Jahresbericht 2022
Dank dir haben wir die Leben von über 202 Millionen Tieren in acht Ländern positiv beeinflusst. Hier erfährst du, was wir gemeinsam für die Tiere erreicht haben.
Mit dir für eine gerechte Zukunft für die Tiere
Erinnerst du dich? Vor einem Jahr habe ich gesagt, dass ich mir sicher bin, dass wir mit dir an unserer Seite im Jahr 2022 noch mehr Erfolge für die Tiere erwarten können.
Ich hätte nie gedacht, in welchem Ausmaß.
Das Jahr 2022 ist ein Schlüsseljahr für den Tierschutz. Wir haben viele weltweit Fortschritte gemacht, die sich auf die Leben von mehr als 200 Millionen Tieren in Haltungsbetrieben und Schlachthäusern auf der ganzen Welt auswirken werden.
Fortschritte, die Menschen wie du möglich gemacht haben.
Gemeinsam mit dir haben wir Italien dazu gebracht, das Töten von männlichen Küken zu verbieten, eine grausame wie leider gängige Praxis in der Eierindustrie.
Dank Menschen wie dir wurde unsere Undercover-Recherche in der Milchindustrie des Vereinigten Königreichs von Millionen von Menschen auf BBC gesehen. Diese Recherche hat außerdem viele Menschen dazu inspiriert, auf pflanzliche Alternativen umzusteigen, um den Rindern in der Milchindustrie zu helfen.
Mit deiner Hilfe konnten wir die Tierquälerei in einem Schlachthaus in Hidalgo (Mexiko) dokumentieren. Daraufhin hat der mexikanische Kongress eine Initiative verabschiedet, mit der Hidalgo Tierquälerei in Schlachthäusern unter Strafe stellt und als erster mexikanischer Bundesstaat dem Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben ein ganzes Kapitel in einem Gesetz widmet.
Dank der anhaltenden Unterstützung unserer Verbündeten haben wir 2022 Millionen Menschen zum Nachdenken angeregt und motiviert, Tiere und Produkte aus der Ausbeutung von Tieren von ihrer Speisekarte zu streichen.
Wenn wir uns täglich dafür einsetzen können, eine gerechte Zukunft für Tiere zu schaffen, dann nur dank Menschen wie dir, die unsere Arbeit unterstützen.
Wir werden weiter hart daran arbeiten, eine Welt aufzubauen, in der alle Tiere endlich respektiert und vor Ausbeutung und Grausamkeit geschützt sind.
Wir sind bereit, unsere Pläne für das Jahr 2023 umzusetzen. Gemeinsam sind wir stärker, zusammen versetzen wir Berge. Und du bist ein wichtiger Teil dieser Erfolge.
In Dankbarkeit
Sharon Núñez
EIN RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2022
Mit Undercover-Recherchen zeigen wir immer wieder auf, welche Zustände in der landwirtschaftlichen Tierhaltungsindustrie herrschen und erzielen so greifbare Fortschritte für die in den landwirtschaftlichen Betrieben eingesperrten und ausgebeuteten Tiere: Wir sorgen für strafrechtliche Verfolgung der Grausamkeiten gegen die Tiere, setzen uns für neue Gesetze zu ihrem Schutz ein, ermutigen Unternehmen, sich gemeinsam mit uns für die Tiere einzusetzen, und inspirieren Menschen, auf eine pflanzenbasierte Ernährung umzusteigen.
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UNDERCOVER-RECHERCHEN VERÖFFENTLICHT
2.000+
MEDIEN-ERWÄHNUNGEN
2+ MILLIONEN
AUFRUFE UNSERER VIDEOS
118+ MILLIONEN
GESCHÄTZTE MEDIENAUFRUFE
133.000+
FREIWILLIGE WELTWEIT
876.000+
MENSCHEN HABEN UNSERE KAMPAGNEN UNTERSTÜTZT
497.000+
MENSCHEN HABEN UNSERE E-MAILS ERHALTEN
202+ MILLIONEN
TIERE, AUF DIE WIR MIT UNSERER ARBEIT EINFLUSS GENOMMEN HABEN
Nichts bereitet dich darauf vor, in die Augen einer Schweinemutter zu schauen, die künstlich geschwängert, ein Leben im Käfig verbringen muss, bis sie geschlachtet wird. Ich musste an meine Schwester denken, die gerade ein Kind bekommen hat und wie schön das instinktive Bedürfnis einer Mutter danach ist, ihr Kind zu nähren und zu beschützen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es sein muss, auf diese Weise gefangen zu sein, seine eigenen Babys zu erdrücken und nichts dagegen tun zu können.
ROONEY MARA
Schauspielerin und Aktivistin
DIE UNDERCOVER-RECHERCHEN VON ANIMAL EQUALITY IM JAHR 2022
Recherchen sind das mächtigste Instrument, das wir haben, um die Ausbeutung von Tieren in der Landwirtschaft und die Grausamkeit ihnen gegenüber aufzudecken. Seit der Gründung von Animal Equality im Jahr 2006 haben unsere Ermittler*innen in mehr als 800 Haltungsbetrieben und Schlachthäusern auf der ganzen Welt Aufnahmen gesammelt.
Dieses Bild- und Videomaterial hat bei vielen Menschen ein Umdenken bewirkt und sie dazu inspiriert, ihre Ernährung auf pflanzliche Lebensmittel umzustellen und damit ein klares Zeichen gegen die Ausbeutung und Grausamkeit von Tieren in der Landwirtschaft zu setzen. Außerdem haben unsere Aufnahmen Regierungen und Unternehmen dazu ermutigt, sinnvolle Veränderungen für die Tiere vorzunehmen.
ITALIEN
Die Grausamkeit schnell wachsender Hühnerrassen aufgedeckt
Ein Ermittlungsteam von Animal Equality hat in einem Hühnerhaltungsbetrieb in Italien aufgedeckt, wie Hühner aus schnell wachsenden Zuchtlinien fettgefüttert werden. Dort haben wir Verdreckung, Überfüllung, schwer kranke Tiere und eine sehr hohe Sterblichkeitsrate dokumentiert – eine inakzeptable Situation, die auch durch die grausame genetische Selektion auf enorm schnelles Wachstum entstanden ist und katastrophale Auswirkungen auf die Gesundheit der Hühner hat. Aufgrund ihrer unnatürlichen Größe können einige Küken gar nicht laufen oder stehen, und ihre Knochen brechen leicht.
Wir haben eine Petition an die italienische Regierung gerichtet, um die weitere Zucht und Haltung schnell wachsender Hühner zu verbieten. Außerdem haben wir EU-Kommission gebeten, zu prüfen, inwiefern die Zucht von schnell wachsenden Linien von Hühnern im Widerspruch zu den europäischen Rechtsvorschriften zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben und zu Artikel 13 des Vertrags von Lissabon steht, der Tiere als „fühlende Wesen“ anerkennt.
Nach unserer Beschwerde hat uns die Europäische Kommission mitgeteilt, dass sie die notwendigen internen Untersuchungen und Beratungen einleiten wird. Unsere Beschwerden werden also geprüft und die Fragen zur Haltung dieser Hühner werden weiter aufgearbeitet werden.
MEXIKO & USA
Aufdeckung der Pferdeschlachtung für den menschlichen Verzehr
Während einer Undercover-Recherche hat Animal Equality erstmals das Schlachten von Pferden für den menschlichen Verzehr in Mexiko aufgedeckt. Wir haben daraufhin eine formelle Beschwerde für die dokumentierten Grausamkeiten eingereicht. Aber wir gehen noch einen Schritt weiter: Eines unserer Hauptziele ist es, den Menschen klarzumachen, dass es keinen Unterschied zwischen dem Leiden eines Pferdes und dem eines Schweins, eines Rindes, eines Huhns oder eines Fischs gibt – deshalb werben wir für eine vegane Ernährung. Wir haben unsere Unterstützer*innen darum gebeten, diese Recherche zu teilen und sich für eine pflanzliche Ernährung zu entscheiden.
Wir sind noch einen Schritt weitergegangen, indem wir einen Protest auf dem Capitol Hill (Washington D.C.) organisiert haben, um ein Verbot des Transports amerikanischer Pferde in andere Länder zum Töten zu fordern.
INDIEN
Animal Equality enthüllt Zustände in Milchindustrie Indiens und stellt Forderungen an indische Regierung
Von 2021 bis 2022 hat Animal Equality eine ausführliche Recherche in 27 Haltungsbetrieben, 6 Tiermärkten und 2 Schlachthäusern in den indischen Bundesstaaten Bihar, Gujarat, Maharashtra, Westbengalen und Telangana durchgeführt. Die Aufnahmen zeigen, wie grausam mit Rindern, Büffeln und Kälbern in der indischen Milchindustrie umgegangen wird. Im Zuge der Veröffentlichung hat Animal Equality der indischen Regierung eine Liste mit Mindestempfehlungen zum Schutz dieser Tiere vorgelegt. Wir haben in Indien auch eine Petition gestartet, in der die Unterzeichnenden die Regierung auffordern, unsere Empfehlungen umzusetzen. Außerdem haben wir einen Appell an die Menschen gerichtet, sich hinter die Tiere zu stellen und sich zu ihrem Schutz für pflanzliche Alternativen zu entscheiden. Animal Equality arbeitet auch mit wichtigen indischen Prominenten zusammen, um Videos zu erstellen, die von Tausenden Menschen gesehen werden und die Inder*innen ermutigen, sich für pflanzliche Alternativen zu entscheiden.
MEDIENBERICHTERSTATTUNG ÜBER UNSERE ERMITTLUNGEN
Millionen von Zuschauer*innen bei der BBC verfolgen unsere Recherche in Milchbetrieb
Animal Equality hat eine Undercover-Recherche in dem Betrieb „Madox Farm“ veröffentlicht, einem Milchproduktionsbetrieb in Carmarthenshire (Südwales). Wir haben dokumentiert, wie dort Beschäftige den Rindern ins Gesicht und in den Bauch treten und schlagen, ihnen die Schwänze verdrehen und mit scharfen Metallschaufeln auf sie einschlagen. In einem Fall ist zu sehen, wie ein schwangeres Rind leiden und sterben gelassen wird, nachdem ihr Baby in ihr gestorben war. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten lieferte der Betrieb Milch an „Freshways“, den größten Milchverarbeiter im Vereinigten Königreich, dessen Produkte an viele große Unternehmen vertrieben werden. Das Filmmaterial wurde in der BBC One-Sendung „Panorama“, einer der größten Fernsehsendungen des Landes, ausgestrahlt und von Millionen von Menschen gesehen.
Die Resonanz war enorm – Hunderte Menschen haben sich danach öffentlich verpflichtet, keine Milchprodukte mehr zu konsumieren. Daten, die von der im Vereinigten Königreich beliebten Dating-App „Veggly“ gesammelt wurden, zeigen, dass 35 % der „vegetarischen“ Nutzer*innen im Vereinigten Königreich seit der Ausstrahlung der Recherche ihr Profil auf „vegan“ umgestellt haben. Auch die Zahl der neuen veganen Nutzer*innen ist um 40 % gestiegen.
Parallel zu der Recherche haben wir eine Petition gestartet, in der wir die Einführung eines Lizenzierungssystems für landwirtschaftliche Betriebe und Schlachthäuser fordern. Dann können nur noch Betriebe offen bleiben, die regelmäßige und gründliche Kontrollen erfolgreich bestehen. Die Petition wurde bisher von über 67.000 Menschen unterschrieben.
FÖRDERUNG DER PFLANZLICHEN ERNÄHRUNG
Wir von Animal Equality setzen uns in allen unseren Veröffentlichungen für eine Umstellung der Ernährung ein. Das bedeutet, dass wir unsere Newsletter-Abonnent*innen ermutigen, auf eine pflanzliche Ernährung umzusteigen. Dafür verweisen wir in vielen unserer Artikel auf unsere LoveVeg-Website – unser kostenfreies Ernährungsprogramm. Dort bieten wir einfache Rezepte und hilfreiche Tipps an, die Menschen dazu inspirieren, pflanzliche Lebensmittel zu probieren.
Rette ein Lamm-Kampagne in Italien
Animal Equality hat in Italien rund um die Osterfeiertage die zweiteilige „Rette ein Lamm“-Kampagne veröffentlicht:
- Ein herzerwärmendes Video aus einem Tierheim, das zeigt, wie anhänglich und gesellig Lämmer sind. Bruno Bozzetto, ein italienischer Cartoonist und Filmregisseur, und Andrea Capodanno, ein bekannter veganer Influencer mit über 200.000 Follower*innen haben das Video gedreht, um Menschen zu einer veganen Ernährung zu ermutigen. Wichtige italienische Medien wie la Repubblica und HuffPost Italia haben darüber berichtet.
- Eine Recherche über Transporte von Lämmern, die von Animal Equality mit Unterstützung der deutschen Organisation Animal Welfare Foundation (AWF) und der italienischen Organisation ENPA (etwa: nationale, gemeinnützige Organisation für Tierschutz) durchgeführt wurde.
Ermutigung, auf Milchprodukte zu verzichten und sich für pflanzliche Alternativen zu entscheiden
In Spanien haben wir mit LoveVeg eine Reihe von Artikeln veröffentlicht, um Spanier*innen zu inspirieren, sich für pflanzliche Milchalternativen zu entscheiden. In Deutschland haben wir uns ebenfalls auf die Milchindustrie konzentriert und einige Blogposts zu dem Thema veröffentlicht:
- Es gibt keine „Milchkühe“
- Eutersekret oder Eitersekret: Enthält Milch etwa Eiter?
- Müssen für Milch Rinder sterben?
- Warum ist die Milchindustrie grausam?
Außerdem haben wir in Spanien ein Kochbuch von LoveVeg in Mexiko, mit Rezepten für veganen Käse angepasst und über Newsletter mit unseren Unterstützer*innen geteilt. Ein ähnliches Kochbuch ist mit dem Cheesebook auch kostenlos auf Deutsch verfügbar.
Indien: Prominente unterstützen die „21-Tage-Challenge mit Pflanzenkraft“
Mehrere Prominente schlossen sich Animal Equality an, um für pflanzliche Lebensmittel zu werben. Unter ihnen waren der Profi-Tennisspieler Vishwajeet Sangle und die Schauspielerin Elena Fernandes. Sie warben für die 21-Tage-Challenge, bei der Teilnehmer*innen sich verpflichten, für 21 Tage auf eine pflanzliche Ernährung umzusteigen.
Lateinamerika: Förderung von Käse und Milch auf Pflanzenbasis zur Rettung von Rindern und ihren Kälbern
Animal Equality hat in Lateinamerika eine LoveVeg-Kampagne gestartet, um Rinder und Kälber zu retten. In der Kampagne haben wir Verbraucher*innen über die Lebensbedingungen dieser Tiere in der Milchindustrie informiert und sie dazu ermutigt, sich, anstelle von Rindermilch und Käse aus dieser Milch, für pflanzliche Alternativen zu entscheiden. Das weiter oben angesprochene Rezeptbuch wurde seit seiner Veröffentlichung im Mai mehr als 220.000 Mal heruntergeladen.
Aktualisierung des „Gesunden Tellers“ in Mexiko
Animal Equality und die Organisation Alianza Alimentaria setzen sich für eine Initiative zur Reform des Artikels 73 der mexikanischen Verfassung ein. Dieser erlaubt dem Kongress, nachhaltige Lebensmittel für die Menschen bereitzustellen. Ziel ist dabei, im Land einen neuen „Gesunden Teller“ zu fördern, der auf der „Planetary Health Diet“ der EAT-Lancet Commission basiert. Das bedeutet weniger Produkte von Tieren und mehr Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte.
Gleichzeitig fördern wir eine Initiative für ein „Gesetz für nachhaltige Lebensmittel“, die einen großen Schritt für Tiere darstellt, weil sie den Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln anstelle von denen aus Tieren fördert. Der Vorschlag legt fest, dass ein Lebensmittel oder Gericht nachhaltig ist, wenn es eine der folgenden Bedingungen erfüllt:
- Der Nährstoffgehalt stammt zu höchstens 10 % aus Produkten von Tieren.
- Es enthält mindestens 50 % pflanzliches Eiweiß.
Das ist zwar nicht ausreichend, weil die Ausbeutung von und Grausamkeit an Tieren ein Ende finden muss, würde aber einen weiteren wichtigen Schritt bedeuten: Die Anzahl der Tiere, die unter den Bedingungen in der Landwirtschaft leiden, würde sich schnell deutlich reduzieren.
Mexiko: Anleitung für den Einstieg
Seit dem Start von LoveVeg in Mexiko im Jahr 2015 haben sich mehr als eine Million Menschen bei unserem Programm angemeldet.
In unserem Ernährungsprogramm begrüßen wir alle Teilnehmer*innen mit einer Reihe von E-Mails mit ersten Tipps für eine pflanzliche Ernährung. Danach teilen wir mit ihnen Inhalte, um ihnen das Wissen und die Unterstützung zu geben, die sie für eine nachhaltige Umstellung auf pflanzliche Produkte benötigen.
Die Arbeit von LoveVeg soll in Zukunft auch in anderen Ländern, inklusive Deutschland, weiter ausgebaut werden.
Unser Ernährungsprogramm: Love Veg
Love Veg ist das pflanzliche Ernährungsprogramm von Animal Equality, das seit seinem Start viele Menschen auf der ganzen Welt dazu inspiriert hat, Tiere und Produkte aus ihrer Ausbeutung von der Speisekarte zu streichen.
EINSATZ FÜR STRENGERE GESETZE ZUM SCHUTZ DER TIERE
Mit der Unterstützung von Menschen wie dir unterbreitet Animal Equality Vorschläge für neue Gesetze, die auf den Empfehlungen führender Expert*innen für Tierschutz basieren, um die Leben von landwirtschaftlich genutzten Tieren zu verbessern. Wir setzen uns gleichzeitig für den Tierschutz ein, indem wir dafür sorgen, dass bestehende Gesetze und Vorschriften strikt durchgesetzt werden.
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LÄNDER, IN DENEN WIR UNS FÜR DEN TIERSCHUTZ EINSETZEN
25-40 MILLIONEN
MÄNNLICHE KÜKEN, DIE NICHT NACH DEM SCHLÜPFEN GETÖTET WERDEN
50+ MILLIONEN
GESCHÜTZTE TIERE IM MEXIKANISCHEN BUNDESSTAAT HIDALGO
Italien verbietet die Tötung männlicher Küken auf Initiative von Animal Equality
Im Jahr 2020 startete Animal Equality die Kampagne „Stoppt das Schlachten männlicher Küken“, die mehr als 110.000 Menschen unterstützt haben. Die Eierindustrie tötet die Küken kurz nach ihrer Geburt, weil sie für sie „unprofitabel“ sind: Sie legen keine Eier und wachsen für die Produktion von Fleisch zu langsam.
Das Ergebnis der Kampagne war eine historische Abstimmung, in der das Parlament die Tötung männlicher Küken in Italien verboten hat. Die italienische Regierung muss jetzt bis 2026 die systematische Tötung dieser Tiere durch die Eierindustrie beenden. Zwischen 25 und 40 Millionen Küken werden dann jährlich verschont bleiben.
Hidalgo wird der erste Bundesstaat in Mexiko, der Tiere in Haltungsbetrieben schützt
Als Ergebnis unserer Recherchen und Kampagnen nahm der Kongress des mexikanischen Bundesstaates Hidalgo einstimmig eine Initiative zur Änderung des dortigen Tierschutzgesetzes an. Damit ist Hidalgo der erste Bundesstaat in Mexiko, der den Mindeststandards für Tiere in der Landwirtschaft im Gesetz ein eigenes Kapitel widmet. Gleichzeitig ergänzte der Kongress das Strafgesetzbuch: Tierquälerei in Schlachthäusern steht jetzt unter Strafe.
Ebenso unter Strafe steht künftig, Tiere bei vollem Bewusstsein zu töten oder unregulierte Schlachthäuser zu betreiben. Verstöße werden mit bis zu vier Jahren Gefängnis und Geldstrafen geahndet. Diese Reformen schützen fast 50 Millionen Schweine, Rinder, Hühner, Lämmer und andere Tiere, die für den menschlichen Verzehr leiden.
Einsatz für ein Verbot des Exports und der Schlachtung von Pferden aus den USA für die Produktion von Fleisch
Jedes Jahr werden schätzungsweise 20.000 Pferde über die US-Grenzen nach Mexiko und Kanada transportiert.
Im Rahmen einer Kampagne zum Verbot dieses Vorgangs veröffentlichte Animal Equality eine Recherche. Wir zeigten Pferde, die aus den USA nach Zacatecas (Mexiko) transportiert wurden und dort auf ihre Schlachtung warteten. Diese Pferde trugen Etikette des US-Landwirtschaftsministeriums.
Angestachelt durch diese Bilder wurden Verbündete von Animal Equality aktiv und forderten ein Ende des Exports und der Schlachtung dieser Pferde.
Besitzer der Schlachtfabrik Zema für Misshandlungen verantwortlich gemacht
Animal Equality in Italien hat bei der Staatsanwaltschaft von Cremona zwei Anzeigen gegen einen Arbeiter und den Besitzer gestellt, die Schweine im Schlachthaus Zema Srl misshandelten.
Die Recherche, die wir 2021 veröffentlicht haben, zeigt, wie sie Schweine mit Stöcken und Schaufeln schlagen, wie sie ein Schwein gegen die Wand schleudern und wie Schweine vor der Schlachtung unwirksam betäubt werden, sodass sie bei ihrer Tötung noch bei vollem Bewusstsein sind.
Unsere Anzeige hat zur Anklage gegen den Inhaber des sogenannten „Schlachthofs“ geführt. Nach einem Jahr und zwei Anhörungen wurde er durch das Gericht von Cremona auf Bewährung verurteilt. Außerdem wurde er verpflichtet, Animal Equality und anderen Tierschutzorganisationen rund 10.000 Euro zu zahlen.
Klage gegen großen Produzenten von Hühnerfleisch angestrebt
Animal Equality hat eine Klage gegen einen Hühnerschlupfbetrieb (sogenannte „Brüterei“) von „Foster Farms“ in Kalifornien (USA) eingereicht.
Unsere Aufnahmen hielten fest, wie Küken zerquetscht, ertränkt und verstümmelt werden. Der Hühnerschlupfbetrieb verkauft wöchentlich etwa 3,3 Millionen Küken an „Foster Farms“.
Routine-Inspektionen von Fisch-Schlachtfabriken in Schottland eingeführt
Die schottische Regierung hat verpflichtende Kontrollen in Lachs-Schlachthäusern eingeführt, nachdem Animal Equality im Rahmen einer Recherche in der „Scottish Salmon Company“ dokumentiert hat, wie Fischen die Kiemen abgeschnitten werden, während sie noch bei Bewusstsein sind. Unsere Aufnahmen zeigen außerdem, wie die Fische von Beschäftigten mit Keulen geschlagen und dann liegen gelassen werden, bis sie ersticken.
Die eingeführten Kontrollen betreffen schätzungsweise 45 Millionen Tiere.
Animal Equality vertritt landwirtschaftlich genutzte Tiere im britischen Parlament
Animal Equality hat zusammen mit der Organisation Animal Law Foundation einen neuen Bericht mit dem Titel „The Enforcement Problem in The UK“ veröffentlicht. Der Bericht befasst sich mit dem Versagen des Vereinigten Königreichs bei der Durchsetzung von Tierschutzgesetzen.
Gleichzeitig startete Animal Equality eine Kampagne, um Tierquäler*innen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Kampagne wird durch den Bericht untermauert. Im Zuge der Kampagne haben wir eine Veranstaltung im Parlament organisiert, um die Unterstützung von Entscheidungsträger*innen für die Kampagne zu gewinnen.
Bei der Veranstaltung im Parlament sprach die Geschäftsführerin von Animal Equality im Vereinigten Königreich, Abigail Penny, über die Ergebnisse der jahrelangen Recherchen von Animal Equality und stellte die Ergebnisse des Berichts vor.
Der Schauspieler und Aktivist Peter Egan war ebenfalls anwesend, um die Kampagne zu unterstützen.
Animal Equality ging in den brasilianischen Senat, um Tiere zu verteidigen
In den vergangenen sechs Monaten hat Animal Equality unermüdlich daran gearbeitet, das Gesetz zur Selbstkontrolle der landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetriebe in Brasilien zu stoppen.
Unsere Bemühungen begannen mit einer Undercover-Recherche, die zeigte, wie Schlachthäuser ohne routinemäßige staatliche Aufsicht arbeiten. Daraufhin bildete sich eine Koalition aus 38 Organisationen, die sich gegen den Gesetzentwurf aussprachen, darunter auch Animal Equality.
Obwohl aus der Gesellschaft großer Druck erwächst, dieses Gesetz nicht zu verabschieden, haben die Tierhaltungsindustrie und die großen Produktions-unternehmen leider großen Einfluss auf brasilianische Politiker*innen. Ende des Jahres wurde der Gesetzentwurf letztlich angenommen. Jetzt prüft Animal Equality gemeinsam mit den anderen gegnerischen Organisationen, wie die Auswirkungen dieses neuen Gesetzes ausgesetzt werden können.
FORTSCHRITTE BEI DEN VERPFLICHTUNGEN VON UNTERNEHMEN FÜR TIERE
Dank der Hilfe von Menschen wie dir konnte Animal Equality 57 Unternehmen davon überzeugen, schärfere Tierschutzrichtlinien zu verabschieden. Die von uns erwirkten Verpflichtungen werden das Leiden von mehr als 3 Millionen Hühnern, die für die Produktion von Eiern benutzt werden, von mehr als 119 Millionen Hühnern, die für die Produktion von Fleisch benutzt werden, und von mehr als 79.000 anderen Tieren, wie Schweinen, die in Kastenständen gefangen sind, verringern.
57 UNTERNEHMEN
DIE TIERSCHUTZMAß-NAHMEN ERGRIFFEN HABEN
3+ MILLIONEN HÜHNER
DENEN JEDES JAHR EIN LEBEN IN KÄFIGEN ERSPART BLEIBT
122+ MILLIONEN TIERE
DENEN UNSERE UNTERNEHMENS-KAMPAGNEN GEHOLFEN HABEN
Hühner verbringen in vielen Teilen der Welt ihr Leben in beengten Drahtkäfigen, in denen sie sich nicht frei bewegen und ihre Flügel nicht ausbreiten können. Wir setzen uns dafür ein, dass Unternehmen die Käfige abschaffen und für ein besseres Wohlbefinden der Tiere wichtige Ausgestaltungselemente wie Nistkästen, Sitzstangen und Staubbäder bereitstellen.
Hühner werden in düsteren Hallen gehalten, sind gezwungen, in ihren eigenen Ausscheidungen zu leben, und wurden über Jahrzehnte so gezüchtet, dass sie so schnell wachsen, dass sie schmerzhafte Beindeformationen und Herzinfarkte bekommen. Wir setzen uns für den Schutz von Hühnern ein. Und dafür, dass die Zucht von Hühnern auf unnatürlich schnelles Wachstum in nur wenigen Wochen beendet wird. Dadurch können schmerzhafte Gesundheitsprobleme vermieden werden.
Wir setzen uns auch dafür ein, dass die grausame Tötung neugeborener männlicher Küken, nach wie vor eine gängige Praxis der Eierindustrie in den meisten Ländern, beendet wird.
USA
Animal Equality erwirkt eine bahnbrechende Richtlinie zum Schutz von Mutterschweinen
Dank Animal Equality hat sich der weltgrößte Cateringanbieter – die Compass Group – dazu verpflichtet, bis zum Sommer 2023 Kastenstände für Schweine in der US-Lieferkette abzuschaffen. Die Richtlinie wurde nur wenige Monate nach dem Start einer öffentlichen Informationskampagne von Animal Equality eingeführt. Ziel unserer Kampagne war, Kund*innen der Compass Group über die Lebensbedingungen von Mutterschweinen zu informieren, die in Kastenständen von nur etwa 2 Metern Länge und 60 cm Breite eingesperrt sind. Das ist kaum mehr Fläche, als die Körper der Tiere groß sind.
Animal Equality kämpfte dafür, dass die Compass Group ihre vor zehn Jahren eingegangene Verpflichtung einhält, diese extreme Enge für die Mutterschweine zu beenden, die sich den größten Teil ihres Lebens nicht einmal umdrehen können.
Das Unternehmen reagierte nun mit einer Richtlinie, mit der sie Kastenstände bis 2023 abschafft. Zudem werden sinnvolle Schutzmaßnahmen für Hühner eingeführt. Zusätzlich beinhaltet sie eine Verpflichtung, dass keine Eier von Hühnern verwendet werden, die in Käfigen gehalten werden. Dies wird sich auf etwa 16.000 Schweine und 36 Millionen Hühner pro Jahr auswirken und ist eine der strengsten Tierschutzrichtlinien in der Lebensmittelindustrie.
LATEINAMERIKA
Erste Verpflichtung zum Verbot der Tötung männlicher Küken in Lateinamerika
Nach Verhandlungen mit Animal Equality hat sich Mantiqueira, das größte eierproduzierende Unternehmen Südamerikas, dazu verpflichtet, keine weiblichen Küken mehr zu kaufen, für die männliche Küken getötet wurden, weil sie keine Eier legen können und weil sie nicht für die Fleischproduktion genutzt werden. Das Unternehmen wird also keine Küken mehr von Hühnerschlupfbetrieben (sogenannten „Brütereien“) kaufen, die diese grausame Praxis durchführen. Damit ist Mantiqueira das erste lateinamerikanische Unternehmen, das diesen Schritt geht. Wir arbeiten daran, in Brasilien Technologien einzuführen, mit denen das Geschlecht der Küken schon im Ei bestimmt werden kann. Durch das Engagement von Mantiqueira werden sieben Millionen männliche Küken pro Jahr verschont.
Nach der Zusage von Mantiqueira hat Animal Equality drei weitere Unternehmen – Granja Raiar, Korin Alimentos und Planalto Ovos – dazu bewegen können, sich ebenfalls dazu zu verpflichteten, mehr als 500.000 Küken pro Jahr zu verschonen.
INDIEN
In Indien können mehr Hühner ihre Flügel ausbreiten
Animal Equality arbeitet daran, Lebensmittelunternehmen davon zu überzeugen, Eier aus Käfighaltung abzulehnen und Unternehmen der Eierindustrie zu ermutigen, die Käfige abzuschaffen. Wir haben vor Kurzem auch in Indien mit unseren Bemühungen in diesem Bereich begonnen und mit unserer Arbeit bisher die Leben von Zehntausenden Hühnern beeinflusst.
KAMPAGNEN, UM DAS BEWUSSTSEIN FÜR TIERQUÄLEREI ZU SCHÄRFEN
Gemeinsam haben wir große Fortschritte gemacht, um den Tieren im Jahr 2022 zu helfen. Der Einsatz unserer Verbündeten hat maßgeblich dazu beigetragen, sich für in Kastenständen gefangene Mutterschweine einzusetzen, die schlimmen Zustände in der Hühnerhaltung aufzuzeigen, die grausamen Praktiken der Milchindustrie zu entlarven und vieles mehr.
Jede Kampagne, die wir starten, trägt dazu bei, das Leben von Hühnern, Rindern, Schweinen und anderen Tieren in landwirtschaftlichen Haltungsbetrieben und Schlachthäusern weltweit zu verbessern. Mit jeder deiner Unterschriften gewinnen wir öffentliche Unterstützung, die es uns ermöglicht, Entscheidungsträger*innen davon zu überzeugen, gesetzliche Schutzmaßnahmen für Tiere einzuführen. Indem du unsere Arbeit teilst oder Unternehmen in den sozialen Medien kontaktierst, trägst du dazu bei, auf die Ausbeutung der Tiere und die Grausamkeit der Industrie aufmerksam zu machen sowie das Leid der Tiere ans Tageslicht zu bringen und die Tierquäler*innen zur Verantwortung zu ziehen.
Diese Aktionen führen zu Änderungen in der Unternehmenspolitik, zu Gesetzesreformen, manchmal sogar zur Schließung von Tierhaltungsbetrieben oder Schlachthäusern und zur Verurteilung von Tierquäler*innen – und sie inspirieren Tausende Menschen, sich für eine pflanzliche Ernährung zu entscheiden.
Verbot der grausamen Zwangsfütterung in Deutschland
Animal Equality hat eine Kampagne gestartet, um die Zwangsfütterung von Enten und Gänsen EU-weit zu beenden. Insgesamt 90 % der weltweiten Stopfleber werden in der EU produziert. Unsere Petition zur Kampagne hat bereits über 37.500 Unterschriften erhalten.
Das Leid männlicher Küken in Deutschland verringern
Nach dem Verbot des Kükentötens in Deutschland wird ein Großteil der männlichen Küken jetzt in industriellen Tierhaltungsbetrieben aufgezogen und später getötet. Animal Equality hat eine Kampagne gestartet, um das Leid für diese Küken zu mindern. Sie wurde bisher von über 13.500 Menschen unterschrieben.
Forderung nach einem EU-Kommissionsmitglied für Tierschutz
Animal Equality in Deutschland, Italien und Spanien beteiligen sich an der Kampagne #EUforAnimals und fordern die Ernennung eines EU-Kommissionsmitglieds für Tierschutz. Diese Ernennung würde sicherstellen, dass es in der EU-Kommission eine fest zuständige Person für Tierschutzfragen gibt, die auch für die Verfolgung von Verstößen zuständig wäre. Über 215.000 europäische Bürger*innen haben die Petition zur Kampagne #EUforAnimals bereits unterschrieben.
Animal Equality kämpft für ein Ende der Pferdeschlachtung
Animal Equality hat eine internationale Kampagne gegen das Schlachten von Pferden gestartet. Das Ziel ist es, die Menschen zum Nachdenken anzuregen, dass Rinder, Schweine, Hühner und andere Tiere – die von vielen nur als Gegenstände, die Lebensmittel liefern, betrachtet werden – sich nicht von Pferden, Katzen, Hunden und anderen Tieren unterscheiden, die wir eher als Gefährten betrachten.
KUNDGEBUNG am Internationalen Tag der Tierrechte
Am Tag der Tierrechte hat Animal Equality in Madrid mit einer Gruppe von Freiwilligen eine Kundgebung abgehalten, um ein Ende der Tierquälerei in der Landwirtschaft zu fordern. Im Zuge der Kundgebung haben wir die spanische Regierung aufgefordert, Gesetzesänderungen zu erlassen, um die Tiere wirksam vor Ausbeutung und Grausamkeit zu schützen.
FÜR DIE TIERE AKTIV WERDEN
All diese Ergebnisse sind ohne deine Unterstützung und die großzügigen Spenden zahlreicher Menschen nicht möglich. Gemeinsam schaffen wir eine bessere Welt für die Tiere – aber es gibt noch mehr zu tun. Werde noch heute Fördermitglied bei Animal Equality, um Tieren zu helfen und den Fortschritt für sie weiter voranzutreiben.