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ermittlerin mit ferkel auf dem arm Ermittlerin mimt Ferkel auf dem Arm

Wie wir unseren Einfluss auf die Tiere messen


Inhaltsverzeichnis:

  1. Unsere Kampagnen verbessern die Leben von Tieren in der Landwirtschaft direkt
  2. Zu zeigen, wie Tiere behandelt werden, kann den Konsum von Fleisch, Eiern und Milchprodukten reduzieren
  3. So vielen Tieren helfen wir mit einem Euro
  4. Was du tun kannst

Animal Equality setzt sich dafür ein, einen größtmöglichen, positiven Einfluss auf die Leben von Tieren in der Landwirtschaft zu nehmen. Mehrere unserer Kampagnen zielen darauf ab, die Zahl der Tiere zu verringern, die in landwirtschaftliche Tierhaltung geboren und später getötet werden, nur um Fleisch, Eier, Milch- oder andere Produkte herzustellen. 

Einige andere Kampagnen, wie solche zur Abschaffung bestimmter besonders missbräuchlicher Praktiken – zum Beispiel Verstümmelungen oder extreme Einschränkung der Bewegungsfreiheit –, zielen darauf ab, das Leid der Tiere, die jetzt noch in diese Lebensbedingungen geboren werden, so weit wie möglich zu verringern.

Anhand der Spenden, die wir erhalten, und der geschätzten Auswirkungen dieser Kampagnen haben wir berechnet, dass wir für jeden Euro, den wir 2023 erhalten haben, etwa 4 Tieren helfen konnten. In diesem Blogpost erklären wir, wie wir auf diese Zahl kommen.

„Ich möchte euch sehr herzlich dafür danken, dass ihr für all die Tiere kämpft. Um euch zu unterstützen, werde ich, wenn ich schon nicht helfen kann, verdeckt zu ermitteln, eine Spende auf den Weg bringen. Ich hoffe, dass ihr weiter am Ball bleibt und die Spende euch helfen kann. Nochmals ein großen Danke an euch alle, die ihr Tiere als Lebewesen und nicht als Massenware seht.“

Aus einer E-Mail unserer Unterstützer*innen

Unsere Kampagnen verbessern die Leben von Tieren in der Landwirtschaft direkt

Animal Equality konzipiert Kampagnen grundsätzlich mit einem Ziel als Ausgangspunkt. Welche Veränderungen wollen wir sehen? Nicht nur mit einer längerfristigen Vision, sondern auch die Frage, wie wir dieses Ziel erreichen können. Zum Beispiel, indem wir kurzfristig wichtige strategische Ziele verfolgen, wie das Verbot bestimmter missbräuchlicher Praktiken, oder das Ziel, Verbraucher*innen oder Unternehmen zu überzeugen, das Richtige für Tiere zu tun.

Unser Ansatz orientiert sich an den Grundsätzen des effektiven Altruismus. Das führt dazu, dass wir uns auf die Förderung von Veränderungen konzentrieren, die systemisch sind und Tiere in größtmöglichem Maßstab betreffen. 

Wir sensibilisieren die Gesellschaft für das Leid der Tiere in der landwirtschaftlichen Tierhaltung und ermutigen Einzelpersonen, ihren Konsum von tierischen Produkten zu ersetzen (oder zu reduzieren). Gleichzeitig sind wir überzeugt, dass landwirtschaftliche und Lebensmittelunternehmen ihre Standards verbessern und, wenn möglich, auf pflanzliche Alternativen umstellen müssen. 

Darüber hinaus möchten wir auch, dass diese Änderungen nicht nur von einigen Unternehmen umgesetzt werden, sondern zum Gesetz werden. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass besserer Schutz von Tieren in bestehende Gesetze aufgenommen wird oder dafür neue Gesetze erlassen werden.

Tierschutz per Gesetz

In einigen unseren Kampagnen setzen wir uns für die Einführung oder Verschärfung von Tierschutzgesetzen ein und streben Verbote besonders tierquälerischer Praktiken an. Um dies zu erreichen, lenken wir mit unseren Undercover-Recherchen die Aufmerksamkeit der Politiker*innen auf die Probleme der landwirtschaftlichen Tierhaltung und zeigen ihnen die Unterstützung der Öffentlichkeit für unsere Forderungen. Dabei arbeiten wir auch mit verschiedenen Verbänden zusammen und vertreten in diesen Diskussionen die Interessen der Tiere.

So haben wir beispielsweise im Rahmen der Kampagne der Koalition „End the Cage Age“ die Europäische Kommission davon überzeugt, die Käfighaltung von Tieren in der Landwirtschaft EU-weit bis 2027 abzuschaffen. Bei rund 300 Millionen Tieren, die derzeit in Käfigen gehalten werden, wird sich diese politische Entscheidung auf das Leben von 300 Millionen Tieren auswirken1.

Die Zahl der Tiere, die von einer solchen Gesetzesänderung profitieren, basiert auf den offiziellen Daten, die das Landwirtschaftsministerium jedes Jahr veröffentlicht und in denen angegeben wird, wie viele Tiere in verschiedenen Systemen gehalten werden und bestimmten Praktiken unterliegen. 

Wie viel Leid einem einzelnen Tier erspart wird – wenn etwa Schweine nicht mehr durch das Abschneiden ihrer Schwänze verstümmelt werden, Hühner nicht mehr in extrem kleinen Käfigen für ihre Eier gehalten oder für Fleisch gezwungen werden, extrem schnell sehr groß zu werden: Das wird von erfahrenen Tierärzt*innen analysiert, die das Verhalten, die Vorlieben und die physiologischen Indikatoren dieser Tiere untersuchen.

Unternehmen dazu bringen, Tieren zu helfen

Wir arbeiten auch mit Unternehmen zusammen, damit sie strengere Tierschutzmaßnahmen umsetzen und besonders grausame Praktiken beenden. Wir haben etwa erreicht, dass COOP, die größte Supermarktkette in Italien, nach der Veröffentlichung einer Undercover-Recherche von Animal Equality, den Verkauf von Stopfleber eingestellt hat – einem „Luxuslebensmittel“, für das Enten und Gänse auf brutale Art und Weise zwangsgefüttert werden.

Im Rahmen der „Open Wing Alliance“ ist es uns 2021 gelungen, Subway dazu zu bewegen, sich zu verpflichten, die Europäische Masthuhn-Initiative anzuerkennen und damit Hühner in den Lieferketten besser zu schützen. Basierend auf dem jährlichen Verbrauch von Hühnerfleisch in den Subway-Läden wird die Änderung der Subway-Politik das Leben von etwa 50 Millionen Hühnern jedes Jahr verbessern1.

Wir halten es für entscheidend, dass Unternehmen und Verbraucher*innen über das Leid, das Tiere – wie Schweine, Rinder, Hühner – in Haltungsbetrieben und sogenannten „Schlachthöfen“ – also Schlachtfabriken – erleiden, informiert werden. Deshalb führen wir Undercover-Recherchen durch, um die schrecklichen Bedingungen an diesen Orten auf Video und Bild zu dokumentieren und zu veröffentlicht.

In der Eurobarometer- und in anderen Umfragen haben Bürger*innen wiederholt und konsequent ihr Interesse daran bekundet, mehr über die Praktiken der Fleisch-, Eier- und Milchindustrie zu erfahren. Die Menschen wollen wissen, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten werden, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Animal Equality dient diesem öffentlichen Interesse und hilft den Tieren durch die Veröffentlichung von Informationen, die sonst nicht zugänglich wären.

Lebensmittelunternehmen wissen, wie viele Tiere für ihre Produkte benötigt werden. Wenn ein Unternehmen diese Daten nicht weitergeben möchte, berechnen wir die Zahl auf der Grundlage verschiedener Variablen, etwa der veröffentlichten Daten ähnlicher Unternehmen der gleichen Branche und Größe.

Zu zeigen, wie Tiere behandelt werden, kann den Konsum von Fleisch, Eiern und Milchprodukten reduzieren

Es gibt einige Studien, die zeigen, dass die Medienberichterstattung über Recherchen zur Tierquälerei oder über Aufnahmen, die zeigen, wie Tieren in landwirtschaftlichen Haltungsbetrieben behandelt werden, die Nachfrage nach Fleisch, Eiern oder Milchprodukten und die Einstellung zum Konsum dieser Produkte beeinflussen2,3,4.

Außerdem finden die meisten Menschen Undercover-Recherchen auch gerechtfertigt – vor allem, wenn sie Misshandlung von Tieren aufdecken5.

Faunalytics hat in einer Studie bestätigt, dass diese Effekte insbesondere auch für die Öffentlichkeitsarbeit von Animal Equality gilt. Anhand von Videoaufnahmen aus der Schweinehaltung (klassische Videos, aber auch die preisgekrönten 360°-Videos aus unserem Virtual-Reality-Projekt iAnimal) zeigt die Studie, dass von den Menschen, die diese Videos gesehen haben, nach einem Monat mehr kein Fleisch von Schweinen gegessen hatten als Menschen, die die Videos nicht gesehen haben6

Diese Videos sind demnach ein geeignetes Mittel, um Menschen zu einer pflanzenbasierten Ernährung zu motivieren – vermutlich gilt das auch für das Fleisch anderer Tiere6.

Mehrere Studien haben also gezeigt, dass wir Menschen dazu neigen, unseren Konsum von Fleisch und/oder anderen Produkten zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten, wenn wir davon erfahren, wie Tiere in der Landwirtschaft behandelt werden. Zusammengenommen reduzieren diese individuellen Veränderungen des Konsums die Anzahl der Tiere, die getötet werden, nur um diese Nachfrage zu befriedigen. 

Der Einfluss von Bildungskampagnen und der Berichterstattung über unsere Arbeit

Wenn sich jemand eine unserer Veröffentlichungen ansieht – also Videos von Undercover-Recherchen, Virtual-Reality-Projekte, Flugblätter usw. – besteht eine Wahrscheinlichkeit, dass diese Person ihren Konsum von tierischen Produkten ändert7. Dies geschieht auch, wenn in Zeitungsartikeln oder Fernsehsendungen über unsere Arbeit berichtet wird. 

Auf diese Weise schätzen wir auch den Einfluss unserer Aufklärungskampagnen, mit denen wir die Menschen aktiv dazu anregen, umzudenken und ihre Wahrnehmung von Tieren zu ändern. In Aufklärungskampagnen erzählen wir einerseits einzelne Geschichten von Tieren, die in Massentierhaltungen oder Schlachthöfen gefangen sind. Andererseits klären wir die Menschen über pflanzliche Alternativen und die Vorteile des Ersatzes (oder der Reduzierung) des Konsums von Tierprodukten auf.

Wir schätzen, wie viele Menschen unsere Veröffentlichungen und Bildungskampagnen oder die Berichterstattung über unsere Arbeit in den Medien aufrufen6 und dadurch auf pflanzliche Ernährung umsteigen.

In Deutschland werden pro Person und Jahr etwa 150 Tiere gehalten und getötet. Wenn jetzt eine Berichterstattung über unsere Arbeit von einer gewissen Anzahl von Personen gesehen wird und wir eine Schätzung dafür haben, wie viele dieser Menschen ihren Konsum tierischer Produkte dadurch reduzieren oder ganz auf ihn verzichten (siehe oben). Dann können wir darüber schätzen, wie viele Tiere durch Berichte über unsere Arbeit beeinflusst werden7.

So führen die 10 Millionen Aufrufe von Berichten über unsere Arbeit zum Beispiel dazu, dass etwa 330.000 Tieren ein Leben in der Landwirtschaft erspart bleibt1, weil sie nicht gegessen werden.

„Einfluss auf das Leben von Tieren nehmen“ bedeutet also in Bezug auf Berichterstattung und Bildungskampagnen in der Regel, dass die Anzahl der Tiere reduziert wird, die in die Lebensbedingungen der landwirtschaftlichen Tierhaltung geboren werden. Grund dafür ist die sinkende Nachfrage nach tierischen Produkten.

So vielen Tieren helfen wir mit einem Euro

Wenn jetzt wir alle unsere Ausgaben für Undercover-Recherchen, Kampagnen, Aufklärungsarbeit und andere Arbeiten durch die Gesamtzahl der Tiere, denen diese Initiativen helfen, teilen, kommen wir auf 4 Tiere pro Euro, deren Leben wir beeinflussen8.

„Ich möchte Ihnen heute danken für Ihre so wichtige Arbeit im Namen der Tiere. Es ist so wichtig, dass Missstände ans Tageslicht gebracht werden, um entsprechend handeln zu können.

Und genau das machen Sie mit Ihren Recherchen vor Ort möglich. Danke danke. Ich kann mir gut vorstellen, dass es manchmal unerträglich ist, zu sehen, wie die Tiere leiden. Aber im Hinterkopf haben Sie bestimmt auch die Aussicht auf Besserung. Ich werde weiterhin spenden, um Ihre Arbeit zu unterstützen. Bitte machen Sie weiter!!!“ 

Aus einer E-Mail unserer Unterstützer*innen

Was du tun kannst

Unterstütze unsere Arbeit mit einer Spende und hilf den Tieren, die in der industriellen Tierhaltung leiden.


Quellen und Anmerkungen:

1Dadurch wird jährlich Hunderten von Millionen von Tieren, die sonst – zum Beispiel – ihr ganzes Leben lang in Käfigen gehalten würden, ein Leben voller Leid erspart. Wir helfen also nicht nur den Tieren, die jetzt unter den Bedingungen der landwirtschaftlichen Tierhaltung leiden, sondern unsere Arbeit hat auch positive Auswirkungen auf künftige Generationen von Tieren. Oft treten diese Errungenschaften in der Zukunft in Kraft. Ebenso führt der Einfluss durch verringerte Nachfrage erst nach einer gewissen Zeit zu weniger landwirtschaftlich genutzten Tieren.

2https://animalcharityevaluators.org/research/other-topics/models-of-media/#report

3https://link.springer.com/article/10.1007/s10806-012-9412-0

4http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1477-9552.2010.00266.x/abstract

5https://www.ingentaconnect.com/content/ufaw/aw/2021/00000030/00000001/art00004

6https://faunalytics.org/wp-content/uploads/2017/12/Animal-Equality-Report-Final.pdf

7Für solche Schätzungen von Wahrscheinlichkeiten oder auch Zahlen, etwa wie viele Aufrufe eine Veröffentlichung erhalten hat, verwenden wir Guesstimates, das entwickelt wurde, um Ergebnisse durch Simulationen zu berechnen und zu schätzen. Wir beziehen diese Schätzungen in Kosten-Wirksamkeit-Modelle ein, die auf von Animal Charity Evaluators (deutsch: „Gutachter*innen für Tierschutzorganisationen“) entwickelten Methoden basieren.

8Diese Zahl bezieht sich auf das Jahr 2023.


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