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Hidalgo: Mexikos erster Bundesstaat, der Tiere in der Landwirtschaft schützt

Juni 14, 2022 Updated: Juli 15, 2022
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Einstimmig – mit 23 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 0 Enthaltungen – hat der Kongress des mexikanischen Bundesstaates Hidalgo vergangene Woche eine Initiative zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes zum Schutz und zur würdigen Behandlung von Tieren und des Strafgesetzbuches von Hidalgo angenommen. Die Initiative wurde von der lokalen Abgeordneten Elvia Sierra Vite vorgelegt und von Animal Equality in Zusammenarbeit mit lokalen Gruppen und zivilen Vereinigungen wie Biofutura unterstützt. Ziel der Initiative war, den Schutz von zur Nahrungsproduktion gehaltenen Tieren, zu gewährleisten.

Mit dieser Reform und Ergänzung ist Hidalgo der erste Bundesstaat Mexikos, der einen ganzen Abschnitt über das Wohlergehen von Tieren in der Landwirtschaft in ein Gesetz aufnimmt; ein Thema, das derzeit im gesamten Staat nicht geregelt ist. Dadurch wird Hidalgo zu einem Vorreiter des Tierschutzes in Mexiko.

WAS DIESES GESETZ BEINHALTET

Generell zielt das Gesetz darauf ab, landwirtschaftlich genutzte Tiere während ihrer Haltung in landwirtschaftlichen Betrieben zu schützen und Tierquälerei in Schlachthöfen als Straftat einzustufen. Dazu wurden folgende Ergänzungen und Reformen eingearbeitet:

Gesetz zum Schutz und zur würdigen Behandlung von Tieren im Bundesstaat Hidalgo

  • Das Gesetz enthält einen ganzen Abschnitt mit Kriterien für das Wohlergehen der Tiere während ihrer Haltung in landwirtschaftlichen Betrieben. Zu diesen zählen etwa einfacher Zugang zu ausreichend Nahrung und Wasser; dass sie in komfortablen und sicheren Einrichtungen untergebracht sind, durch die ihnen keine Verletzungen oder Stress zugefügt werden; und dass schmerzhafte Eingriffe nur durchgeführt werden, wenn sie notwendig sind und dann unter tierärztlicher Aufsicht.
  • Der Begriff „Tierschutz“ wurde neu definiert und genügt nun der Definition der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE).
  • Brutale Verhaltensweisen gegenüber landwirtschaftlich genutzten Tieren gelten nun als Straftaten: unter anderem das Zuschauen bei der Tötung anderer Tiere, die Tötung weiblicher Tiere im letzten Drittel der Schwangerschaft, Sadismus, sexuelle Handlungen mit Tieren und auch das Unterlassen der Betäubung vor der Schlachtung – denn das Gesetz schreibt auch vor, dass Tiere bei der Tötung bewusstlos sein müssen.
  • Es verbietet die Schlachtung von Tieren ohne Genehmigung der zuständigen Behörde,  sowohl im öffentlichen als auch im privaten Rahmen.
  • Die Schlachthöfe müssen jetzt über Videoüberwachungssysteme in den Bereichen verfügen, in denen mit den Tieren umgegangen wird und in denen sie getötet werden.

Strafgesetzbuch

  • Wer einen inoffiziellen Schlachthof betreibt oder leitet, wird von jetzt an mit 2 bis 4 Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe von 200 bis 400 Tagessätzen bestraft.
  • Wer nicht die vorgeschriebenen Methoden anwendet, um ein Tier unverzüglich in einen Zustand der Bewusstlosigkeit zu versetzen und dadurch seine Qualen im Schlachthof verlängert, wird mit 1 bis 4 Jahren Gefängnis und 200 bis 400 Tagessätzen Geldstrafe bestraft.

Dies ist zweifellos ein Fortschritt zugunsten der Tiere, der nicht nur für den Staat von großer Bedeutung ist, sondern auch den Grundstein für das ganze Land legt und beispielgebend sein wird. Diese Initiative unterstützt den Gedanken, dass Tiere empfindungsfähige Wesen sind und wir ihnen gegenüber Verpflichtungen haben.

Dulce Ramírez, Vizepräsidentin für Lateinamerika von Animal Equality

Dieser große Fortschritt in Sachen Tierschutz ist der investigativen Arbeit von Animal Equality in verschiedenen Schlachthöfen und Tierhaltungsbetrieben des Landes zu verdanken. Undercover-Recherchen von Animal Equality haben Bilder ans Licht gebracht, welche die Brutalität bezeugen, die in diesen Betrieben im Umgang mit den Tieren herrscht.

Eine der jüngsten Recherchen fand vor kurzem in Hidalgo statt, im Schlachthof von Tizayuca. Dort haben Ermittler*innen von Animal Equality schwere Verstöße und Akte der Gewalt gegen Tiere dokumentiert.

Der Erfolg in Mexiko zeigt, dass die Arbeit Früchte trägt und die von der Organisation gezeigte Ausdauer und Beharrlichkeit sich für die Tiere auszahlt. Animal Equality arbeitet mit Mitgefühl, Entschlossenheit und Effektivität daran, eine gerechtere Welt für Tiere zu schaffen – eine Welt, in der alle Tiere respektiert und geschützt sind. Da Animal Equality in ihrer Arbeit vollkommen  unabhängig ist, sind diese Erfolge für die Tiere von Spenden abhängig. Momentan verdoppelt ein großzügiger Unterstützer jede eingehende Spende – jetzt ist also die beste Zeit, mit einer Spende so viel wie möglich für Tiere zu tun. Erfahre hier mehr über die große Verdopplungsaktion oder, wenn es dir möglich ist, spende hier direkt für Tiere:


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