Verbot von Lebendexporten in Großbritannien
Der Gesetzentwurf zum Verbot der Ausfuhr lebender Tiere aus dem Vereinigten Königreich in Länder in Übersee hat die letzte Phase im britischen Parlament durchlaufen. Millionen von landwirtschaftlich genutzten Tieren, darunter Rinder, Schafe und Schweine, wird damit großes Leid auf langen Transporten erspart. Denn diese Exporte sind massiv geprägt von Hunger, Durst, Verletzungen, Erschöpfung und seelischem Schmerz für die Tiere bis hin zum Tod.
Animal Equality unterstützt die Kampagne zum Verbot von Lebendexporten schon seit vielen Jahren. Das britische Team hat vor dem Parlament demonstriert, Artikel in Publikationen wie dem Ecologist veröffentlicht und mit Abgeordneten über das Thema gesprochen. Es ist ein hart erkämpfter Erfolg.
Es hat über 50 Jahre gedauert, bis dieses Verbot durchgesetzt werden konnte und tragischerweise haben auf diesem Weg sogar Aktivist*innen ihre Leben verloren. Eine dieser unerschrockenen Aktivist*innen war Jill Phipps. Sie wurde auf dem Flughafen Baginton im britischen Coventry von den Rädern eines Lastwagens zerquetscht, als sie versuchte, sich für die transportierten Kälber einzusetzen. Ihr tragischer Tod im Alter von 31 Jahren ist eine bewegende Erinnerung an die menschlichen Opfer, die im Kampf für die Befreiung der Tiere gebracht werden. Ihre unerschütterliche Entschlossenheit inspirierte viele Aktivist*innen auf dem Weg zu diesem Erfolg.
Die überwältigende Mehrheit unterstützt das Verbot
Im Dezember 2023 war es so weit. Der Gesetzesentwurf gegen den Lebendexport von Tieren wurde endlich in das britische Parlament eingebracht. 87 Prozent der Befragten hatten sich bei einer ersten Konsultation der Regierung für das Verbot ausgesprochen. Der Gesetzentwurf durchlief das ordentliche Gesetzgebungsverfahren und wurde schließlich am 14. Mai 2024 angenommen.
Mit der Verabschiedung dieses Gesetzes schließt sich Großbritannien einem weltweiten Wandel an. Kürzlich hat Brasilien die Ausfuhr von lebenden Rindern und Kälbern aus allen Häfen des Landes verboten. In Neuseeland ist ein Verbot für die Ausfuhr von lebenden Rindern, Schafen, Hirschen und Ziegen auf dem Seeweg zur Schlachtung, Mast und Zucht im Ausland in Kraft getreten ist.
Das britische Verbot ist zwar ein wichtiger Schritt, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Es wird erwartet, dass das neue Gesetz auf Widerstand bei Landwirt*innen und einigen politischen Gruppierungen stoßen wird. Daher wird Animal Equality die Umsetzung des Verbots beobachten und weiterhin über die grausamen Zustände auf Tiertransporten informieren.
Der Kampf geht weiter
Die Kampagnen zur Beendigung des Exports von lebenden Tieren werden weltweit fortgesetzt. In Spanien arbeitet Animal Equality unermüdlich daran, das Leiden von Tieren aufzudecken, die lebendig in Länder außerhalb der Europäischen Union exportiert werden. Mit bisher unveröffentlichten Bildern der Animal Welfare Foundation gelang es in einer Berichterstattung mehr als 33 Millionen Zuschauer*innen zu erreichen. Sie zeigten das Leid der Tiere auf den See-Transporten von Spanien in den Libanon. Wir fordern die spanische Regierung und die Europäische Kommission auf, diese Grausamkeit zu beenden.
In Deutschland fordern wir das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf, strengere Vorschriften für Tiertransporte innerhalb der Europäischen Union zu erlassen und Tiertransporte in Drittländer zu stoppen sowie die Tierschutzgesetze des Landes zu verbessern. Dazu protestieren wir gemeinsam mit anderen Aktivist*innen jeden ersten und dritten Mittwoch eines Monats ab 12 Uhr vor dem BMEL in Berlin.
Jeder erfolgreiche Schritt bringt uns weiter, hin zu einer Welt, in der alle Tiere mit Respekt behandelt und vor Ausbeutung geschützt sind. Deshalb kämpfen wir weiter auf allen Ebenen.
Hilf der Neugierde
Schweine sind überaus soziale Tiere, die sehr interessiert an ihrer Umgebung sind. Du kannst diese neugierigen Tiere schützen, indem du dich einfach für pflanzliche Alternativen entscheidest.