Neuigkeiten
Die aktuellsten Neuigkeiten und Updates rund um Animal Equalitys Arbeit

Schwere Tierschutzverstöße in zwei spanischen Schweine-Mastbetrieben aufgedeckt

Die Aufnahmen zeigen dramatische Zustände: Schweine mit offenen Wunden, tote Tiere und Kannibalismus unter den Schweinen aufgrund der extrem schlechten Haltungsbedingungen. Diese Zustände wurden im August 2024 in zwei spanischen Schweine-Mastbetrieben dokumentiert. Animal Equality hat Anzeige gegen die Betriebe erstattet.
Dezember 14, 2024 Aktualisiert: Januar 2, 2025
Schwein in einem spanischen Mastbetrieb Schwein in spanischem Mastbetrieb

Die Aufnahmen vom August 2024 dokumentieren schlimme Zustände und zahlreiche Verstöße gegen Tierschutzvorgaben. Die beiden Schweine-Mastbetriebe in Ontiñena (Huesca) und Alfamén (Zaragoza) gehören vermutlich zu wichtigen Unternehmen der spanischen Schweineindustrie, die mit Tierschutzzertifikaten ausgezeichnet sind.

Die Aufnahmen zeigen Folgendes:

  • Keine oder unzureichende tierärztliche Versorgung. Auf den Aufnahmen sind zahlreiche Schweine mit offenen eitrigen Wunden zu sehen, die offensichtlich nicht medizinisch behandelt werden. Einige Tiere leiden unter Missbildungen und Lahmheit aufgrund der unzureichenden Versorgung. Ein auf dem Boden liegendes Schwein leidet an starken Krämpfen. Es zeigt deutliche Anzeichen einer schweren Krankheit.
  • Kannibalismus und Verhaltensstörungen aufgrund der extrem schlechten Haltungsbedingungen. Einige Schweine zeigen Stereotypien, also unnatürliche Verhaltensweisen, die auf sehr starken Stress zurückzuführen sind. Die Tiere betreiben Kannibalismus. Verletzte Tiere mit offenen Wunden werden von anderen Artgenossen gebissen. Auf den Aufnahmen ist ein schwer verletztes Schwein zu sehen, das sich kaum noch bewegen kann. Es wird von den anderen Tieren gefressen. Es schreit und zuckt vor Schmerzen.
  • Nicht ausreichende Versorgung mit Nahrung. Mehrere Ferkel zeigen starke Anzeichen von Unterernährung.
  • Unhygienische Zustände führen zu starken Gesundheitsrisiken für die Tiere. Wasserstellen sind verunreinigt und es befindet sich Gift gegen Nagetiere in Reichweite der Schweine. Das Vorhandensein von Nagetieren und zahlreicher Insekten unterstreicht die mangelhaften hygienischen Zustände. In vielen offenen Wunden der Tiere sind Insekten zu sehen. Ein Ferkel ist stark von Zecken befallen.
  • Tote Körper zwischen den lebenden Tieren. Tote Schweine werden teils zwischen den lebenden Tieren zurückgelassen. Dadurch können sich Krankheiten schnell und unkontrolliert verbreiten.
  • Überbelegung der Boxen. Es befinden sich zu viele Tiere in den Boxen. Zudem fehlt es an ausreichender Belüftung. Diese Zustände fördern den extremen Stress der Tiere.

Die Aufnahmen weisen auf schwerwiegende Verstöße gegen geltende Tierschutz- und Tiergesundheitsvorschriften hin. Animal Equality hat Strafanzeige gegen die Betriebe erstattet und fordert deren sofortige Schließung.

Die Bilder belegen erneut, wie massiv die Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben leiden. Wir fordern, dass die Behörden eine unverzügliche Kontrolle durchführen, die Verantwortlichen bestrafen und Sofortmaßnahmen ergreifen, um diesem unsagbaren Leid ein Ende zu setzen.

Javier Moreno, Mitbegründer von Animal Equality

Das Videomaterial wurde von Dr. Karen Mancera, einer Veterinärsachverständigen für Tierproduktion und Tiergesundheit, analysiert. Alleine die Anzahl von Krankheiten, Verletzungen, Lahmheiten, Kannibalismus und der Platzmangel sind ein Beweis für die unzureichende Umsetzung von Vorgaben und Gesetzen.

In Spanien werden jährlich etwa 53 Millionen Schweine geschlachtet. Das Land ist damit zahlenmäßig der Spitzenreiter in der Europäischen Union und weltweit auf Platz 3. Die Anzahl der großen Betriebe in Spanien hat in den vergangenen 10 Jahren um mehr als 42 Prozent zugenommen. Im Jahr 2023 wurden nur rund 3.000 von insgesamt 360.000 Tierhaltungsbetrieben in Spanien kontrolliert. Das entspricht einer Quote von unter einem Prozent. Und wenn Kontrollen stattfinden, dann werden sie in der Regel bis zu 72 Stunden vorher angekündigt. Diese Zustände führen zu einer Verschärfung der Tierschutzprobleme, wie diese Bilder aus der Undercover-Recherche nochmals deutlich machen.

Diese Betriebe sind keine Einzelfälle – weder in Spanien noch in anderen Ländern der Welt. Animal Equality führt weltweit seit mehr als 16 Jahren Undercover-Recherchen in Tierhaltungsbetrieben durch und immer wieder decken wir dabei Verstöße gegen Tierschutzvorgaben und schlimmstes Tierleid auf.

Wenn du dazu beitragen willst, dass sich etwas an Bildern wie diesen ändert, dann wähle pflanzliche Alternativen zu Fleisch und anderen tierischen Produkten. Denn jede Nachfrage von dir entscheidet über das Angebot der Lebensmittelindustrie. Entscheide dich gegen die Ausbeutung von Tieren! Auf Love Veg findest du viel Wissenswertes rund um die tierfreundliche Ernährung und leckere Rezepte – komplett kostenfrei für dich.

Hilf uns dabei, Tierleid sichtbar zu machen und Veränderungen für die Tiere zu bewirken! Deine Fördermitgliedschaft oder Spende ermöglicht Undercover-Recherchen sowie Kampagnen und Aktionen für die Tiere. Dein Einsatz macht einen Unterschied für die Tiere!

Hilf der Neugierde

Schweine sind überaus soziale Tiere, die sehr interessiert an ihrer Umgebung sind. Du kannst diese neugierigen Tiere schützen, indem du dich einfach für pflanzliche Alternativen entscheidest.


Aktuellste Neuigkeiten
Januar 16, 2025

Nach der gescheiterten Novellierung des Tierschutzgesetzes startet Animal Equality eine Kampagne, mit dem Ziel, den Tierschutz auf die politische Agenda der kommenden Regierung zu setzen. Die Forderung lautet: Tierschutz ist nicht verhandelbar! Der Schutz der Tiere muss von der Politik ernst genommen und in der kommenden Legislaturperiode signifikant vorangebracht werden.
Januar 10, 2025

Seit 2008 hat Animal Equality weltweit in mehr als 1.000 Tierhaltungsbetrieben und Schlachthäusern recherchiert. Dabei haben wir auch zahlreiche Fälle von Misshandlungen gegenüber Schafen und Lämmern in Spanien, Mexiko, Italien sowie dem Vereinigten Königreich dokumentiert. Und wir dachten, wir hätten schon alle grausamen Praktiken, die von der Industrie gegenüber Schafen angewendet werden, gesehen. Doch es kam anders.
Januar 3, 2025

Alle fünf Jahre findet im Süden Nepals das größte Tieropferfest der Welt statt. Jetzt im Dezember 2024 fand es erneut statt und Animal Equality war erneut vor Ort. Tausende Tiere wurden zu einem Tempel in Bariyarpur gebracht, um sie dort der Göttin Gadhimai zu opfern – eine grausame Tradition. Büffel, Ziegen, Schafe und Vögel werden getötet und verbluten qualvoll.