Gadhimai: Das größte Tieropferfest der Welt
Animal Equality war auch in diesem Jahr beim Gadhimai-Festival im Süden Nepals vor Ort, um sich gegen die Opferung von Tieren einzusetzen und die grausamen Zustände zu dokumentieren. Unser vor Ort aufgenommenes Filmmaterial vom 8. Dezember 2024 zeigt unter anderem das Massaker an 1.500 Rindern.
Unterschreibe jetzt unsere Petition und fordere ein endgültiges Ende der Tieropfer beim Gadhimai-Festival!
Das Team von Animal Equality hat in diesem Jahr folgende Szenen dokumentiert:
- Tiere, die mit Macheten und Messern getötet wurden
- in engen Lastwagen eingepferchte Tiere
- stark hungernde Tiere ohne Zugang zu ausreichend Nahrung und Wasser
- Ziegen und Rinder werden bei vollem Bewusstsein Körperteile abgeschnitten
Gadhimai-Festival: Eine blutige Tradition
Das Opferfest hat seine Wurzeln in einer jahrhundertealten Tradition. Mit den Tieropfern soll Gadhimai, der hinduistischen Göttin der Macht, gehuldigt werden. Amruta erklärt:
Das Opferfest blickt auf eine über 260-jährige Geschichte zurück. Damals dachte ein Lehnsherr namens Bhagwan Chaudhary, dass all seine Probleme gelöst wären, wenn er der Göttin Gadhimai ein Blutopfer darbringt. Er opferte ihr ein paar Tropfen seines eigenen Blutes. So sei die Gadhimai-Tradition entstanden. Mit Tieropfern hatte der Ursprung also gar nichts zu tun.
Fordere ein Ende der Opferung von Tieren!
Alle fünf Jahre werden Tausende Ziegen, Büffel, Schafe und weitere Tiere auf grausame Weise getötet. Der Großteil der Besucher*innen des Gadhimai-Festivals kommt aus Indien. Viele von ihnen haben in der Vergangenheit die Tiere selbst für die Opferung über die Grenze nach Nepal zum Tempel in Bariyarpur gebracht. Bereits bei der Ankunft sind viele der Tiere erschöpft und verängstigt, doch das Schlimmste steht ihnen noch bevor. Unter anderem werden sie mit Macheten getötet. Überall liegen die toten Körper. Viele Tiere sterben nicht sofort und durchleben stunden- bis tagelange Todesqualen. Andere schreien in Panik vor dem, was sie erwartet. So wurden noch im Jahr 2009 schätzungsweise 500.000 Tiere auf dem Gadhimai-Fest geschlachtet.
Erfolg: Zahl der geopferten Tiere sinkt
Animal Equality setzt sich seit 2014 unermüdlich für ein Ende der Tieropfer ein. Dazu haben wir unter anderem unsere „Massaker beenden“-Kampagne ins Leben gerufen. Nach umfangreichen Gesprächen mit Animal Equality beschloss die indische Regierung, eine neue Regelung zu erlassen, die den Transport von Tieren nach Nepal während des weltgrößten Tieropferfests verbietet. Das war ein wichtiger Erfolg für die Tiere! Diese Entscheidung hat maßgeblich dazu beigetragen, die Zahl der geopferten Tiere in 2014 im Vergleich zu 2009 um rund 70 Prozent zu reduzieren.
Aufgrund der Proteste gegen die Tieropfer und des großen öffentlichen Drucks verkündete das Tempel-Komitee 2015 schließlich, die Tieropfer zu beenden. Doch dann zogen die Verantwortlichen ihre Aussage wieder zurück und auch die Ermittlungen von Animal Equality in den Jahren 2019 und 2020 zeigten, dass weiterhin Tiere geopfert wurden. Unser Team dokumentierte Szenen von Ziegen, die bei vollem Bewusstsein enthauptet wurden. Dabei waren oft Dutzende Schläge nötig, um sie zu töten. Noch lebende Tauben mit gestutzten Flügeln wurden auf das Dach des Tempels geworfen.
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Animal Equality und anderen Tierschutzaktivist*innen ist die Zahl der beim Gadhimai-Festival getöteten Großtiere in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken. Im Jahr 2019 waren es rund 3.200 und im Jahr 2024 etwa 1.500 Großtiere.
Unser Einsatz geht weiter
Animal Equality hängte Banner auf und verteilte Flugblätter an die Gläubigen. Wir erklärten, dass die ursprüngliche Tradition nichts mit Tieropfern zu tun hat.
Wir dokumentieren die Grausamkeit und das Ausmaß des größten Tieropferfestes, um das Leid der Tiere sichtbar zu machen und um Veränderung zu bewirken. Mit der Dokumentation der Zustände können wir die Öffentlichkeit sensibilisieren und die dringende Notwendigkeit eines Verbots von Tieropfern untermauern. Wir werden auch weiterhin aktiv mit Verantwortlichen, politischen Entscheidungsträger*innen und den Gemeinden zusammenarbeiten, um Veränderungen voranzutreiben.
Die Welt für die Tiere verändern
Auch abseits von Opferfesten wie dem Gadhimai-Festival sterben jeden Tag Milliarden Tiere – oftmals unbeachtet von der Öffentlichkeit hinter den Mauern der Tierindustrie. Sie fristen ihre Leben unter grausamen Bedingungen, um dann gewaltvoll für den menschlichen Verzehr getötet zu werden, nur für einen kurzen Genuss. Stell dich konsequent gegen jedes Tierleid und die Ausbeutung von Tieren, indem du tierische Produkte durch pflanzliche Lebensmittel ersetzt. Dein Kaufverhalten entscheidet langfristig über das Angebot und trägt zur Veränderung für die Tiere bei. Auf Love Veg findest du Wissenswertes rund um die tierfreundliche Ernährung und leckere Rezepte und Kochbücher – komplett kostenfrei für dich!