System des Leidens: 120 Tage undercover in einem von Deutschlands größten Schweinezucht-Betrieben. Mehr erfahren
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Undercover: Animal Equality deckt Missstände in spanischem Pferdeschlachtbetrieb auf

Die zwischen November 2023 und Mai 2024 gesammelten Beweise zeigen erstmals seit über einem Jahrzehnt Bilder aus einem Pferdeschlachthaus in Spanien.
Oktober 15, 2024
Pferde in der Fleischindustrie

Nach mehr als einem Jahrzehnt seit der Veröffentlichung ihrer ersten Aufnahmen aus spanischen Pferdeschlachthäusern haben die Ermittler*innen von Animal Equality erneut undercover recherchiert, um die dort verborgenen Grausamkeiten aufzudecken.

Die zwischen November 2023 und Mai 2024 durchgeführte Recherche in Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Fotojournalisten Aitor Garmendia ist Teil der internationalen Kampagne von Animal Equality zur Beendigung von Pferdeschlachtungen.

Was die Ermittler*innen dokumentiert haben, ist erschütternd:

  • Mit Schlägen vorangetrieben: Die Bilder zeigen, dass ein Arbeiter ein Pferd mit einem Stock schlägt, um es zum Bewegen zu zwingen;
  • Den Tod vor Augen: Der Bereich, in dem die Schlachtungen stattfinden, ist nur breit genug für ein Pferd – die Pferde sind gezwungen, eine Reihe zu bilden. Sie sehen die Schlachtung ihrer Artgenossen, was sie in Angst und Panik versetzt;
  • Verzweifelte Fluchtversuche: Ein Pferd dreht sich um und versucht, den Schlachtbereich zu verlassen, als ein anderes Pferd vor seinen Augen geschlachtet wird. Dies zeigt den tiefen Überlebensinstinkt der Pferde;
  • Fehlgeschlagene Betäubungen und verlängertes Leiden: Einige Pferde werden nicht richtig betäubt, was bedeutet, dass sie bei vollem Bewusstsein sind, während sie geschlachtet werden und ausbluten. Sie winden sich vor Schmerzen und zeigen Lebenszeichen, während sie verbluten.

Die Pferde werden brutal abgeschlachtet

Weltweit arbeitet die Fleischindustrie in einem rasanten Tempo, das den Profit über das Wohl der Tiere stellt. 

Durch die schreckhafte Natur von Pferden als Fluchttiere verläuft die Betäubung vor der Schlachtung oft nicht nach Plan. Dadurch sind oft mehrere Betäubungsversuche nötig und die Pferde sind während der Zerteilung manchmal noch bei Bewusstsein.

Vor der Veröffentlichung dieser Recherche aus Asturien in Spanien haben bereits zahlreiche Aufnahmen aus Schlachtbetrieben grausame und schwere Verletzungen bei Pferden im Schlachtbereich aufgedeckt. Dazu gehören offene Knochenbrüche; Augen, die nur noch an einem Hautfaden hängen; und klaffende Wunden.

Konsum von Pferdefleisch rückläufig

Laut dem Zensus des spanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung (2020) halten 15,4 Prozent der insgesamt über 29.000 Pferdebetriebe in Spanien Stuten, die Fohlen zur Fleischproduktion gebären müssen.

In den vergangenen drei Jahren hat der Konsum von Pferdefleisch in Spanien laut Daten des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung einen rückläufigen Trend gezeigt, mit insgesamt 1.664,5 Tonnen.

Eine Industrie voller Skandale und Gesundheitsrisiken

Animal Equality prangert den existierenden illegalen Handel mit Fleisch von Pferden an, die aus privaten Haushalten oder dem Pferdesport stammen. Im Dezember 2022 wurde in Spanien beispielsweise eine kriminelle Bande zerschlagen, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignetes Pferdefleisch auf den Markt gebracht hatte. [1]

„Uns wurde gesagt, dass die Pferde sowohl von Pferdefleischbetrieben als auch von Reitställen stammen, die Pferde und Stuten loswerden wollen, weil sie zu alt sind, Verhaltensstörungen zeigen oder Verletzungen haben, deren Behandlung als zu teuer empfunden wird“, berichtet einer der Ermittler*innen von Animal Equality.

Wir prangern diese Industrie seit Jahren an und führen Recherchen in Haltungsbetrieben und in Schlachthäusern in Spanien und anderen Ländern durch. Wir können sicher sagen, dass Skandale im Bereich der öffentlichen Gesundheit und des Tierschutzes diese Industrie besonders häufig betreffen. Verbraucher*innen müssen die Wahrheit über Pferdefleisch erfahren.

Javier Moreno, Mitbegründer von Animal Equality

Spanien: führend in der grausamen Pferdefleischindustrie

Spanien ist der größte Pferdefleischproduzent in der Europäischen Union und exportiert hauptsächlich in Länder wie Italien und Frankreich, wo der Pferdefleischkonsum wesentlich höher ist als in Deutschland.

Jedes Jahr werden mehr als 30.000 Pferde in spanischen Schlachthöfen geschlachtet. [2]

Darüber hinaus werden Tausende Pferde in Lastwagen eingesperrt und über weite Strecken nach Italien, in die Schweiz, in die Niederlande, Belgien oder Frankreich transportiert, um dort geschlachtet zu werden. Sie sind gezwungen, stundenlang in überfüllten Lastwagen zu stehen, wobei sie sich häufig verletzen und oft unter Transportfieber, Gewichtsverlust, Müdigkeit und Dehydrierung leiden.

Laut der Studie „Welfare and health of horses transported for slaughtering within the European Union“, die 2011 von Tierärzt*innen der Universitäten Cambridge, Anglia Ruskin und Glasgow durchgeführt wurde, wurden 37 Prozent der nach der Ankunft untersuchten Pferde als transportunfähig im Sinne der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 des Rates eingestuft und keiner der Transporte entsprach den Anforderungen an das Fahrzeug und den Gesundheitszustand des Tieres, wobei durchschnittlich 6 von 21 Pferden pro Transport akut verletzt waren. [3]

Auch in deutschen Schlachthäusern werden Pferde getötet und die Zahlen steigen: Im Jahr 2023 waren es 3.374 Pferde. Im Vergleich zu den jährlich geschlachteten Rindern, Schweinen und Hühnern ist die Anzahl zwar gering, doch dadurch steigen die Erfolgs-Chancen für ein zeitnahes und endgültiges Verbot. Damit kann Tausenden Individuen ein leidvolles Lebensende erspart bleiben. In Deutschland gibt es etwa 100 Schlachtereien, die Pferde schlachten und ihr Fleisch verkaufen. Die meisten geschlachteten Pferde stammen aus der Pferdesportindustrie oder waren früher „Haustiere“. Zusätzlich zu den in Deutschland geschlachteten Pferden werden jährlich über 4.000 Pferde exportiert. Hier lässt sich schwer nachvollziehen, wie viele von ihnen letztlich auf der Schlachtbank landen. Häufig gehen diese Transporte nach Italien, hauptsächlich in die Region Puglia in Süditalien. Dort gilt Pferdefleisch ebenso wie in Frankreich, Belgien, Spanien und der Schweiz als Delikatesse.

Unterzeichne die Petition, um das Leid der Pferde zu beenden!

Im Jahr 2020 unternahm Griechenland einen wichtigen Schritt in Richtung Tierschutz, indem es das Schlachten von Pferden verbot und sie neben Hunden und Katzen in das Verbot der Zucht, der Nutzung und des Exports für die Produktion von Pelz, Leder, Fleisch oder anderen Produkten aufnahm. [4]

Es ist an der Zeit, dass Deutschland, Spanien und die Europäische Union diesem Beispiel folgen!

Pferde sind empfindsame Tiere, aber Tausende von ihnen erleiden für den menschlichen Verzehr ein grausames Schicksal in Schlachthäusern. Dort sind sie unter erbärmlichen Bedingungen unvorstellbarem Leid und einem qualvollen Tod ausgesetzt.

Unterzeichne die Petition von Animal Equality:

Unterschreibe jetzt und hilf uns, Pferde vor dem Schlachten zu bewahren.

Fordere mit uns die Gesetzgebung auf, die Schlachtung von Pferden in Deutschland und der Europäischen Union zu verbieten.

 

Entscheide dich für Mitgefühl und wähle pflanzliche Alternativen.

VERTEIDIGE ALLE TIERE

Pferde werden von vielen als Gefährten betrachtet und sind empfindsame Tiere, die Schutz verdienen. Trage zum Schutz dieser und anderer Tiere bei, indem du pflanzliche Lebensmittel wählst.

[1] Schlag gegen kriminelles Netzwerk: Verhaftung von 35 Personen wegen des Inverkehrbringens von ungeeignetem Pferdefleisch.

[2] Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Fischerei. 

[3] Wohlergehen und Gesundheit von Pferden, die zum Schlachten innerhalb der Europäischen Union transportiert werden.

[4] Das Schlachten von Equiden ist in Griechenland jetzt gesetzlich verboten.


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