Wie wir Menschen entlarven, die Tieren Schmerzen und Leid zufügen
Undercover-Recherchen sind das mächtigste Instrument, das wir haben, um einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, was mit den Tieren in Haltungsbetrieben und Schlachthäusern geschieht. Die Ermittler*innen von Animal Equality haben immer und immer wieder aufgedeckt, wie Tiere von den Beschäftigten in Haltungsbetrieben und Schlachthäusern misshandelt werden.
Die Aufnahmen zeigen oft, dass die Menschen, die dort arbeiten, frustriert und sogar wütend werden, wenn sie mit den Tieren interagieren. Das gilt vor allem bei großen Tieren wie Rindern oder Schweinen. Sie fügen den Tieren Schmerzen zu, weil sie nicht in der Lage sind, den Tieren mitzuteilen, was sie tun oder in welche Richtung sie sich bewegen sollen. Und weil die Tiere verängstigt und gestresst sind, wehren sie sich natürlich, was die Beschäftigten noch mehr verärgert. Ein schrecklicher Kreislauf, der für die Tiere in Schmerzen mündet.
Wir haben vor kurzem über eine Büffelin in Indien berichtet, die unsägliche Schmerzen erleiden musste. Unsere Aufnahmen zeigen, wie Menschen ihren Schwanz verdrehen, sie mit Stöcken schlagen und diese Stöcke auch gewaltsam in ihre Genitalien stoßen. All das geschieht ausschließlich, um der müden und ausgezehrten Büffelin Schmerzen zuzufügen, damit sie schneller die steile Rampe zu einem Lastwagen hoch läuft, der sie zur Tötung in ein Schlachthaus bringen soll.
Solche Aufnahmen sind als Beweise für die Strafverfolgung der Täter*innen entscheidend. Im Fall der Büffelin in Indien haben wir das Filmmaterial aus unserer Recherche den Strafverfolgungsbehörden vorgelegt und arbeiten mit ihnen zusammen, um die Männer zu identifizieren und anzuklagen.
Eine solche Geschichte ist leider nicht ungewöhnlich. Es handelt sich nicht nur um ein paar „schwarze Schafe“. Animal Equality hat in den letzten 16 Jahren in mehr als 820 Tierhaltungsbetrieben und Schlachthäusern in 15 Ländern ermittelt. Bei vielen dieser Untersuchungen wurden so viele vermeintliche „schwarze Schafe“ entdeckt, dass das System der Tierquälerei in der Landwirtschaft offensichtlich wird.
In solchen Fällen geben wir die Beweise an zuständige Behörden und drängen darauf, dass die Verantwortlichen identifiziert und strafrechtlich verfolgt werden. Darüber hinaus nutzen wir die Aufnahmen, um strengere Tierschutzgesetze zu fordern und zu erwirken. Auch wenn es Monate oder sogar Jahre dauern kann, bis Gesetze verschärft werden oder diejenigen strafrechtlich zu verfolgen, die gegen sie verstoßen, wissen wir: Es ist möglich.
Mit unseren Unterstützer*innen an unserer Seite, die die Geschichten der misshandelten Tiere teilen, Petitionen unterzeichnen und unsere Recherchen unterstützen, haben wir acht Tierquäler*innen in Großbritannien und Spanien wegen Tierquälerei vor Gericht gebracht.
Hier stellen wir drei dieser Fälle vor:
El Escobar Farm (Spain)
Im Jahr 2012 wurden drei Beschäftigte des Schweinehaltungsbetriebs „El Escobar“ in Murcia (Spanien) innerhalb weniger Stunden verhaftet, nachdem Animal Equality die eindeutigen Beweise für Tierquälerei übergeben hatte. Das Filmmaterial wurde von einer*m Whistleblower*in aus dem Betrieb aufgenommen.
Das Video zeigt, wie die Angestellten mit Eisenstangen auf Schweine einschlagen und mit Schwertern auf sie einstechen. Sie machen sich vor der Kamera über die Schmerzen der Schweine lustig. Das Video zeigt auch, wie einer der Täter die Gebärmutter eines schwangeren Schweins bei Bewusstsein mit einem Messer aufschneidet, um ihre Babys herauszunehmen.
Die Männer wurden 2016 verurteilt und erhielten die höchste Strafe für Grausamkeit an landwirtschaftlich genutzten Tiere in der Geschichte Spaniens – eine einjährige Gefängnisstrafe und ein dreijähriges Verbot, mit Tieren zu arbeiten.
Pryland Farm (UK)
2017 beweisen unsere Aufnahmen, wie Beschäftigte auf der „Pryland Farm“ im Vereinigten Königreich Kälber schlagen und Rindern ins Gesicht treten. Die Bilder zeigen außerdem, wie die Beschäftigten mit großen Metalltoren auf die Rinder einschlagen und Kälber zu Boden drücken, während sie sie anschreien.
Einer der Arbeiter hat sich vor Gericht in zwei Fällen von Tierquälerei schuldig bekannt und wurde zu einer zwölfwöchigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.
Fir Tree Farm (UK)
Im Mai 2018 haben unsere Ermittler*innen auf der „Fir Tree Farm“ in Lincolnshire (Vereinigtes Königreich) gefilmt. Das Filmmaterial zeigt, wie Angestellte Schweinen ins Gesicht treten, mit Mistgabeln auf sie einschlagen und ihnen Tore auf den Kopf schlagen.
Im November 2018 haben sich zwei der Angestellten der Tierquälerei schuldig bekannt, im Januar 2019 auch ein Dritter. Die Männer wurden im Februar 2019 verurteilt. Sie erhielten achtwöchige Haftstrafen auf Bewährung, mussten 100 Stunden unbezahlte, gemeinnützige Arbeit leisten und mussten die Gerichtskosten tragen.
Wenn keine Beweise gesammelt und diese Angestellten nicht vor Gericht gestellt worden wären … wie viele Tiere hätten dann noch ihre Misshandlungen ertragen müssen?
Tiere können sich in diesen Situationen nicht wehren. Ihre einzige Chance sind die verdeckten Ermittler*innen, die ihre Misshandlungen dokumentieren und anzeigen.
Solche Urteile lassen die Fleisch-, Milch- und Eierindustrie wissen, dass wir sie beobachten und ihre Handlungen Konsequenzen haben kann und Tierquälerei nicht ungestraft bleibt. Das gilt auch für die Täter*innen selbst – auch wenn die Strafen in vielen Fällen viel zu niedrig sind.
Deshalb sind Undercover-Recherchen notwendiger denn je. Und deshalb brauchen wir deine Unterstützung, damit wir weiterhin Beweise sammeln können, um strengere Gesetze zum Schutz von Tieren in der Landwirtschaft zu schaffen und diejenigen, die dagegen verstoßen, zur Rechenschaft zu ziehen.
Diese Bilder sind für viele von uns auch immer wieder eine Erinnerung, auf tierliche Produkte zu verzichten und sie durch köstliche pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Wir haben die Macht, alle Grausamkeiten gegenüber Tieren zu beenden, indem wir uns einfach dafür entscheiden, Fleisch und andere tierliche Produkte durch köstliche pflanzliche Alternativen zu ersetzen. Auf unserer hilfreichen Website Love Veg findest du viele leichte Rezepte und Tipps!