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WACHTELN: KLEINES EI ᠆ GROSSES LEID


Wenn über Eier und dem damit verbundenen Leid gesprochen wird, so geschieht dies meist im Zusammenhang mit Hühnern. Doch noch ein weiterer Vogel wird weltweit und in Deutschland für seine Eier genutzt: Die Wachtel. 

EIN ZUGVOGEL WIRD EINGESPERRT

Wachteln sind Zugvögel und bewältigen normalerweise eine Strecke von 400 bis 1000 Kilometer im Jahr. Während sie in der Natur einen großen Teil ihrer Zeit für die Nahrungssuche nutzen, müssen sie in der Nutztierindustrie ein elendes Leben in engen Käfigen führen. In Legebetrieben sind sie gezwungen, jährlich bis zu 300 Eier zu legen. Das sind 15 Mal mehr als in der Natur. 

EIN TRAURIGES DASEIN

Mehr als 90 Prozent der 400.000 eierlegenden Wachteln in der europäischen Nutztierindustrie leben in Käfighaltung, wo ihnen keinerlei Raum für natürliche Verhaltensweisen gegeben wird. Wenn sie sich erschrecken, zum Beispiel durch das plötzliche Auftauchen von Arbeiter*innen, stoßen sie sich beim Fluchtversuch oft den Kopf am Gitter und verletzen sich. Die Gitterböden verursachen schwere Fuß- und Beinkrankheiten und in vielen Fällen können sich die Federtiere nicht einmal aufrichten. Schmerzhafte Lahmheiten und Bewegungsstörungen sind ebenfalls keine Seltenheit. Ohne Tageslicht und mit federlosen, teils blutigen Stellen fristen sie ein trauriges Dasein.

Alles, was Wachteln gerne tun, bleibt ihnen in der Intensivtierhaltung verwehrt. Sandbaden, Nahrungssuche und eine normale soziale Interaktion sind nicht möglich. Bei Rangkämpfen können sich schwächere Tiere nicht vor den dominanteren zurückziehen und werden teilweise stark verwundet. Sie leben mit weitaus mehr Vögeln zusammen als in der Natur. Dadurch kommt es sehr häufig zu Federpicken und Aggressionen. Während sie in der Natur von älteren Vögeln lernen, werden sie hier mit gleichaltrigen Tieren zusammen gehalten und zeigen daher Verhaltensauffälligkeiten. Auch die fehlende Nahrungssuche macht den kleinen Vögeln sehr zu schaffen. So wurde beobachtet, dass sie sich nach der stark verkürzten Nahrungsaufnahme wiederholt frustriert hin- und herbewegen. 

KEINE VERSTECKE UND RÜCKZUGSMÖGLICHKEITEN

Wachteln bevorzugen es, am Boden zu brüten und ihre Nester in Grasbüscheln zu bauen. Diese Verhaltensweisen werden kurz vor der Eiablage durch ein Hormon ausgelöst und schließen die ausführliche Suche nach einem passenden Platz für die Eiablage ein. Finden die Wachteln keinen geeigneten Ort, wie es in Käfigen der Fall ist, werden sie unruhig und stehen unter Stress.

GRAUSAMER TOD

Wie Hühner, Puten, Gänse und Enten werden auch Wachteln vor der eigentlichen Schlachtung kopfüber aufgehängt und durch ein Elektrowasserbad gezogen. Das Kopfüberhängen ist mit Schmerzen und extremem Stress für die Vögel verbunden. Zudem kommt es zu schmerzhaften Elektroschocks, wenn sie nicht mit dem Kopf, sondern mit anderen Körperteilen zuerst in das Wasserbad eintauchen. Viele der Tiere gehen fehlbetäubt in die Schlachtung.

VERGESSENE TIEREIm Gegensatz zu Hühnereiern wird bei Wachteleiern nicht auf die Produktionsart geachtet. In Deutschland ignoriert das Gesetz die kleinen Federtiere und Rechtsvorschriften zu ihrer Haltung gibt es nicht. Das muss sich ändern. Erzählen Sie Ihren Mitmenschen von dem Leid, das hinter Wachteleiern steckt und ersetzen Sie tierischen Produkte durch pflanzliche Alternativen. Auf Love Veg finden Sie viele tolle Ideen, wie Sie ohne tierische Produkte leckere, nährstoffreiche Mahlzeiten zubereiten können. Probieren Sie es noch heute.

Quellen: 
Albert Schweitzer Stiftung: “Wachteln”
Compassion in World Farming (23.05.2016): “Think your quail eggs are high-end? The vast majority are factory farmed in atrocious conditions”
SOKO Tierschutz: “Wachteln”


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