Warum streicheln wir die einen und töten die anderen? Die Antwort auf diese Frage liegt im Karnismus begründet. Karnismus bezeichnet ein Glaubenssystem, das uns darauf konditioniert, Tiere für die Herstellung von Nahrung, Kleidung und anderer Güter zu benutzen. Der Begriff wurde von der US-amerikanischen Psychologin Dr. Melanie Joy geprägt, die sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Verhältnis zwischen Tier und Mensch sozialwissenschaftlich auseinandersetzt.
Wir empfinden eine tiefe Zuneigung zu Katzen und Hunden, finden Schweine putzig und intelligent, verlieren uns in den großen, sanften Augen von Kühen. Diese Nähe und Verbundenheit hat unter anderem dazu geführt, dass in Deutschland immer mehr Menschen den Verzehr von Fleisch und Wurst einschränken oder ganz darauf verzichten. Intelligenz, Empfindsamkeit und die Ähnlichkeit zu uns Menschen sind ausschlaggebend, so scheint es, für unser Mitgefühl. Doch warum gilt unser Mitgefühl dann nur selten Fischen? Sind Fische uns tatsächlich so unähnlich, wie wir glauben?
Vor genau vier Jahren wurden Mitbegründer und Mitglieder von Animal Equality verhaftet. Der Vorwurf: Die Aktivisten und Aktivistinnen sollen in eine Pelzfarm eingedrungen und darin gefangene Nerze freigelassen haben, was jedoch nicht der Wahrheit entspricht. Jetzt, vier Jahre später, wurden alle Anklagepunkte fallen gelassen...
Lili ist in eine Welt hineingeboren worden in der liebenswerte Individuen wie sie als bloße Waren angesehen werden – als Produkte, die genutzt, getötet und gewinnbringend verkauft werden. Ihr Schicksal steht symbolisch für das Leiden von rund 25 Millionen Enten und Gänsen, die jedes Jahr in Deutschland für den menschlichen Verzehr sterben müssen.