KASTENSTÄNDE: UNVORSTELLBARES LEID
Die meisten Menschen möchten Kastenstände endlich abgeschafft sehen. Doch während die engen Metallkäfige in anderen europäischen Ländern längst der Vergangenheit angehören, sind sie in Deutschland nach wie vor noch weit verbreitet.
DIE SCHMERZEN DER SCHWEINEMÜTTER
Schweinemütter verbringen in der Nutztierindustrie einen Großteil ihres Lebens in Kastenständen. Die Käfige hindern sie an nahezu jeglichem artgerechten Verhalten. Schweine sind äußerst saubere Tiere, doch im Kastenstand sitzen sie in ihrem eigenen Kot. Während sie in der Natur mehrere Stunden am Tag in der Erde nach Nahrung wühlen, stehen und liegen sie hier ununterbrochen auf der gleichen Stelle. Frische Luft oder Rückzugsmöglichkeiten gibt es nicht. Die Schweinemütter können sich nicht umdrehen und nur sehr eingeschränkt Kontakt zu ihren Kindern aufnehmen. Hilflos müssen sie zusehen, wie ihre Ferkel ihnen weggenommen, ohne Betäubung kastriert und in einigen Fällen getötet werden. Sie können sich zur Körperhygiene oder bei Hitze nicht suhlen und auch Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es im Kastenstand keine. Deshalb entwickeln die Tiere Verhaltensstörungen wie das Stangenbeißen. Es besteht zudem ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Atmungs-, Verdauungs- und Bewegungsapparat sowie Herz- und Kreislauferkrankungen.
ILLEGALE HALTUNGSFORM
Laut der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung soll “jedes Schwein ungehindert aufstehen, sich hinlegen sowie den Kopf und in Seitenlage die Gliedmaßen ausstrecken” können. Diese Mindeststandards werden aber von den meisten Betrieben nicht eingehalten. Obwohl sie vom Oberverwaltungsgericht Magdeburg 2015 als illegale Haltungsform eingestuft wurden, sind zu enge Kastenstände weiterhin gängige Praxis in Deutschland. Seit Jahrzehnten wird gegen die Verordnung verstoßen und ökonomische Interessen in den Vordergrund gerückt.
ÖFFENTLICHE MEINUNG
Die Politik ignoriert nicht nur das Leid der Tiere, sondern auch die allgemeine Meinung der Bürger*innen. Einer repräsentativen Umfrage zufolge lehnen die meisten Deutschen Kastenstände ab. Trotzdem möchte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner den Schweinen auch weiterhin kein ungehindertes Ausstrecken ihrer Gliedmaßen garantieren und plant dafür sogar, einen Satz aus der Verordnung zu streichen. Ihre geplante Neuregelung ist ethisch nicht vertretbar und basiert allein auf wirtschaftlichen Interessen. Sie verstößt gegen das Tierschutzgesetz und würde den ohnehin schon mangelhaften deutschen Tierschutz noch weiter verschlechtern.
WIE LANGE NOCH?
Die Schweine haben lange genug gelitten. Statt die Haltungsformen noch weiter zu verschlechtern, sollte den Tieren endlich ein besseres Leben gewährleistet werden. Hilf uns, die tierquälerische Neuregelung zu verhindern, indem du unsere Petition unterschreibst und teilst.
Unterstütze die Tierhaltungsindustrie nicht länger und entscheide dich stattdessen für eine tierleidfreie Ernährung.
Weitere Quellen:
Agrar Presseportal (19.06.2020): “Landestierschutzbeauftragte: Kastenstände sind nicht zukunftsfähig!”
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: “Bundesprogramm zur Investitionsförderung für den Stallumbau zur Gewährleistung des Tierwohls in der Sauenhaltung”
Spiegel (16.06.2020): “Ethikrat attackiert Ministerin Klöckner”