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EU-KOMMISSION: KRITIK AM DEUTSCHEN TIER- UND UMWELTSCHUTZ


Nicht zum ersten Mal kritisiert die EU-Kommission Deutschland für seinen mangelhaften Tier- und Umweltschutz. Gerade bei diesen äußerst wichtigen Themen nimmt Deutschland leider keine Vorreiterrolle ein.

EIN BRIEF AUS BRÜSSEL

Schon seit mehreren Jahren fordert Brüssel Deutschland auf, Mängel im Pflanzen- und Tierschutz endlich zu beheben. EU-Vorschriften für Pflanzenschutzmittel und Tierschutz wurden in Deutschland bisher nur unzureichend umgesetzt. Im Mai legte die EU-Kommission die Farm-to-Fork-Strategie (“Vom Hof auf den Tisch”) vor, die eine umweltschonende und gesündere Lebensmittelproduktion anstrebt. Die Strategie formuliert eine Reihe von konkreten Zielen bis 2030, die Schritt für Schritt erreicht werden sollen. So soll zum Beispiel der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierindustrie um 50 Prozent und der Einsatz von Düngemitteln um 20 Prozent zurückgehen. Fleisch und tierische Produkte gelten als besonders umweltschädlich. Daher soll es in Zukunft unter anderem keine Werbungen mehr geben, in denen Fleisch als Sonderangebot präsentiert wird.

UNZUREICHENDER TIERSCHUTZ

Mehr Tierschutz ist ebenfalls eines der Ziele dieser Strategie. Deutschland wird hier besonders scharf für die Haltungsbedingungen in den Betrieben kritisiert. Obwohl zum Beispiel das Schwänzekupieren bei Schweinen nach EU-Recht als Routinemaßnahme verboten ist, ist es in deutschen Betrieben gängige Praxis. Aufgrund der unhygienischen und artfremden Umgebung beginnen die Schweine ansonsten, sich gegenseitig die Schwänze abzubeißen. Kannibalismus taucht dann auf, wenn es den Tieren wirklich schlecht geht. Doch anstatt die Haltungsbedingungen zu verbessern, werden den Tierkindern ohne Betäubung die Schwänze abgeschnitten. Dies ist mit großen Schmerzen für die Ferkel verbunden. Auch in anderen Bereichen des Tierschutzes wie bei den Tierversuchen hat Deutschland laut EU-Kommission in großem Maße gegen die EU-Regelungen verstoßen.

DEUTSCHLAND HINKT BEIM UMWELTSCHUTZ HINTERHER

Aufgrund der zu hohen Nitratbelastung wurde Deutschland im Jahr 2018 von dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Deutschland habe keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen, um die Nitratbelastung des Grundwassers zu bekämpfen. Ein großer Teil des Nitratüberschusses entsteht in der Nutztierindustrie, deren Gülle und Arzneimittel nicht nur in Grund- und Trinkwasser, sondern über Flüsse sogar bis in die Meere gelangen. Deutsche Felder sind überdüngt, und EU-Grenzwerte für Schadstoffe werden ständig überschritten. Allein 2016 wurden in Deutschland über 650.000 Tonnen Ammoniak ausgestoßen. Dieses schädliche Gas gelangt vor allem aus Ställen und ausgebrachter Gülle in die Umwelt.

DIE KRITIK IST BERECHTIGT – ÄNDERN WIR UNS!
Wir sollten diese Kritik als konstruktiv betrachten und uns für einen besseren Tier- und Umweltschutz einsetzen. Die Umwelt geht uns alle etwas an, da wir nur diesen einen Planeten haben und ihn gemeinsam bewohnen. Vor allem für die Tiere wird es höchste Zeit, dass sie endlich aus diesem System der endlosen Ausbeutung befreit werden. Sie können den Tieren durch eine kleine Änderung in Ihrem Alltag helfen, indem Sie keine tierischen Produkte mehr kaufen.Eine pflanzliche Ernährung ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern vor allem auch eine bewusste Entscheidung für wirkungsvollen Tierschutz.

Quellen:
Agrar heute (20.05.2020): “EU-Kommission will die Landwirtschaft revolutionieren”
Agrar heute (05.06.2020): “EU-Kommission rügt deutsche Mängel beim Tierschutz und Pflanzenschutz”
Märkische Allgemeine (04.10.2018): “Tierversuche: Harsche EU-Kritik an deutschem Vorgehen”
Süddeutsche Zeitung (09.08.2018): “Europa stinkt es”


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