Ausbruch von MKS und die dramatischen Folgen
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(Hinweis: Der Artikel wurde Stand 23.01.2025 erstellt. Darauffolgende Informationen und Entwicklungen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht berücksichtigt.)
Der aktuelle MKS-Fall zeigt erneut die Gefahren und Ungerechtigkeiten des aktuellen Systems. Nachdem im Januar 2025 bei Wasserbüffeln in Brandenburg die Maul- und Klauenseuche festgestellt wurde, wurden zahlreiche Tiere – teils „vorsorglich“ – getötet. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Industrie und Politik die Wirtschaftlichkeit vor das Wohl und die Gesundheit von Lebewesen stellen.
Das hochansteckende Virus kann bei Klauentieren, vor allem Rindern, „eine schwere fieberhafte Allgemeinerkrankung“ auslösen. Damit lässt beispielsweise bei infizierten Tieren auch die „Milchleistung“ nach. Die Krankheit selbst kann zwar nicht medikamentös behandelt werden und bringt teils schmerzhafte Symptome mit sich, jedoch ist sie in den aller seltensten Fällen tödlich. Viele Tiere, die sich infizieren, könnten beispielsweise mit symptom- und schmerzlindernden Mitteln behandelt werden und würden sich nach wenigen Wochen unter Quarantäne einfach erholen.
Wirtschaftlichkeit vs. Tierwohl
Anstatt entsprechende Maßnahmen zur Genesung der Tiere umzusetzen, werden infizierte, ebenso wie potenziell gefährdete Tiere getötet, um die bestehenden Wirtschaftsstrukturen zu bewahren. Über das Leid dieser Tiere wird nicht gesprochen, der Politik und Industrie geht es in erster Linie um wirtschaftliche Faktoren. Denn der Export entsprechender tierischer Erzeugnisse ist mit einem Seuchenausbruch kaum noch möglich. Die internationalen Handelspreise für betroffene Waren aus Deutschland können drastisch sinken und Drittländer können umgehend Sperren für Lieferungen aus Deutschland verhängen. Großbritannien, Südkorea und Vietnam haben im aktuellen Fall bereits Importstopps für viele Produkte aus ganz Deutschland verhängt.
Deutschland gehört zu den größten Exporteuren von lebenden Tieren, Fleisch und tierischen Erzeugnissen weltweit. Jährlich werden damit 32 bis 35 Milliarden Euro erwirtschaftet.
Das Ziel der Tierindustrie ist es, die Tierproduktion schnell wieder hochzufahren und die Exporte zu sichern – auf Kosten der Tiere. Dass es nur um Profit geht, unterstreicht auch die Aussage des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, gegenüber der Rheinischen Post: „Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen werden. Jetzt zählen Schnelligkeit und Entschlossenheit. Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch einzudämmen.“
Der Fehler im System: Massenhafte Tierhaltung
Die massenhafte Tierhaltung und der globale Handel sind das Problem und wirken als Brutstätten für Krankheitserreger und deren Verbreitung. Es ist kaum überraschend, dass die landwirtschaftliche Industrie bereits durch zahlreiche andere Krankheitsausbrüche wie die Afrikanische Schweinepest, Vogelgrippe und Blauzungenkrankheit ohnehin schon stark belastet ist. Die Tiere leiden dabei nicht nur aufgrund der Krankheit, sondern auch durch die – teils „vorsorgliche“ – Tötung.
Die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland ist längst nicht mehr tragbar – weder aus ethischer noch aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht. Die Tiere leiden in diesem System generell unter grausamen, aber legalen Bedingungen. Hinzu kommen Verstöße gegen die an sich schon viel zu niedrigen Standards und die viel zu seltenen Kontrollen. Tierschutzskandale und Seuchen, aber auch der Klimawandel und das Artensterben gehören aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Industrie zur traurigen Normalität.
Es ist längst überfällig, etwas an diesem System zu ändern!
Animal Equality fordert daher von der künftigen Regierung, die Tierhaltung in Deutschland zeitgemäß und tierschutzkonform zu reformieren! Erfahre hier alles zu unserer neuen Kampagne „Tierschutz ist nicht verhandelbar“ und unterschreibe unsere Petition für echten Tierschutz in Deutschland:
Nachfolgend erfährst du mehr Details über MKS und den aktuellen Fall sowie zu den Ursachen und Problemen von Tierseuchen:
Häufigste Fragen und Antworten
Was ist passiert?
Am 10. Januar 2025 wurde die Maul- und Klauenseuche bei Wasserbüffeln in Brandenburg festgestellt. Die Tiere hatten sich vermutlich bereits etwa drei Wochen zuvor infiziert. Drei starben, elf weitere wurden getötet. Um den Betrieb wurde eine Sperr- und Beobachtungszone festgelegt. Diese Zonen darf niemand mit einem landwirtschaftlichen Zusammenhang verlassen oder betreten. In einem benachbarten Betrieb wurden „vorsorglich“ 170 Schweine getötet. Ebenso 55 Ziegen und Schafe sowie drei Rinder in einem Betrieb, der zuvor eine Heulieferung aus dem Betrieb mit den Wasserbüffeln erhalten hatte. Anschließende Testergebnisse ergaben, dass die Tiere nicht infiziert waren.
Was ist MKS?
Die Krankheit betrifft vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Der Virus ist leicht übertragbar durch direkten und indirekten Kontakt. Menschen und viele andere Tiere können den Virus zwar übertragen, die Krankheit selbst bricht aber in der Regel nicht aus. Es sind bisher nur sehr wenige Fälle bei Menschen verzeichnet, die beispielsweise in Schlachtbetrieben arbeiteten und einen milden Krankheitsverlauf hatten. Bei Klauentieren, wie Rindern und Schweinen, kann das Virus hingegen „eine schwere fieberhafte Allgemeinerkrankung“ auslösen, heißt es aufseiten des Niedersächsischen Landesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). So lässt bei Rindern, die für die Milchproduktion genutzt werden, beispielsweise auch die „Milchleistung“ nach. Weiter schreibt das LAVES: „Das Fieber hält nur sechs Stunden bis drei Tage an. An der Innenfläche der Lippen, am Zahnfleischrand, an Klauen und Zitzen bilden sich etwa nussgroße Bläschen. Innerhalb von ein bis drei Tagen platzen die Blasen auf und heilen ab.“ Die Symptome sind zwar schmerzhaft für die Tiere, doch in den seltensten Fällen ist die Krankheit tödlich. Bei Schafen und Ziegen sollen sogar oftmals keine oder nur wesentlich geringere Symptome auftreten, heißt es im Deutschen Ärzteblatt.
Welche Möglichkeiten gibt es gegen die Krankheit?
Viele Tiere, die sich infizieren, würden sich mit der richtigen Behandlung und unter Quarantäne nach wenigen Wochen einfach erholen. Die Krankheit selbst kann zwar nicht medikamentös geheilt werden, die Tiere könnten aber beispielsweise mit symptom- und schmerzlindernden Mitteln behandelt werden. Zudem gibt es die Möglichkeit, Tiere mit einem angepassten Impfstoff gegen das Virus impfen zu lassen, und ebenso kann getestet werden, ob Tiere tatsächlich infiziert sind.
Was wird in der Praxis gegen die Krankheit getan?
Wird MKS nachgewiesen, werden die Tiere sofort getötet. Doch das betrifft nicht nur nachweislich infizierte Tiere, sondern es werden direkt alle Tiere des betroffenen Betriebes „gekeult“. Ebenfalls werden oftmals – wie auch im aktuellen Fall – „vorsorglich“ Tiere aus anderen umliegenden oder im Zusammenhang stehenden Betrieben getötet.
Warum werden die Tiere getötet, statt andere Maßnahmen zu ergreifen?
Mit den Tötungen soll eine Ausbreitung der Krankheit verhindert werden, doch weniger zum vermeintlichen Wohl der Tiere, sondern aus wirtschaftlichen Interessen.
Zum einen kosten kranke Tiere mehr Geld durch medizinische Behandlungen und Quarantänemaßnahmen. Zudem wird in der Zeit beispielsweise keine oder weniger Milch produziert oder Tiere nehmen weniger an Gewicht zu oder sogar ab, was wirtschaftliche Einbußen bedeutet.
Doch noch wichtiger ist der landwirtschaftlichen Industrie und der Politik der weltweite Handel. Deutschland gehört zu den größten Exporteuren von lebenden Tieren, Fleisch und tierischen Erzeugnissen weltweit. Jährlich werden damit 32 bis 35 Milliarden Euro erwirtschaftet. Doch der Export dieser tierischen Erzeugnisse ist mit dem Seuchenausbruch kaum noch möglich. Die internationalen Handelspreise für entsprechende Waren aus Deutschland können drastisch sinken und Drittländer können umgehend Sperren für Waren aus Deutschland verhängen. Großbritannien, Südkorea und Vietnam haben im aktuellen Fall bereits Importstopps für viele Produkte aus ganz Deutschland verhängt, heißt es bei der Tagesschau.
Der Deutsche Raiffeisenverband wird dort zitiert mit: „Entlang der Wertschöpfungskette gehen wir Stand heute bereits jetzt schon von einem Umsatz-Verlust in Höhe von einer Milliarde Euro aus.“ Und auch der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fordert Bund und Länder in der Rheinischen Post auf, die Seuche schnellstmöglich zu bekämpfen. „Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen werden. Jetzt zählen Schnelligkeit und Entschlossenheit. Es muss alles darangesetzt werden, um diesen Ausbruch einzudämmen.“
Ziel der Tierindustrie ist es, die Tierproduktion schnell wieder hochzufahren und die Exporte zu sichern.
Was ist mit dem Wohl und Schutz der Tiere?
Das spielt für die Tierindustrie auch in diesem aktuellen Fall kaum eine Rolle. Sie spricht in der Regel nicht über das Leiden und die Qualen der Tiere, die nicht nur aufgrund der Krankheit, sondern auch aufgrund der Tötung durch menschliche Hand sterben. Die Tierindustrie und auch der Großteil der Politik verliert kein Wort über die Tiere als fühlende Wesen, sondern spricht nur von den wirtschaftlichen Verlusten.
Wie verbreiten sich Seuchen wie MKS?
Die Praxis der industriellen Massentierhaltung, wie sie auch in Deutschland weitverbreitet ist, begünstigt Ausbrüche und Verbreitung von Seuchen. Hohe Tierdichten, unzureichende Prävention und mangelhafte Hygienemaßnahmen schaffen ideale Bedingungen für die Verbreitung von Krankheiten wie MKS. Ein System, das immer mehr Tiere auf immer weniger Platz quetscht und dabei deren natürliche Bedürfnisse ignoriert, ist ein Brutkasten für Seuchen.
Es ist kaum überraschend, dass die Tierhaltungsindustrie bereits durch zahlreiche andere Krankheitsausbrüche wie die Afrikanische Schweinepest, Vogelgrippe und Blauzungenkrankheit ohnehin schon stark belastet ist.
Hinzu kommen Transporte und der globale Handel. Tierische Produkte und lebende Tiere werden teilweise unter schlimmsten Bedingungen quer durch die Welt transportiert. So werden Krankheiten schnell verbreitet und es entstehen neue Seuchenherde.
Welche Risiken bergen Tierseuchen für den Mensch?
An erster Stelle verursachen sie Leid und Schmerzen bei Tieren und führen zu massenhaften Tötungen. Doch auch für die Menschen stellen einige Krankheiten ein starkes Gesundheitsrisiko dar. Es gibt bereits Erkrankungen, die auch Menschen betreffen – sogenannte Zoonosen – und sogar bis zum Tod führen können. Viren können sich verändern, sie mutieren. Das ist ein enormes Problem! Denn dadurch können bereits vorhandene Medikamente oder Impfstoffe unwirksam werden und Krankheiten verbreiten sich unkontrolliert weiter.
Was ist die wirksamste Lösung gegen Tierseuchen?
Die (massenhafte) Tierhaltung sowie den Im- und Export – insbesondere von lebenden Tieren – zu beenden. Das System der Tierindustrie ist nicht tragbar und fördert Krankheiten und Seuchen. Es ist ein starkes Gesundheitsrisiko für Tiere und Menschen, doch die Industrie und Politik stellen auch bei diesem Aspekt wieder einmal die Wirtschaftlichkeit vor das Wohl und die Gesundheit von Lebewesen. Anstatt das System zu hinterfragen, werden ganz pragmatisch auch gesunde Tiere geopfert, um die bestehenden Wirtschaftsstrukturen zu bewahren.
Animal Equality fordert einen Kurswechsel
Der aktuelle MKS-Fall zeigt die grundlegenden Instabilitäten und Ungerechtigkeiten des Systems. Die landwirtschaftliche Tierhaltung in Deutschland ist längst nicht mehr tragbar – weder aus ethischer noch aus ökologischer Sicht. Seuchen, Klimawandel, Artensterben und Tierschutzskandale gehören zur traurigen Normalität. Ein System, das auf Ausbeutung und Massentierhaltung setzt, ist weder nachhaltig noch tierschutzgerecht.
Animal Equality fordert daher von der künftigen Regierung, die Tierhaltung in Deutschland zeitgemäß und tierschutzkonform zu reformieren! Erfahre hier alles zu unserer neuen Kampagne „Tierschutz ist nicht verhandelbar“ und unterschreibe unsere Petition für echten Tierschutz in Deutschland:
Einer der effektivsten Schritte, um massives Tierleid sowie die Entstehung und Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern, ist eine pflanzliche Ernährung. Ersetze Fleisch und tierische Produkte durch tierfreundliche Alternativen. Viele Tipps und leckere Rezepte findest du kostenfrei auf Love Veg.
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