Vorschlag zum Verbot der Tötung männlicher Küken beim italienischen Parlament vorgelegt
Anfang dieser Woche hat Francesca Galizia (Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer) einen Änderungsantrag beim italienischen Parlament vorgelegt, der ein Verbot der selektiven Tötung männlicher Küken in der Eierindustrie bis Ende 2026 fordert.
Die Sensibilisierungs- und Lobbykampagne von Animal Equality in Italien hat mit diesem vorgelegten Änderungsantrag einen historischen Wendepunkt erreicht.
In der Eierindustrie gelten männliche Küken als unbrauchbar, da sie weder Eier legen, noch einer der in der Fleischproduktion verwendeten Rasse angehören. Aus diesem Grund werden allein in Italien jedes Jahr zwischen 25 und 40 Millionen männliche Küken getötet.
Bei lebendigem Leib geschreddert oder erstickt, werden die Küken sofort, innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt, und ohne Betäubung getötet.
Animal Equality hat im Jahr 2020 eine Kampagne in Italien gestartet, die von mehr als 100.000 Menschen unterzeichnet wurde, um die Regierung und die Industrie aufzufordern, dieser schrecklichen Situation ein Ende zu setzen. Als Ergebnis dieser Arbeit sprach sich der Verband der Eiererzeuger Assoavi für die Einführung von In-Ovo-Sexing-Technologien aus, mit denen die Schlachtung männlicher Küken vermieden werden kann.
Die Änderung sieht einen Zeitrahmen für die Einhaltung der Rechtsvorschriften vor, um die Arbeitsverfahren und den technologischen Stand der entsprechenden Unternehmen zu aktualisieren. Sie unterstützt auch die Einführung und Entwicklung von Technologien und Instrumenten zur In-Ovo-Geschlechtsbestimmung, mit denen das Geschlecht des Kükens noch vor dem Schlüpfen bestimmt werden kann, unter anderem durch politische Maßnahmen zur Förderung solcher Technologien.
In Deutschland wird die Einführung solcher Rechtsvorschriften zur Verhinderung der Tötung männlicher Küken bereits für 2022 erwartet, während die EU-Kommission eine öffentliche Initiative zur Durchführung einer Angemessenheitsprüfung der bestehenden Tierschutzstandards gestartet hat.
Italien muss sich für Verantwortung und Respekt gegenüber den Tieren, den empfindungsfähigen Lebewesen, entscheiden, die nicht länger nur als Industrieabfall betrachtet werden dürfen. Die selektive Tötung männlicher Küken, die jedes Jahr stattfindet, darf nicht als Norm angesehen werden, und das Parlament hat heute eine große Chance, wenn es sich dafür entscheidet, diesen Vorschlag zu unterstützen, der in die Richtung geht, die auch von der Europäischen Union in Bezug auf den Tierschutz vorgegeben wird. Es ist an der Zeit, die Einführung dieser In-Ovo-Sexing-Technologien auch in Italien zu fördern, wie es die Erzeuger bereits tun, und die Institutionen müssen sich für diesen grundlegenden Weg, für den Fortschritt unseres Landes und für die Tiere einsetzen.
Alice Trombetta, Geschäftsführerin von Animal Equality in Italien
Dies ist ein sehr wichtiger und historischer Schritt auf dem Weg zur endgültigen Entscheidung, und nach mehr als einem Jahr Kampagnen-, Unternehmens- und Lobbyarbeit ist dies das direkte Ergebnis der Arbeit von Animal Equality in Italien und könnte jedes Jahr zwischen 25 und 40 Millionen Küken vor der Tötung bewahren.
Bitte unterstützen Sie unsere wichtige Arbeit und helfen Sie uns mit Ihrer Spende, auch in Zukunft entscheidende Fortschritte für die Tiere die erreichen.