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COVID-19: MILLIONEN NERZE GETÖTET

Dezember 29, 2020

In Dänemark konnte das COVID-19-Virus bei Nerzen auf Pelzfarmen mutieren. In anderen europäischen Ländern wurden tausende Hühner wegen der Vogelgrippe geschlachtet. Und neue Fälle von Schweinepest unter Wildschweinpopulationen lassen die Industrie fürchten, das Virus könnte auch kommerzielle Schweinehaltungen erreichen. Wie viele Beweise brauchen wir noch, um endlich zu verstehen, dass die Tierausbeutung auch unsere Gesundheit gefährdet?

Was ist passiert?


In Dänemark infizierten sich 12 Menschen mit einer Mutation des COVID-19-Virus. Daraufhin gab Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am 5. November 2020 die Tötung aller der rund 17 Millionen Nerze der Pelzindustrie des Landes bekannt. Die Erforschung des Virus schreitet immer weiter voran und man geht mittlerweile davon aus, dass es in Nerzen mutieren kann. Das bedeutet, dass sich so ein neuer Stamm entwickeln könnte, gegen den die derzeit in der Entwicklung befindlichen Impfstoffe nichts ausrichten können. Rund 2,8 Millionen Nerze wurden in Dänemark bereits geschlachtet. Doch die Massentötungen werden das Gesamtproblem nicht lösen. Ganz im Gegenteil: Auch in fünf anderen Ländern (Italien, Niederlande, Spanien, Schweden, USA) wurden bereits Nerze auf Pelzfarmen positiv auf COVID-19 getestet.

Wieder einmal sind es die Tiere, die den höchsten Preis zahlen. Und das wieder einmal, weil der Mensch seit jeher einen grundlegenden Fehler begeht: Er behandelt fühlende Lebewesen wie Produkte.

Warum haben sich Nerze infiziert?


Nerze scheinen für COVID-19 besonders anfällig zu sein. Hinzu kommt: Auf Pelzfarmen – wie in allen Massentierhaltungen – pfercht man tausende Tiere auf engstem Raum zusammen, was das Infektionsrisiko in die Höhe schnellen lässt. Es sieht bisher so aus, als hätten Menschen, z.B. Angestellte oder Züchter, das Virus an die Tiere weitergegeben. Anschließend konnte es in den Nerzen mutieren.

Viren, Tiere, Massentierhaltung


Was auf den Pelzfarmen geschehen ist, sollte uns nicht überraschen. Tiere zu züchten, war schon immer ein Risiko für die öffentliche Gesundheit – ob nun in der Pelz- oder Fleischproduktion.

Expert*innen zufolge stellt die tierische Landwirtschaft ein enormes epidemiologisches Risiko dar. Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang Intensivtierhaltungen – und in genau diesen wird der überwiegende Großteil aller für den menschlichen Konsum gezüchteten Tiere gefangen gehalten.

Aufgrund der Überbelegung und der geringen genetischen Diversität der Tiere können sich Viren in der Intensivtierhaltung schnell ausbreiten. Hinzu kommt, dass die Tiere dort unter völlig unnatürlichen Bedingungen gehalten werden und so unter ständigem Stress stehen. Dadurch ist ihr Immunsystem geschwächt, was sie noch anfälliger für Krankheiten macht.

Das von der Intensivtierhaltung ausgehende Risiko für den Menschen zeigt sich häufiger, als man annehmen würde. In mehreren europäischen Ländern konnte sich ein hochinfektiöser Stamm der Vogelgrippe ausbreiten; es gab Fälle in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Nordirland und Großbritannien. Die britische Regierung hat bestätigt, dass in mehreren betroffenen Gebieten Englands Vögel getötet werden, weil entsprechende Fälle in Hühnerbetrieben aufgetreten waren.

Und in Deutschland wird seit Wochen versucht, der Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen entgegenzuwirken. Man befürchtet, das Virus – welches aktuell den Menschen nicht betrifft – könne sich in kommerziellen Schweinebetrieben ausbreiten. Für die betroffenen Tiere wären die Folgen verheerend, vermutlich würden unzählige Tiere getötet. Auch andere europäische Länder, etwa Italien, hegen solche Befürchtungen.

Dabei sind diese Beispiele nur die Spitze des Eisbergs: Ganze drei Viertel aller neuen oder neu auftretenden menschlichen Krankheiten stammen von Tieren.

Großes Risiko


„Das Risiko ist einfach zu groß.“ Das waren die Worte der dänischen Premierministerin, um die Schlachtung von 17 Millionen Nerzen zu rechtfertigen. Einfach zu groß ist jedoch auch das Risiko, wenn man weiterhin Tiere züchtet, hält und ausbeutet – brauchte es wirklich erst eine handfeste Pandemie, um das zu begreifen?

In wie vielen anderen Tierarten muss das Virus noch mutieren, bevor der Mensch versteht, welches Risiko in der tierischen Landwirtschaft steckt und endlich drastische Maßnahmen einleitet? Wie groß darf das Risiko sein, dass wir bereit sind einzugehen, wenn es um unser Überleben geht?

Jedes Jahr werden Milliarden von Tieren gezüchtet, damit der Mensch sie ausbeuten kann. Würde COVID-19 bloß einmal pro Jahr in nur einer Population einer einzigen Tierart mutieren, würde das ausreichen, um diesen Albtraum nie enden zu lassen.

Wir hatten gehofft, die Pandemie würde den Menschen deutlich machen, dass das Wohlbefinden von Tieren, Menschen und der Umwelt im direkten Zusammenhang stehen. Doch wie wir sehen, arbeitet die tierische Landwirtschaft weiter. Wir von Animal Equality werden jedoch ebenfalls weiterarbeiten – und uns gemeinsam mit Regierungsvertreter*innen und Institutionen dafür stark machen, dass sich etwas für die Tiere verändert.

Wir alle haben die Macht, etwas zu bewegen, indem wir in unserem Alltag die richtige Wahl treffen. Wir entscheiden, was wir essen, was in unserem Einkaufswagen landet und welche Industrien wir finanzieren. So kann jede*r von uns tagtäglich etwas dafür tun, Tieren, der Umwelt und künftigen Generationen zu helfen. Es gab nie zuvor einen besseren Zeitpunkt, dem Konsum von Tieren abzuschwören – legen Sie noch heute los!


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