Stopfleber – Ein Albtraum für Enten und Gänse
Jedes Jahr werden alleine in Spanien mehr als eine Million Enten und Gänse zwangsgefüttert, sodass ihre Leber bis auf das Zehnfache ihrer normalen Größe anwächst und als “Delikatesse” verkauft werden kann. Aktuelle Aufnahmen aus Spanien, veröffentlicht von Animal Equality, zeigen unter anderem den dramatischen Unterschied zwischen einer gesunden und einer “gemästeten” Leber. Der Vergleich zeigt: Die Leber der zwangsernährten Ente leidet an Steatose, eine Krankheit, bei der das Organ nahezuvollständig von dem Fett verschlungen wird. In diesem Fall wiegt die kranke Leber, die ihre natürliche Farbe verloren hat, neun mal mehr als die gesunde.
Stopfleber zu essen, bedeutet, eine kranke Leber zu essen
Die Enten sind erst vier Monate alt, wenn sie in den engen Einzel- oder Gruppenkäfigen eingesperrt werden und der Horror der Zwangsernährung beginnt. Dabei wird den Tieren zwei Wochen lang, zwei- bis dreimal täglich, mit einem ca. 30 cm langen Metallrohr bis zu einem Kilogramm Futter in den Magen gepumpt. Im Vergleich würde das etwa einem Menschen entsprechen, der 15 Tage lang bei jeder Mahlzeit 12 Kg Nahrung zu sich nimmt.
Für die kranke Leber der gemästeten Tiere ist es kaum möglich, eine solche Menge an Fett zu verarbeiten. Unter der unnatürlich großen Fettleber leiden zudem auch Herz und Lunge der Vögel. Hinzu kommen die unermesslichen Qualen, die sie während der brutalen Fütterung erleiden müssen. Viele Tiere sterben bereits vor ihrer Schlachtung an Organversagen oder erliegen ihren inneren Verletzungen.
Ziel: Verbot der Stopfleber-Produktion
Während die Produktion von Stopfleber in vielen europäischen Ländern bereits verboten ist, ist die Herstellung in Spanien und Frankreich weiterhin erlaubt. Von dort aus wird Stopfleber in andere europäische Länder exportiert. Auch in Deutschland wird das krankhaft verfettete Organ von Enten oder Gänsen heute noch immer als kulinarische Spezialität angeboten. Dabei handelt es sich bei der vermeintlichen Delikatesse um ein grausames Tierqualprodukt. Als positives Beispiel ging im Oktober 2019 der Stadtrat von New York City voran, als sich seine Mitglieder mit einer absoluten Mehrheit für ein endgültiges Verbot des Verkaufs von Stopfleber entschieden.
Unsere Kolleg*innen von Animal Equality in Spanien haben eine Kampagne gestartet, um das Leid der Tiere in der spanischen Stopfleber-Produktion zu beenden und die Produktion auch dort endlich zu verbieten. Silvia Barquero, geschäftsführende Leitung von Animal Equality in Spanien, erklärt: “Wir glauben, dass die Verbraucher*innen das Recht haben, zu erfahren, wie dieses Produkt gewonnen wird und welch’ schreckliches Leid jährlich mehr als einer Million Enten und Gänse zugefügt wird.”