Sozialstudie: Vegan leben ist ansteckend …
… und somit wichtig für die Zukunft des Klimaschutzes.
Industrielle Tierhaltung stellt eine der größten Belastungen für unser Klima dar. Viele Menschen wissen von den verheerenden Auswirkungen der Herstellung tierischer Produkte auf die Umwelt und doch konsumieren sie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Einer aktuellen Studie des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Österreich zufolge, könnten sie vor allem durch das positive Vorangehen ihrer Mitmenschen dazu bewegt werden, auf eine nachhaltige, pflanzliche Ernährung umzusteigen. Denn während die abstrakte Kommunikation von Fakten nicht immer zu Taten führt, sind es vor allem soziale Beziehungen und gesellschaftliche Verhaltensmuster, die unser tägliches Handeln und unsere Lebensweise beeinflussen.
Um den Zusammenhang zwischen sozialen Beziehungen, Ernährung und einer möglichen Klimawende erstmals sozialwissenschaftlich zu untersuchen, entwickelte ein Team aus Forscher*innen ein spezielles Verhaltensmodell, mit dessen Hilfe zahlreiche Faktoren wie Einkommen, soziale Normen, die Wahrnehmung von Klimabelastung und Gesundheitsrisiken unter der Berücksichtigung demografischer Faktoren wie Alter und Bildungsniveau betrachtet werden können. Das Ergebnis: jeder Mensch orientiert seinen Lebensstil vor allem an den konventionellen Verhaltensnormen der Gesellschaft. Die meisten Menschen essen Fleisch, wenn es üblich ist dies zu tun und sie werden darauf verzichten, wenn es ungewohnt oder sogar verpönt ist. Je mehr Menschen sich rein pflanzlich ernähren, desto mehr werden ihrem guten Beispiel folgen. Vermeiden Freund*innen und Familie tierische Produkte, werden ihre Mitmenschen automatisch aufmerksam, denken über ihr eigenes Verhalten nach, hinterfragen es und ändern es gegebenenfalls sogar. Wenn sich das Verständnis über die positiven Auswirkungen einer veganen Lebensweise mit gesellschaftlicher Akzeptanz überschneidet, kann es dann zu sozialen Dynamiken, also richtungsweisenden Bewegungen kommen, denen eine Gesellschaft als Ganzes folgt. Vegan zu leben wirkt demnach heute, angesichts der zugänglichen Informationen und Faktenlage, gewissermaßen ansteckend und kann damit die Basis einer bewussten und nachhaltigen Gesellschaft der Zukunft bilden.
Bei jungen Menschen verstärkt sich dieser Effekt, da sie offener für neue Konzepte und Ideale sind. Zudem heben die Wissenschaftler*innen die besondere Rolle von Frauen hervor, deren Selbstwirksamkeit im Bezug zur Umwelt, also die Entschlossenheit, das eigene Verhalten zugunsten des Klimas zu ändern, offenbar bedeutend höher ist, als bei Männern. Obwohl sie beispielsweise den Geschmack von Käse mögen, sind Frauen eher gewillt, diesen durch pflanzliche Alternativen zu ersetzen, um damit etwas Gutes für die Tiere, das Klima und ihre Gesundheit zu tun. Um andere Menschen von der Möglichkeit einer pflanzlichen Ernährung zu überzeugen, scheint es zudem wichtig, beim Essen selbstbewusst und mit voller Überzeugung aufzutreten. Die Sozialstudie des IIASA bestätigt somit: Jedesmal wenn wir in sozialen Kontexten zu pflanzlichen Alternativen greifen, machen wir auf einen nachhaltigen und tierleidfreien Lebensstil aufmerksam. Und indem wir unsere Mitmenschen auf diese Weise von Werten wie Mitgefühl, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit überzeugen, können wir Tier- und Umweltschutz in unserer Gesellschaft aktiv vorantreiben und verankern.
Gemeinsam können wir eine bessere Welt erschaffen. Gehen Sie als positives Beispiel voran und wählen Sie pflanzliche Alternativen – für die Tiere, unsere Umwelt und ihre Gesundheit! Auf Love Veg finden Sie viele tolle Rezepte und hilfreiche Tipps für eine ausgewogene, pflanzliche Ernährung.
Quellen:
International Institute for Applied Systems Analysis (22.07.2019) “Understanding the drivers of a shift to sustainable diets”.
Bento: (30.07.2019): “Vegetarisch leben ist ansteckend”.