ESSEN MIT MORAL?
Für viele Menschen ist Essen eine Privatsache. Grundsätzlich stimmt es ja auch, dass man für sich persönlich entscheiden kann, was auf den Teller kommt. Doch viel zu schnell vergessen wir, wie viele Tiere und Menschen durch unsere Entscheidung betroffen sind.
FÜR DIE TIERE
Für die Tiere bedeutet unsere Entscheidung Leben oder Tod. Für Fleisch, Milchprodukte und Eier müssen jährlich Milliarden von Tieren ihr Leben lassen. Grausame Haltungsbedingungen, Fehlbetäubungen vor der Schlachtung und Qualzuchten gehören zum Alltag in der industriellen Tierhaltung. Die meisten Tiere werden zudem deutlich vor ihrer maximalen Lebenserwartung geschlachtet. Viele von ihnen sind nicht einmal ausgewachsen.
Werbetafeln und Verpackungen versuchen, das Gewissen der Konsumierenden mit idyllischen Bildern von glücklichen Tieren auf der Weide zu beruhigen. An dem Endprodukt erinnert nichts mehr an das Tier und das Leid, das es erleben musste. Der Konsum von tierischen Produkten ist zu einer Gewohnheit geworden, bei der die Konsumierenden nicht mehr gezwungen sind, sich mit der Herstellungsweise zu konfrontieren.
Doch durch die Arbeit von Tierschutzorganisationen und das Behandeln des Themas in den Medien hinterfragen mehr und mehr Menschen ihr Essverhalten. Viele von ihnen kommen zu der Ansicht, dass es ethisch gesehen keine Rechtfertigung für Massentierhaltung gibt. Sogenannte Nutztiere unterscheiden sich schließlich in vielerlei Hinsicht kaum von unseren geliebten Haustieren. Auch sie sind intelligent, sozial und wollen leben.
FÜR DIE MENSCHEN
Auch Menschen leiden unter der industriellen Tierhaltung. Die Gefahr der Entstehung und Verbreitung von Pandemien wird durch Massentierhaltung verstärktt und bedroht unzählige Menschenleben. In Schlachthäusern leiden Beschäftigte unter den dortigen Arbeitsbedingungen. Und auch der Welthunger hängt eng mit der Massentierhaltung zusammen. Für den Anbau von Tierfutter wie Mais, Getreide und Soja wird viel Land benötigt, das stattdessen auch für den Anbau von menschlichen Nahrungsmitteln genutzt werden könnte. Auch konsumieren fleischessende Menschen quasi gleich die großen Mengen an Pflanzen mit, mit denen die Tiere vor ihrer Schlachtung gemästet wurden. Wir könnten dem Welthunger entgegenwirken, wenn wir die Pflanzen direkt und nicht über den Umweg Tier zu uns nehmen würden.
FÜR DIE UMWELT
Durch Massentierhaltung werden in großem Maße Gewässer und Böden verunreinigt, Wälder gerodet sowie Treibhausgase ausgestoßen. Im Jahr 2018 ergab eine Studie der Oxford-Universität, dass eine pflanzliche Ernährung am effektivsten zum Umweltschutz beiträgt. Schon 2010 hatte die UNO einen globalen Wandel zur veganen Ernährungsweise als unerlässlich im Kampf gegen Welthunger und Klimakatastrophen bezeichnet.
IHRE ENTSCHEIDUNG ZÄHLT
Mit der alltäglichen Wahl unserer Lebensmittel entscheiden wir für unzählige Tiere und Menschen mit. Ernährung ist längst nicht mehr Privatsache. Wir haben es mit jeder unserer Mahlzeiten in der Hand, ob wir die Welt zu einem besseren Ort gestalten oder zu ihren größten Problemen beitragen wollen. Die meisten Menschen wollen etwas Gutes für sich und ihre Mitwelt tun, wissen aber noch nicht richtig, wie sie diesen Wunsch in die Praxis umsetzen sollen. Geht es Ihnen auch so? Dann probieren Sie doch mal eine pflanzliche Ernährung aus! Auf Love Veg sehen Sie, wie vielfältig und lecker der Speiseplan aussehen kann.
Quelle:
The Guardian (02.06.2010): “UN urges global move to meat and dairy-free diet”Scinexx (31.07.2020): “Vegane Wende”