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CORONA: HUNDERTTAUSENDE TIERE GETÖTET UND WEGGESCHMISSEN


von Annika Broocks

Die Corona-Krise betrifft nicht nur uns Menschen, sondern wirkt sich auch auf in Gefangenschaft lebende Tiere aus: Zoos überlegen, welche Tiere sie als erstes schlachten, Schlachthöfe verkaufen wegen gesunkener Nachfrage weniger Fleisch und in den USA wird sogar von einem “Fleischnotstand” gesprochen. 

SCHLACHTHÄUSER GESCHLOSSEN: SCHWEINE WERDEN “ENTSORGT”

Ferkel in der Mast wachsen äußerst schnell und werden mit nur sechs Monaten geschlachtet. Wegen infizierter Schlachthofmitarbeiter*innen müssen Schlachthöfe in den USA aber vielerorts schließen: Wo normalerweise bis zu 20.000 Schweine pro Tag geschlachtet werden, nehmen die Betreiber*innen kein einziges Schwein mehr auf. Dadurch sehen sich US-Farmer gezwungen, die Tiere auf andere Weise “loszuwerden”: Am billigsten ist es für sie, die Schweine zu töten und direkt zu entsorgen. Jede Woche werden daher Hunderttausende Schweine getötet und weggeschmissen. 

GRAUSAME TÖTUNGSMETHODEN

Anderen Tieren der Nutztierindustrie ergeht es nicht besser. Zwei Millionen Hühner wurden im April in den US-Bundesstaaten Delaware und Maryland getötet, weil sich dort ebenfalls viele Mitarbeiter*innen in Quarantäne befinden. Die Tötungsmethoden sind nicht in allen Betrieben gleich, aber sie sind ähnlich grausam: Zum Beispiel wird Kohlendioxid oder Schaum genutzt, um die Tiere daran ersticken zu lassen. Besonders schrecklich ist auch das Abschalten der Lüftungsanlagen, dann sterben sie nicht nur durch Sauerstoffmangel, sondern haben zusätzlich mit der Hitze zu kämpfen. Während sich ihr Umfeld mehr und mehr erhitzt, versagen die Organe der Hühner.

TIERQUÄLEREI UND RISIKO FÜR MENSCHLICHE GESUNDHEIT

Das massenhafte Töten von Tieren in der Nutztierindustrie aufgrund von Viren ist nichts Neues. Auch in Deutschland mussten in letzter Zeit wegen der Vogelgrippe zehntausende Vögel einen vorzeitigen Tod erleiden. Unser Umgang mit den Tieren hat direkte Folgen auf die Umwelt und unsere Gesundheit. Am meisten leiden aber die Tiere, die zu Hunderttausenden wie Ware weggeworfen werden, nur weil sie wirtschaftlich gerade nicht rentabel sind.

Sie können etwas gegen dieses immense Leid tun, indem Sie sich für eine pflanzliche Ernährung entscheiden und so die tierquälerischen Industrien nicht länger unterstützen.

Ebenfalls grausam für die Tiere und ein Risiko für die menschliche Gesundheit sind sogenannte Lebendtiermärkte. Hier können Sie unsere Petition für ein Verbot von Lebendtiermärkten unterschreiben.

Quellen:
Agrarheute (27.04.2020): “Corona-Krise: Landwirte müssen Schweine töten”
Focus (14.04.2020): “Zoos denken über drastische Maßnahmen nach: ‘Haben Liste, welche Tiere wir schlachten müssen’”
Frankfurter Allgemeine (28.04.2020): “Fleischnotstand in Amerika”
Independent (15.04.2020): “Farmers may have to kill piglets as slaughterhouses close”
NDR (14.04.2020): “Corona: Schlachthof Teterow bleibt auf Fleisch sitzen”
N-tv (28.04.2020): “Hunderttausende Schweine landen direkt im Müll”
The New York Times (28.04.2020): “Nearly 2 million chickens killed as poultry workers are sidelined”Vice (22.09.2015): “’Ventilation Shutdown’: The Gruesome Last Resort for Bird Flu-Infected Farms”


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