Die Eierindustrie
Animal Equality macht das Leid der Tiere in der Eierindustrie sichtbar.
Video ansehenWAS SPRICHT GEGEN EIER?
Hühner sind sehr soziale Tiere. Sie scharren liebend gerne nach Futter, nehmen ausgedehnte Staubbäder und kümmern sich um ihren Nachwuchs. Doch in der landwirtschaftlichen Tierhaltung können sie diese Bedürfnisse nicht ausleben. Stattdessen sind sie darauf gezüchtet, möglichst viele Eier zu legen. Zumeist sind die Hühner nach nur 12 bis 15 Monaten körperlich völlig ausgezehrt. Sobald ihre Legeleistung nachlässt, werden sie geschlachtet und meistens als „Suppenhühner“ vermarktet.
EIN TÖDLICHER START
Männliche Küken legen keine Eier. Da die in der Eierindustrie verwendeten Hühnerrassen nicht zur Fleischgewinnung taugen, gelten die männlichen Küken als wertlos. Kurze Zeit nach dem Schlüpfen werden sie von den weiblichen Küken getrennt und bei vollem Bewusstsein geschreddert oder durch Gas getötet und ihre Überreste meistens zu Tierfutter oder Dünger verarbeitet. In Deutschland ist diese Praktiken seit dem 01.01.2022 verboten. Stattdessen wird die In-ovo-Sexing-Technologie eingesetzt. Diese Technologie ermöglicht es, das Geschlecht der Küken vor dem Schlüpfen zu bestimmen und die Eier mit männlichen Embryonen zu vernichten und in der Tierfutterproduktion zu verarbeiten, bevor die Küken zur Welt kommen. In vielen anderen Ländern bleibt das Kükentöten nach wie vor legal und betrifft weltweit bis zu 7 Milliarden Küken pro Jahr (The Poultry Site, 2015). Und auch in Deutschland sind die konkrete Umsetzung sowie die Auswirkungen des Verbots, und damit das Schicksal der Küken, derzeit noch ungewiss. Teilweise werden männliche Küken ins Ausland exportiert und dort getötet oder Eier aus dem Ausland importiert, wo männliche Küken getötet werden dürfen.
EINGESPERRT
In Deutschland ist die grausame Käfighaltung zwar fast abgeschafft, doch den Tieren steht auch in Bodenhaltung nur wenig Platz zur Verfügung. Ca. 63 % der Hühner leben hierzulande in dieser Haltungsform, oft in riesigen Hallen mit bis zu 6.000 Tieren. Neun Hühner müssen sich dabei einen einzigen Quadratmeter teilen. Oft bleiben tote Hühner lange mitten unter den lebenden liegen.
VERHALTENSSTÖRUNGEN
Wegen der enormen Enge kommt es unter den Tieren zu Verhaltensstörungen, verursacht durch Stress und Frustration. Hühner sind eigentlich äußerst soziale Tiere, doch in der landwirtschaftlichen Tierhaltung verletzen sie einander durch Federpicken. Manchmal kommt es sogar zu Kannibalismus.
In Zahlen
NEBEN DEM TIERLEID
Die Eierindustrie schadet unserer Gesundheit und dem Planeten.
EIER UND UMWELT
Wie die gesamte Haltung von landwirtschaftlich genutzten Tieren hat auch die Eierindustrie enorme Auswirkungen auf die Umwelt. 28,7 kg Kohlenstoffdioxid stößt die Eierproduktion pro Jahr und Person aus. Neben CO₂ produziert die Eierindustrie zudem große Mengen Ammoniak, welches Böden und Gewässer versauert, Trinkwasservorkommen belastet und zur Bildung von Feinstaub beiträgt.
EIER UND GESUNDHEIT
Der Verzehr von Eiern birgt verschiedene Risiken für unsere Gesundheit. Viele Eier enthalten Salmonellen – Erreger, die für Menschen sehr gefährlich werden können. Häufig sind Hühner selbst Überträger der Bakterien. Diese können das Innere der Eier kontaminieren, noch bevor sich die Schale bildet. Auch über den Kot der Vögel gelangen die Erreger auf die Eier, die in Deutschland vor dem Verkauf nicht gewaschen werden. Beim Menschen lösen Salmonellen heftigen Durchfall, Fieber, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen aus.
Foto: Rido / Shutterstock.com
KAMPAGNEN
Die Hühner in der Eierindustrie leiden immens. Durch Veröffentlichungen von Undercover-Recherchen hat Animal Equality dieses Leid in Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Mexiko, Brasilien und Indien wiederholt an die Öffentlichkeit gebracht.
WELTWEITER WANDEL ZUM ENDE DER KÄFIGHALTUNG
In Deutschland ist die Käfighaltung von Hühnern seit 2010 verboten. Doch in vielen anderen Ländern vegetieren noch immer unzählige Hühner in winzigen Käfigen vor sich hin. Animal Equality arbeitet weltweit daran, das Leid dieser Hühner zu verringern. Durch Unternehmenskampagnen konnten wir bereits erfolgreich das Leben von über 90 Millionen Hühnern pro Jahr verbessern.
Huevos Guillen
Der spanische Eierproduzent, Huevos Guillen, hat sich nach Gesprächen mit Animal Equality dazu verpflichtet, Käfigeier bis 2025 aus seinen Lieferketten zu verbannen. Diese Richtlinie wird künftig das Leid von 5 Millionen Hühnern verringern.
Starbucks
Nach Verhandlungen mit Animal Equality, hat sich die Kaffeehauskette Starbucks dazu verpflichtet, Eier aus Käfighaltung bis 2025 aus seinen Lieferketten in Brasilien zu verbannen. Diese Richtlinie wird das Leid von 10.000 Hühnern jedes Jahr verringern.
Carrefour
Das französische Einzel- und Großhandelsunternehmen Carrefour hat sich 2017 dazu verpflichtet und ab 2020 damit begonnen, auf Eier aus Käfighaltung zu verzichten. Der Prozess soll bis 2032 abgeschlossen sein. Das gab der internationale Konzern nach Gesprächen mit Animal Equality bekannt. Diese Richtlinie wird das Leid von 500.000 Hühnern jedes Jahr verringern.
WIE KANN ICH HELFEN?
ANIMAL DEFENDER WERDEN
Animal Equalitys Arbeit wäre nicht möglich ohne den unermüdlichen und ehrenamtlichen Einsatz zahlloser Freiwilliger. Unterstütze uns im Rahmen unserer Unternehmenskampagnen oder bei Infoständen sowie Straßen- oder Onlineaktionen. Wenn auch du als Animal Defender aktiv werden möchtest, melde dich hier schnell und unkompliziert an. Dein Einsatz für eine bessere Welt!
TIERFREUNDLICH ESSEN
Hühnern zu helfen ist heute einfacher denn je. Eier lassen sich beim Kochen und Backen bestens durch pflanzliche Alternativen ersetzen – ein einfacher Weg, den Tieren, der Umwelt und sich selbst etwas Gutes zu tun.