Animal Equality veröffentlicht eine Undercover-Recherche über die Käfighaltung und Verstümmelung von Schweinen in Spanien
Erneut haben Ermittler*innen von Animal Equality in verschiedenen Tierhaltungsbetrieben recherchiert, um das an die Öffentlichkeit zu bringen, was viele Verbraucher*innen, wenn es nach der Fleischindustrie geht, nicht wissen sollen.
Die Videos und Fotos dieser neuen Undercover-Recherche wurden im Mai und Juni in fünf zufällig ausgewählten Betrieben in der autonomen Gemeinschaft Aragon, Spanien, aufgenommen.
Trotz der öffentlichen Unterstützung für das Verbot von Kastenständen für Schweine in der EU und der Tatsache, dass Verstümmelungen wie das Kupieren der Schwänze von Ferkeln gesetzlich verboten sind, gibt es immer noch gravierende Probleme in den Betrieben.
Die Videos und Fotos, die unser Rechercheteam gemacht hat, lassen keinen Zweifel daran, dass die Tiere in der Tierhaltungsindustrie während ihres gesamten Lebens misshandelt werden. Die in der Recherche gesammelten Beweise betreffen die Trächtigkeit, die Geburt, die Laktation sowie die ersten Lebenstage der Ferkel.
Zu den wichtigsten dokumentierten Beobachtungen gehören:
- Schweine, die aufgrund der beengten Platzverhältnisse in ihrem eigenen Kot und Urin liegen.
- Schweine mit unbehandelten Wunden, die durch das Scheuern an den Käfiggittern entstanden sind.
- Schweine mit Stereotypien, aufgrund des Stresses in den Käfigen
- Schweine mit Mastdarm- und Gebärmuttervorfällen
- Viele tote Ferkel (hohe Ferkelsterblichkeit in den Betrieben).
- Ferkel mit amputierten Schwänzen (obwohl die EU das routinemäßige Kupieren von Schwänzen verbietet, schätzt eine Prüfung der Europäischen Kommission im Jahr 2017, dass das Kupieren von Schwänzen 98,5 % der Schweine in den spanischen Betrieben betrifft – auch in Deutschland wird das Kupieren noch flächendeckend praktiziert).
Diese dokumentierten Beweise sind keine Ausnahme, die Bedingungen in der Schweinehaltung sind überall auf der Welt ähnlich.
Käfige für weibliche Schweine
Weibliche Schweine werden vier Wochen während der Trächtigkeit in Kastenständen und um die Geburt der Ferkel herum weitere fünf Wochen in sogenannten Abferkelkäfigen eingesperrt. Im Gegensatz zu ihren natürlichen Verhaltensweisen können sie in Tierhaltungsbetrieben keine Nester bauen und sich vor der Geburt nicht zurückziehen. In der Tierhaltungsindustrie führen diese Bedingungen zu chronischem Stress, Frustration und Gesundheitsproblemen wie Lahmheit, Muskelerkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und verminderter Knochendichte.
Schweine in Kastenständen und Abferkelkäfigen können ihre Körpertemperatur nicht ordentlich regulieren, sich nicht umdrehen, nicht bequem liegen und keine Beziehung zu ihren Ferkeln aufbauen.
Schmerzhafte Praktiken
Es gibt Routineverfahren, die für Schweine extrem schmerzhaft sind und normalerweise in den ersten Lebenstagen durchgeführt werden, wie die chirurgische Kastration männlicher Ferkel, das Kupieren der Schwänze und das Abschneiden der Zähne. Diese Verfahren sollen verhindern, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen.
Es ist aber allein der Stress in den Betrieben und die Tatsache, dass die Schweine daran gehindert werden, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben, die das aggressive Verhalten wie Schwanz- und Ohrenbeißen auslösen. All diese Eingriffe wären nicht notwendig, wenn die Schweine nicht industriell gehalten würden.
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