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RECHERCHE: Zwangsmauser – Das grausame Fasten von Hennen

Eine neue Undercover-Recherche dokumentiert die grausame Praxis der Zwangsmauser in der mexikanischen Eierindustrie, bei der Hennen bis zu 7 Tage ohne Futter und Wasser auskommen müssen.
Juli 29, 2021

In der mexikanischen Eierindustrie gibt es eine Praxis, die zusätzlich zu den schwerwiegenden Folgen der lebenslangen Käfighaltung besonders starkes Leid erzeugt: Die Zwangsmauser durch Fasten. Diese grausame Praxis besteht darin, dass den Hennen sieben Tage lang Futter und Wasser vorenthalten wird, um ihren nächsten Legezyklus zu beschleunigen und so mehr Eier in kürzerer Zeit zu erhalten. Für die Tiere bedeutet das enormen Stress und Schmerzen, und führt dazu, dass bis zu einem Drittel der Tiere während oder nach dem Fasten stirbt. 

Wie schon in unserer Undercover-Recherche “Ein Leben im Käfig” haben Ermittler*innen in Mexiko erneut die Folgen der Käfighaltung für Hühner dokumentiert, aber diesmal haben sie darüber hinaus die grausame Praxis der Zwangsmauser ans Licht gebracht.

Das 7-tägige Fasten hat für die Hühner schwerwiegende Folgen: 

  • eines von drei Hühnern stirbt während oder nach dem Prozess;
  • die Aufnahme von Futter und Wasser sind Grundbedürfnisse der Tiere, die ihnen zugunsten des Profits der Erzeuger*innen verwehrt werden;
  • es kommt zu Demineralisierung ihrer Knochen, was die in der Käfighaltung verursachten Verletzungen und Erkrankungen ihrer Beine verschlimmert;
  • Dehydrierung verursacht extremes Leiden;
  • die Schwächung ihres Immunsystems macht sie noch anfälliger für Krankheiten wie Salmonella enteritidis, Escherichia coli und Geflügeltyphus;
  • der Verlust von Federn verschlimmert Hautkrankheiten wie Dermatitis;
  • zunehmende Aggressionen zwischen den Hennen führen zu Verletzungen, die nicht tierärztlich behandelt werden;
  • völlige Einschränkung jeglicher natürlicher Verhaltensweisen der Hennen, wie z. B. das Strecken der Flügel oder das Laufen

Die Hennen, die überleben, werden in Käfigen mit anderen Hennen, mit denen sie bisher keinen Kontakt hatten, zusammengepfercht. Dies verursacht weitere Probleme, da sie auf diese Weise zusätzlich zu Stress, Hunger und Durst der verstärkten Verbreitung von Krankheiten sowie Kämpfen untereinander ausgesetzt sind. 

DIE INITIATIVE:

Die Gesetzesinitiative, die dem Kongress von Jalisco vorgelegt wurde und für die bereits eine positive Stellungnahme vorliegt, ist in Mexiko beispiellos, denn es handelt sich um die erste Initiative, die darauf abzielt, in das Tierschutzgesetz des Bundesstaates Jalisco ein Kapitel über den Tierschutz zugunsten der industriell genutzten Tiere aufzunehmen. 

Die Initiative umfasst: 

  • Tierschutz für alle Tiere, die zur Schlachtung oder zum menschlichen Verzehr bestimmt sind, ohne Unterscheidungen oder Ausschlüsse
  • Verbot der Zwangsmauser, in der Hennen, die zur Eierproduktion genutzt werden, Futter und Wasser vorenthalten wird
  • Umsetzung käfigfreier Systeme und Definition eines staatlichen Standards
  • Schaffung eines offiziellen mexikanischen Standards für die käfigfreie Eierproduktion
  • stärkere Professionalisierung im Umgang mit Tieren, indem nur registrierte Anwender*innen in Anwesenheit eines Tierarztes schmerzhafte Eingriffe vornehmen dürfen

Die Zwangsmauser durch Fasten ist in der Europäischen Union, in Indien und in der Baskischen Republik verboten, aber in Mexiko wird diese Praxis immer noch vollzogen.

Sie können jeden Tag dazu beitragen, die Zukunft der Tiere nachhaltig zu beeinflussen. Entscheiden Sie sich für eine pflanzliche Ernährung und streichen Sie Tiere und tierische Produkte von Ihrer Speisekarte.


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