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Fortschritt: Puebla, Mexiko, stellt das unregulierte Schlachten von Tieren unter Strafe

Juli 17, 2021

Vorgestern, am 15. Juli, hat der Kongress des Bundesstaates Puebla in Mexiko mit 34 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen eine von lokalen Abgeordneten vorgelegte Initiative angenommen, die den Betrieb von illegalen Schlachthöfen und das Schlachten von Tieren ohne vorherige Betäubung unter Strafe stellt. 

Diese Initiative wird nach Gesprächen vorgestellt, an denen Animal Equality in Mexiko zusammen mit verschiedenen Behörden der Regierung von Puebla teilgenommen hat, um einen endgültigen Konsens zu erreichen.

WAS IST DAS PROBLEM?

Das heimliche Schlachten birgt Gefahren für die öffentliche Gesundheit, Kontaminationen durch mangelhaftes Abfallmanagement und vor allem großes Leid für die Tiere. Zudem wird nicht kontrolliert, ob verbotene Substanzen verabreicht wurden, wie z.B. Wachstumsförderer, welche die Gesundheit von Tieren und Menschen beeinträchtigen. Außerdem wird die offizielle mexikanische Norm NOM-033-SAG/ZOO-2014 hinsichtlich der Methoden zur Tötung von Haus- und Wildtieren nicht eingehalten. Diese Orte verfügen nicht über die nötige Infrastruktur und Werkzeuge, um die Tiere vor der Schlachtung zu betäuben, was ihnen unsagbares Leid zufügt.

WAS BESAGT DIE REFORM?

Die Reform ergänzt das Kapitel des Strafgesetzbuches von Puebla hinsichtlich der Verbrechen gegen Tiere um einen Artikel wie folgt:

Es wird eine Gefängnisstrafe von einem bis vier Jahren und das Eintausend- bis Zweitausendfache des Tagessatzes verhängt, gegen jeden der…

  • einen Raum für unregulierte Schlachtungen in Besitz hat, zusätzlich zur Verhängung der Schließung des Grundstücks, dessen Bestimmung das Schlachten ist.
  • die Schlachtung von Tieren für den menschlichen Verzehr ohne vorherige Betäubung durchführt.

Obwohl Tiere in Mexiko nicht formell als Opfer betrachtet werden, stärkt diese Reformierung das Verständnis dafür, dass diese empfindungsfähigen Wesen keine Objekte sind und wir ihnen gegenüber verpflichtet sind.

Darüber hinaus gibt es in illegalen Schlachthöfen keine Überwachung oder Arbeitsplatzsicherheit. In mehreren Fällen führten Minderjährige die Schlachtungen aus. Zudem stellen solche Orte eine potenzielle Infektionsquelle dar, da gefährliche Abfälle wie Blut nicht ordnungsgemäß entsorgt werden, sondern direkt in die Kanalisation gelangen oder einfach auf den Boden gekippt und mit Sand bedeckt werden.

AUF WIE VIELE TIERE WIRD DIESE REFORM EINFLUSS NEHMEN?

Diese Reform wird mindestens 109.756.542 Tiere betreffen. Es ist die zweite Initiative dieser Art nach der von Jalisco im Jahr 2019. Puebla ist der Bundesstaat in Mexiko mit der zweitgrößten Anzahl an Schlachtungen. Zudem stammen etwa 70 bis 80 % des konsumierten Fleisches aus diesen illegalen Schlachthöfen, was mit enormem Leid für die Tiere und einer gesundheitlichen Gefährdung für die Verbraucher*innen einhergeht.

“Dies ist zweifellos ein sehr wichtiger Fortschritt zu Gunsten der Tiere, nicht nur für Puebla, sondern als Grundlage und als Beispiel für das ganze Land. Diese Gesetzesreform fördert das Verständnis davon, dass Tiere fühlende Wesen sind und dass wir ihnen gegenüber Verpflichtungen haben”.

Dulce Ramírez, Animal Equality Mexico

WAS KÖNNEN SIE TUN?

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