INTERNATIONALE KAMPAGNE GEGEN KÜKENSCHREDDERN
In Deutschland werden jedes Jahr bis zu 50 Millionen männliche Küken am ersten Tag ihres Lebens getötet, weil sie für die Eierindustrie nicht profitabel sind. Sie können keine Eier legen und setzen deutlich langsamer und weniger Fleisch an als Hühner, die speziell für die Fleischproduktion gezüchtet werden. Diese sogenannten Eintagsküken werden zumeist durch Gas erstickt oder lebendig geschreddert. Deutschland und Frankreich streben einen Ausstieg aus dieser Praxis bis Ende 2021 an. Bis dahin sollen neue Technologien zur Geschlechtsbestimmung im Ei zur Verfügung stehen (In-Ovo-Geschlechtsbestimmung).
Um den Druck auf die internationale Politik zu erhöhen und ein möglichst flächendeckendes Ende des grausamen Kükentötens zu erreichen, haben unsere Kolleg*innen von Animal Equality in Italien, Spanien und Brasilien nun eine Kampagne gestartet. Das Ziel ist, die jeweiligen Regierungen der Länder davon zu überzeugen mit gutem Beispiel voranzugehen, Alternativen zu finden und diese finanziell zu bezuschussen.
Es gibt bereits verschiedene Ansätze für Alternativen zum Kükentöten. Grundsätzlich wird dabei zwischen drei Alternativen unterschieden: Die oben bereits erwähnte Geschlechtsbestimmung im Ei, die Aufzucht der männlichen Küken zur Fleischgewinnung (Bruderhahn-Mast) und die Züchtung von sogenannten Zweinutzungsrassen. Sowohl die Mast der Bruderhähne, als auch das “Zweinutzungshuhn” werden vor allem von Bio-Betrieben bereits in gewissem Umfang praktiziert. Doch nur jedes zehnte Ei in Deutschland kommt aus Biohaltung und nicht alle dieser Betriebe verzichten auf das Töten der männlichen Küken. Der Anteil der Eier, für die kein männliches Küken getötet wurde, ist demnach verschwindend gering.
Mit dem Kauf von Eiern wird nicht nur das grausame Töten der männlichen Küken finanziell unterstützt. Auch die weiblichen Küken leiden kaum vorstellbare Qualen. Als sogenannte Legehennen werden sie für die Produktion von Eiern genutzt. Mit einer Legeleistung von etwa 300 Eiern pro Jahr müssen sie vollkommen unnatürliche Höchstleistungen erbringen. Deshalb ist der effektivste Weg, das Leid aller Küken zu verringern, eine pflanzliche Ernährung.
Mit Veröffentlichungen von Undercover-Recherchen und Kampagnen erzählen wir die Geschichten der Tiere, die normalerweise im Verborgenen leben und leiden. Durch Ihre Unterstützung kommen diese Geschichten an die Öffentlichkeit. Spenden Sie noch heute und stellen Sie so sicher, dass wir auch weiterhin Tierleid sichtbar machen können.