Ende der tierquälerischen Käfighaltung von Kaninchen in Sicht?
320 Millionen Kaninchen werden jedes Jahr in der Europäischen Union zur Produktion von Fleisch gezüchtet und gemästet. Die größten Produzenten sind dabei Spanien, Italien und Frankreich. Die Bedingungen, unter denen die Tiere gehalten werden, sind grausam – für die Haltung gibt es kaum Mindeststandards. 99 % der in der EU gehaltenen Kaninchen leben in engen Metallkäfigen, unfähig auch nur ihren grundlegendsten Bedürfnissen nachzugehen.
Eine Kampagne des Europaabgeordneten Stefan Eck, unterstützt von der Tierschutzorganisation Compassion In World Farming, steht nun kurz davor das zu ändern. “Es ist als Erfolg zu werten, dass wir nach so vielen Jahren nun über Mindeststandards in der Kaninchenhaltung diskutieren. Die Abstimmung heute ist ein erster wichtiger Schritt, aber es muss endlich europaweit einheitliche und verbindliche Vorschriften speziell für die Haltung von Kaninchen geben”, so Eck.
Am Mittwoch stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Landwirtschaft im Europäischen Parlament über den Initiativ-Report ab – mit 29 Ja-Stimmen, sieben Nein-Stimmen und neun Enthaltungen. Über den Berichtsentwurf muss nun das Parlament in einer Sitzung in Straßburg abstimmen. Dies soll in den nächsten Wochen geschehen.
Animal Equality hat zwei Jahre lang in 70 spanischen Kaninchenzuchtbetrieben recherchiert. Auf diese Weise entstand die bis zum heutigen Tag umfassendste bildliche Dokumentation der Kaninchenzuchtindustrie in Europa. Uns sind zudem Aufnahmen aus italienischen Schlachthöfen gelungen. Die Bilder wurden im Zuge der Kampagne verschiedenen Europaabgeordneten gezeigt, um sie über die erschreckenden Bedingungen in europäischen Kaninchenbetrieben aufzuklären.
Ria Rehberg, Ko-Vorsitzende von Animal Equality in Deutschland, plädierte in einer bewegenden Rede in Brüssel für ein europaweites Verbot der tierquälerischen Käfighaltung: “Ein Kaninchen in einem europäischen Zucht- oder Mastbetrieb zu sein, bedeutet, in einem winzigen Käfig gehalten zu werden, unfähig auch nur die grundlegendsten Wünsche und Bedürfnisse auszuleben. Jetzt ist die Zeit, eine der grausamsten Praktiken der europäischen Kaninchenzucht zu beenden. Die Tiere brauchen jetzt unsere Stimme.”
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