Erst Freund, dann Fleisch: Wie deutsche Pferde im Schlachthaus landen
In unserer Kampagne „Beende das Schlachten von Pferden!“ geht es um die Zukunft der Pferde in Deutschland. Sie kommen aus der Privathaltung, der Pferdezucht, Reitschulen oder dem Leistungssport. Und vielen droht ein grausames Ende!
Denn in Deutschland ist es den Pferdehalter*innen überlassen, ob sie ihr Pferd einschläfern lassen oder zum Schlachter geben.
Das wird im Equidenpass festgehalten, der zur Registrierung von Pferden notwendig ist. Dort muss der oder die Pferdehalter*in angeben, ob das Pferd zur Schlachtung und damit zum menschlichen Verzehr bestimmt ist oder nicht. Ist das Pferd einmal im Equidenpass als „Nicht-Schlachtpferd“ definiert, kann dieser Status lebenslang nicht mehr geändert werden. Umgekehrt ist es jederzeit möglich, den Status „Schlachtpferd“ auf „Nicht-Schlachtpferd“ zu ändern. Das lässt sich ganz einfach gemeinsam mit der Tierärztin oder dem Tierarzt umtragen.
Jede*r Pferdebesitzer*in sollte unbedingt prüfen, ob das eigene Pferd im Equidenpass zur Schlachtung eingetragen ist und es gegebenenfalls ändern lassen. Ebenso, wenn keine Eintragung im Pass vorhanden ist. Denn dann gilt es automatisch als „Schlachtpferd“. Wenn der Status im Equidenpass aber einmalig auf „Nicht-Schlachtpferd“ gesetzt wurde, kann das Pferd lebenslang nicht mehr zur Schlachtung freigegeben werden – auch nicht bei einem Besitzer*innenwechsel.
Das erspart dem Tier nicht nur ein grausames Ende, sondern gegebenenfalls auch Leid zu Lebzeiten. Denn: Ist das Tier für den menschlichen Verzehr vorgesehen, dürfen ihm nicht alle verfügbaren Medikamente bei Krankheiten verabreicht werden. Da gewisse Stoffe im Fleisch des Tieres ein gesundheitliches Risiko für den Menschen darstellen könnten. Das kann eine tierärztliche Behandlung enorm einschränken und z. B. eine schlechtere Schmerzlinderung oder Genesung für das Pferd bedeuten. Würde ein*e Tierärzt*in einem zur Schlachtung eingetragenen Pferd Medikamente geben, die nicht dafür zugelassen sind, ist das sogar eine Ordnungswidrigkeit. Ein klärendes Gespräch zwischen Halter*in und Tierärzt*in ist daher enorm wichtig.
Übrigens darf ein zur Schlachtung eingetragenes Pferd jederzeit, auch wenn es kerngesund ist, einfach von der Privatperson direkt zum Schlachten gegeben werden. In dem Fall würde vor Ort die Amtstierärztin oder der Amtstierarzt die Medikamentenliste prüfen. Wenn die verabreichten Medikamente mit den erlaubten Mitteln übereinstimmen und auch sonst keine Bedenken vorhanden sind, kann das Pferd geschlachtet werden. Eine ethische Komponente gegenüber dem Tier spielt dabei generell keine Rolle. Denn Pferde gelten in Deutschland als sogenannte Nutztiere und damit gilt die „Lebensmittelerzeugung“ als ein triftiger Grund fürs Schlachten.
Es ist undenkbar, dass wir das mit anderen „Haustieren“ auch so handhaben.
Anders ist es bei Tieren wie Hunden und Katzen, die in Deutschland als sogenannte Haustiere gelten. Diese dürfen nicht geschlachtet werden, sondern werden nach einer Einschätzung durch den Tierarzt oder die Tierärztin eingeschläfert. Und das in der Regel nur, wenn sie schwer krank oder verunfallt sind. Also wenn dem geliebten Familienmitglied schlimmes Leiden oder starke Einschränkungen im Leben „erspart“ werden sollen.
Doch auch alle der in Deutschland zum Schlachten bestimmten Pferde waren einst treue Begleiter, Teil von Familien, oder wurden in Reitschulen oder im Leistungssport genutzt. Sie erwartet ein grausames Ende, wenn sie alt oder nicht mehr „nützlich“ sind. Auch Fohlen, die sich nicht wie gewünscht entwickeln, sind vor diesem Schicksal nicht sicher.
Allein im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 3.374 Pferde geschlachtet. Darüber hinaus werden jährlich mehr als 4000 Pferde exportiert, einige von ihnen landen ebenfalls im Schlachthof. Sie werden in LKWs gesperrt und teils über lange Strecken zum Beispiel nach Italien, in die Schweiz, die Niederlande, Belgien oder Frankreich transportiert, um dort getötet zu werden. Dabei werden die Pferde gezwungen, stundenlang in den überfüllten Lastwagen zu stehen, wobei sie Verletzungen erleiden und oft an Transportfieber (eine Erkrankung der Atemwege, die mit Langstreckentransporten einhergeht), Gewichtsverlust, Müdigkeit und Dehydrierung erkranken.
In den Schlachtbetrieben erwartet die Pferde ein grausames Lebensende. Immer wieder kommt es dort auch zu Fehlbetäubungen, sodass die Pferde bei vollem Bewusstsein an ihren Hinterbeinen aufgehängt werden und qualvoll sterben.
Schluss mit dem Schlachten von Pferden! Wir müssen gemeinsam ein Zeichen setzen und diese grausame Praxis beenden!
Wir fordern ein Umdenken im Umgang mit diesen empfindsamen Wesen, um die Würde jedes einzelnen Tieres zu schützen.
Deine Unterschrift zählt! Setz dich mit uns für ein würdevolles Leben und einen respektvollen Umgang mit Pferden ein. Lass uns gemeinsam eine Welt erschaffen, in der jedes Pferd und jedes andere Tier als fühlendes Wesen respektiert und nicht als Lebensmittel betrachtet wird.
VERTEIDIGE ALLE TIERE
Pferde werden von vielen als Gefährten betrachtet und sind empfindsame Tiere, die Schutz verdienen. Trage zum Schutz dieser und anderer Tiere bei, indem du pflanzliche Lebensmittel wählst.