Jetzt spenden und doppelt so viel für die Tiere erreichen: Mehr erfahren
schlachthofmitarbeiter schlägt schweine

Warum Menschen für Tierquälerei nicht bestraft werden


2014. Entenhaltung in Deutschland – Betrieb kurzzeitig geschlossen, später wieder eröffnet – unter neuem Namen! 

2018. Hühnerhaltung bei einem der größten Eierproduzenten in Deutschland – Verfahren eingestellt.

2018. „Fir Tree Farm“, Vereinigtes Königreich – achtwöchige Haftstrafen auf Bewährung; 100 Stunden unbezahlte, gemeinnützige Arbeit; Tragen der Gerichtskosten.

2020. Hühnerhaltung bei Wiesenhof-Vertragspartner in Deutschland – das Verfahren läuft noch.

2022. „Madox Farm“, Vereinigtes Königreich – strafrechtliche Ermittlungen laufen.

Mein Name ist Sean. Ich bin der internationale Direktor für Recherchen bei Animal Equality. Die oben aufgeführten Recherchen sind Beispiele für Fälle von Tierquälerei, die sich aus den jüngsten Ermittlungen von Animal Equality in Deutschland und anderen Ländern ergeben haben.

Und hinter jedem dieser Beispiele stehen Geschichten eines Tieres. Geschichten, die ohne uns nie gehört worden wären. Von Tieren, die ohne uns nie gesehen worden wären.

Im Jahr 2018 haben wir Aufnahmen aus einem Betrieb des größten Eierproduzenten in Deutschland veröffentlicht. Diese Aufnahmen zeigen, wie zwischen dicht zusammengedrängten Hühnern tote Hühner liegen. Viele Tiere haben kahle Stellen oder Verletzungen an den Legeorganen.

Über die Recherche wurde von Spiegel Online berichtet.

Aus der Recherche von Animal Equality in Deutschland in einem Betrieb eines der größten Eierproduzenten in Deutschland im Jahr 2018: Die Qual der Hühner, die schon sterben, bevor sie geschlachtet werden, bleibt fast immer unbestraft.

Wir haben, wie wir das immer bei Veröffentlichungen von Undercover-Recherchen in Deutschland machen, Anzeige erstattet.

Das Verfahren wurde jedoch eingestellt. Die Verfahren werden in der Regel eingestellt.

Im Jahr 2020 haben Ermittler*innen von Animal Equality gefilmt, wie Hühner in einem Betrieb, der Wiesenhof beliefert, brutal getreten werden. Wie Hühner ohne Betäubung durch Halsumdrehen getötet werden. Wie bereits verwesende Körper von toten Hühnern zwischen den lebenden liegen.

mann tritt nach hühnern
Aus der Recherche von Animal Equality in Deutschland bei einem Wiesenhof-Vertragspartner im Jahr 2020: Unsere Aufnahmen zeigen, wie Hühner von Beschäftigten getreten werden. Das Verfahren läuft noch.

Das Verfahren läuft nach über zwei Jahren immer noch. Doch wir haben in anderen Fällen auch Täter*innen zur Verantwortung gezogen und Verurteilungen erwirkt.

Tatsächlich war ich der Ermittler, der die Aufnahmen gemacht hat, die zur allerersten Verurteilung für Tierquälerei von landwirtschaftlich genutzten Tieren in den USA geführt haben – vor über 20 Jahren.

Damals habe ich undercover auf einem Schweinehaltungsbetrieb ermittelt und wurde bereits an meinem ersten Tag Zeuge, wie der Betriebsleiter ein Mutterschwein vor den Augen der anderen Beschäftigten zu Tode geprügelt hat.

Ich erinnere mich, dass ich geweint habe, als ich nach der Arbeit zurückgefahren bin. Aber ich habe mir damals selbst versprochen, dass ich meine Traurigkeit zur Seite schieben und weiter arbeiten muss. Weil ich einen Berg von Beweisen sammeln musste, der die Behörden zum Handeln zwingen würde. Und es hat funktioniert.

Wir haben diese Beweise vorgelegt und die Behörden haben gehandelt. Dieser Betrieb war der Erste in den USA, der für Tierquälerei angeklagt wurde.

Seitdem habe ich viele Haltungsbetriebe und Schlachthäuser besucht und unsere Teams von Ermittler*innen koordiniert, die so viele weitere besucht haben.

Symbolbild von einer Recherche-Veröffentlichung von Animal Equality in Deutschland bei einem Stopfleberbetrieb in Frankreich, der das KaDeWe beliefert, im Jahr 2015: Manche Tierquälerei wird nicht verfolgt, weil sie tatsächlich erlaubt ist, bzw. ihr Verbot umgangen wird – wie bei der Stopfleberproduktion in Frankreich.

Dank der Arbeit dieser so engagierten Menschen hat Animal Equality viele weitere Menschen für Tierquälerei auf der ganzen Welt vor Gericht gebracht. Es gab Fälle in Italien und Spanien und auch in Deutschland.

Wo die Behörden mit den ihnen vorgeschriebenen Kontrollen versagen, schreiten wir ein. Und wir tun alles, um die Tierhaltungsindustrie für die Misshandlung und Vernachlässigung von Tieren zur Rechenschaft zu ziehen.

Das war und ist nicht immer einfach.

Im Laufe meiner Karriere habe ich erlebt, dass die in den Betrieben beschäftigten Menschen ungestraft davonkommen, obwohl wir sie dabei gefilmt haben, wie sie die Tiere verletzen.

Manchmal sagen die Behörden, es gäbe nicht genug Beweise. Manchmal sind sie einfach nicht bereit, etwas zu unternehmen. Das liegt in Deutschland auch daran, dass zwischen der Lokalpolitik, den Amtstierärzt*innen und auch den Staatsanwaltschaften teilweise enge Verflechtungen bestehen, die dazu führen, dass die Behörden nichts unternehmen.

Das sind traurige Tage. Zu sehen, dass die Beweise – Aufnahmen, die zweifelsfrei zeigen, was den Tieren zustößt – nicht ausreichen, um etwas gegen dieses Leid zu unternehmen. Aber das ist nicht einmal der Hauptgrund, warum die Täter*innen nicht bestraft werden.

schweinestall voller spinnweben
Symbolbild aus einer Recherche, an der Animal Equality in Deutschland beteiligt war, in einem Schweinehaltungsbetrieb im Jahr 2013: Unsere Aufnahmen zeigen zweifelsfrei, unter welchen Bedingungen Tiere gehalten werden. Doch Behörden schreiten dann nicht immer ein.

Der Hauptgrund, warum Tierquäler ungestraft davonkommen, ist, dass sie überhaupt nicht gesehen werden.

Deshalb ermitteln wir weiter. Denn ohne uns werden noch viel mehr Tiere leiden, ohne dass jemals jemand davon erfährt.

Wir müssen sie finden und Maßnahmen ergreifen, um ihnen zu helfen.

mann hält zwei ferkel an den hinterbeinen in der hand
Symbolbild aus einer Recherche von Animal Equality im Vereinigten Königreich im Jahr 2018: Mit unseren Recherchen machen wir Tierquälerei sichtbar. Wir zeigen Tierquäler*innen an.

Menschen wie du sind die treibende Kraft hinter uns. Die Verurteilungen, die wir in Fällen von Tierquälerei erreicht haben, sind möglich geworden, weil Menschen wie du zur Finanzierung unserer wichtigen Arbeit und der Begleitung der oft darauffolgenden Verfahren beigetragen haben.

Bitte spende noch heute.

Mit besten Grüßen


Meist gelesen