Hühner: 4 beeindruckende Fähigkeiten
Das Gehirn eines Huhns ist gerade einmal walnussgroß – doch das hält das Huhn nicht davon ab, sein Köpfchen zu benutzen. Hättest du gewusst, dass Hühner diese vier spannenden Fähigkeiten besitzen?
1. Hühner empfinden Mitleid
Mitgefühl ist bei uns Menschen besonders ausgeprägt und unterscheidet uns scheinbar von anderen Tieren. Doch kann wirklich nur der Mensch Mitgefühl haben?
Nein, beweist uns das Huhn: Hühner sind in der Lage, sich in andere hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. In einem Experiment bepusteten Forscher*innen Küken mit einem harmlosen Windstoß, der bei den Küken allerdings Stresssymptome wie einen erhöhten Puls auslöste. Während der Wind den Flaum ihrer Küken zerzauste, wurde ihre Mutter ebenfalls unruhig und zeigte die gleichen Stresssymptome wie der Nachwuchs, obwohl sie selbst den Wind nicht spürte.
Das Mutterhuhn litt mit ihren Küken mit, bekam regelrecht Herzrasen und versuchte, die Küken mit sanften Lauten zu beruhigen.
2. Hühner reden miteinander
Für uns Menschen mögen sich die Lautäußerungen von Hühnern immer gleich oder recht ähnlich anhören, tatsächlich kommunizieren die Vögel aber untereinander mit mehr als 24 verschiedenen Rufe. Dazu gehören Warn-, Droh- und Lockrufe.
Männliche Hühner rufen die weiblichen Tiere etwa auf eine ganz bestimmte Art und Weise, wenn er besonders schmackhaftes Futter für sie gefunden hat. Vor Raubtieren aus der Luft wird zudem anders gewarnt als vor denen am Boden.
Eine andere Art von Kommunikation geschieht über die sogenannte Hackordnung: Relativ schnell und schmerzlos klären Hühner durch Schnabelhiebe unter sich, wer das dominantere Tier ist. Natürlich gibt es auch mal Streit unter Hühnern: Zum Beispiel um den besten Schlafplatz. Da die Hühner in der Natur gerne auf Bäumen schlafen, freuen sie sich über einen Platz, der möglichst weit vom Boden entfernt ist.
Wenn das „Lieblingsbett“ schon besetzt ist, greift das dominantere Huhn gerne auf die Hackordnung zurück und vertreibt das andere Huhn auf einen Schlafplatz weiter unten.
3. Hühner täuschen einander
Hühner können liebevoll und sanft sein, hin und wieder zeigen sie jedoch ihre tückische Seite: So tun männliche Hühner manchmal nur so, als ob sie etwas Leckeres gefunden hätten. In Wirklichkeit wollen sie aber nur eines: weibliche Tiere anlocken.
Viel bringt ihnen dieses Verhalten aber nicht: Die weiblichen Hühner merken sich genau, auf welche männlichen Artgenossen kein Verlass ist und meiden diese dann.
Dafür sorgen die männlichen Tiere sehr gut für die weiblichen, wenn Gefahr droht: Sobald er eine Bedrohung wahrnimmt, stößt er einen Alarmruf aus. Dies tut er allerdings nur, wenn weibliche Hühner in der Nähe sind. Ist nur ein anderes männliches Tier da, so bleibt er gerne auch mal still.
Interessant ist auch, wie die in der Hackordnung weiter unten stehenden männlichen Hühner es dennoch schaffen, weibliche Tiere zu beeindrucken: Genau wie die dominanten männlichen Hühner bieten sie den weiblichen Tieren Futter an – allerdings ohne Lockrufe. Sie bewegen lediglich ihren Kopf hin und her, nehmen das Futter mit dem Schnabel auf und werfen es dem weiblichen Huhn vor die Füße.
So gewinnt er sie für sich, ohne dass ein dominantes, männliches Huhn etwas bemerkt.
4. Hühner haben Geduld
Hühner können sehr geduldig sein, wenn es um Futter geht.
Sie essen nicht einfach wahllos drauflos, sondern verzichten auch mal auf eine Portion, wenn sie durch Abwarten zu einem besseren Futter gelangen können.
Damit beweisen sie nicht nur Geduld, sondern auch Selbstbeherrschung. In einem anderen Test wurde ein Ball geworfen. Die Hühner sahen nicht, wo der Ball aufkam, aber durch die Flugbahn wussten sie, wo der Ball landen würde. Selbst nach drei Minuten erinnerten sich die Hühner noch an die Flugbahn und liefen an die richtige Stelle.
Das unglaubliche Leid der Hühner
Hühner sind nach den Fischen die Tiere, von denen Menschen jährlich am meisten töten.
Hühner in der Fleischindustrie sind extrem überzüchtet, damit sie innerhalb weniger Wochen ihr Schlachtgewicht erreichen. Oftmals brechen sie unter ihrem eigenen Gewicht zusammen und ziehen sich schmerzhafte Verletzungen zu.
Hühner in der Eierindustrie werden auf engstem Raum gehalten, oftmals ohne Tageslicht und unter unhygienischen Bedingungen. Nach weniger als zwei Jahren lässt die Legeleistung der Hühner nach und sie werden ebenfalls geschlachtet.
Hühner leben eigentlich an der frischen Luft und kleinen Gruppen, in der die Tiere ihre Intelligenz und die Hackordnung ausleben können.
Wir können den Hühnern helfen
Hühner haben genau wie alle anderen Tiere ein Recht auf Leben.
Sie sollten nicht die Tiere sein, auf die wir ausweichen, wenn wir aus gesundheitlichen oder ethischen Gründen auf Schwein & Co. verzichten wollen.
Hilf den Hühnern, indem du Hühnerfleisch und -eier von deinem Speiseplan streichst und stattdessen die vielfältige und leckere Welt der pflanzlichen Ernährung entdeckst! Tierschutz beginnt auf unseren Tellern. Erfahre mehr auf Love Veg.
Außerdem kannst du helfen, indem du unsere Arbeit für die Tiere unterstützt.
Quellen:
Frankfurter Allgemeine Zeitung (19.04.2014): „Schadenfrohes Gackern“
Mitteldeutscher Rundfunk (04.01.2017): „Intelligente Hühner“
Spektrum (22.04.2015): „Schlaue Hühner“
Spiegel (04.01.2017): „Das unterschätzte Huhn“