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Fische: 5 überraschende Kommunikationsmethoden


von Annika Broocks

Den meisten Menschen fällt es schwer, zu sehen, wie ein Tier getötet wird. Eine Ausnahme unter den Tieren scheinen jedoch die Fische zu sein: Bei ihnen zucken viele nicht einmal mit der Wimper, wenn sie gefangen und getötet werden. Weshalb fehlt uns das Mitgefühl, das wir bei anderen Tieren noch empfinden? Gründe könnten der uns fremde Lebensraum und die fehlende Mimik sein. Während andere Tiere zudem eine für uns hörbare Sprache besitzen und wie wir fröhliche, traurige oder wütende Geräusche von sich geben können, scheint der Fisch stumm zu sein. Wie die Wissenschaft jedoch zeigt, haben die Fische sehr wohl eine Sprache – und kommunizieren sogar miteinander.


5 Kommunikationsmethoden der Fische

1. Mit technischer Hilfe ist es gelungen, die Laute der Fische einzufangen. Die Fische grunzen, knistern und tschilpen teilweise wie Vögel. Bei Interesse kannst du hier ein Beispiel anhören. Diese “Gesänge“ nutzen die Fische, um Weibchen zu beeindrucken, vor einem Feind zu warnen oder ihren Standort bekannt zu geben. Ein großer Teil der Fische produziert die Geräusche mithilfe der Schwimmblase, andere nutzen ihre Gräten und Zähne, und Heringe – so lustig es auch klingt – pupsen, um miteinander zu kommunizieren.

2. Fische kommunizieren über Bewegungen und können sich dabei sogar auf einen anderen Ort zu einem anderen Zeitpunkt beziehen. Der Zackenbarsch etwa schüttelt den Kopf mehrmals hin und her, wenn er die Moräne zum gemeinsamen Jagen auffordert. Diese komplexe Art von Kommunikation stellt die Fische in ein ganz anderes Licht, da sie auch bei anderen Tierarten selten vorkommt.

3. Fische kommunizieren auch über Gerüche, z. B. bei Gefahr. Wenn sie Angst haben, stoßen sie einen Geruchsstoff aus, welcher sich im Wasser schnell verbreitet und Artgenossen warnt.

4. Berührungen werden ebenfalls zur Kommunikation genutzt. Fische reiben auch außerhalb der Paarungszeit ihre Körper aneinander. Putzerfische unterbrechen ihr Putzritual bei Raubfischen, um diesen sanft mit den Flossen über die Schuppen zu streichen. Es wird vermutet, dass sie dies tun, um ihren “Kunden” zu gefallen.

5. Ein weiteres Mittel zur Kommunikation ist das Licht. Fische können mehr Farben wahrnehmen als Menschen. So nutzen einige Fische UV-Licht, welches von Feinden nicht gesehen wird und sich gut für die Kommunikation innerhalb der eigenen Art eignet.

Das grausame Schicksal der Fische

Fische kommunizieren also auf ganz vielfältige Art und Weise miteinander und sind in einigen Bereichen dem menschlichen Körper sogar überlegen: So können sie nicht nur mehr Farben sehen als wir, sondern hören teilweise auch im Ultra- und Infraschallbereich. Zudem vermeiden Fische Schmerzen, erinnern sich an eine bestimmte Route oder nutzen im Fall der Lippfische sogar Werkzeuge. Trotzdem werden sie in einer so hohen Anzahl von uns getötet, dass man sie längst nicht mehr in Individuen, sondern nur noch in Tonnen rechnet. Durch kilometerlange Netze werden unzählige Meeresbewohner verletzt oder getötet. Die Fische ersticken qualvoll oder werden erdrückt, andere lebendig aufgeschlitzt oder verletzt zurück ins Meer geworfen.

Wie wir den Fischen helfen können

Fische haben Stimmen – wir müssen nur lernen, sie nicht länger zu ignorieren. Du kannst den Fischen helfen, indem du dich für eine pflanzliche Ernährung entscheidest. Du musst dabei keineswegs auf den fischigen Geschmack verzichten. Auf Love Veg haben wir einige leckere Rezepte für dich zusammengestellt.

Jonathan Balcombe (2016): „What a fish knows“
Bayerischer Rundfunk (04.10.2019): „Fische – die unterschätzten Lebewesen“
Deutschlandfunk Kultur (06.12.2018): „Fische – unsere schwimmenden Cousins“
Süddeutsche Zeitung (15.03.2018): „Grunzende Fische“
Welt (26.09.2016): „Wie Fische unter Wasser kommunizieren“


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