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Bald striktes Fischfang-Verbot im Inselstaat Palau?


Der kleine Inselstaat Palau könnte ein großes Vorbild für andere Länder werden: Vor wenigen Tagen hat der Präsident des Landes einen Entwurf für das totale Fisch-Fangverbot im Parlament eingereicht.

Palau ist ein Inselstaat mitten im Pazifik. Die Unterwasserwelt des Eilands zählt zu einer der schönsten und vielfältigsten der Welt. Seine atemberaubenden Korallenriffe sind das Zuhause von schätzungsweise 1.500 verschiedenen Fischarten. Ein Paradies könnte man meinen… Wären da nicht die riesigen Trawler, die mit ihren kilometerlangen Fangleinen und Schleppnetzen Tiere töten und Natur zerstören. Jahrzehntelang konnte die industrielle Fischerei die Gewässer um Palau ungehindert ausbeuten – doch davon hat Palau jetzt genug.

Der Ire Dearmot Keane ist seit über 20 Jahren Wahl-Palauer und seit einiger Zeit Berater des Präsidenten des Inselstaates. Er ist überzeugt: „Die Fischfänger hatten ihre Zeit. Jetzt ist sie abgelaufen.Gegenüber der Tageszeitung taz spricht er von Haien, denen die Flossen bei lebendigem Leib abgeschnitten und die Körper zurück ins Meer geworfen wurden: „Der Hafen war ein Schlachthaus!“ Der Hafen war ein Schlachthaus? Ja, er war; seit 2009 ist er das nicht mehr, denn Keane ist es gelungen, den Präsidenten Palaus davon zu überzeugen, die Gewässer rund um den Inselstaat zum Hai-Schutzgebiet zu erklären.

Doch Keane sieht seine Arbeit noch nicht als beendet. Sein Ziel: das totale Fangverbot. Und die Chancen stehen gar nicht schlecht. Vor wenigen Tagen hat der Präsident einen entsprechenden Gesetzesentwurf im Parlament eingereicht. Zwar wird sich das Gesetzgebungsverfahren noch einige Monate hinziehen, doch Keane ist optimistisch.

Umfragen zeigen, dass ein Großteil der Bewohner Palaus Keanes Vorhaben positiv gegenüber steht, denn sie selbst verdienen schon lange nicht mehr am Fischfang. Die Profiteure sind die großen Industriefischer, die mit ihren Schiffen, Helikoptern und modernster Technologie den Fischen nachspüren. „Sie lügen, stehlen und betrügen. Sie fischen alles leer, so schnell sie können. Der Pazifik ist groß, aber so groß auch wieder nicht.“, so Keane.

Insbesondere Thunfische werden in Palau nach wie vor in unglaublichen Mengen gefangen. Während die in der EU eingeführten Fangquoten das Leben eines Fisches auf einen ökonomischen Wert reduzieren und die Tatsache ignorieren, dass Fische empfindungsfähige Lebewesen mit Interessen und Bedürfnissen sind, geht Palau einen wichtigen Schritt weiter zum Schutz von Fischen.

Im Jahr 2012 veröffentlichte Animal Equality eine Recherche, die das Schlachten von Thunfischen in Carloforte, Italien, ans Licht der Öffentlichkeit brachte. Die Bilder sind schockierend und zeigen, wie die sensiblen Tiere zusammengetrieben und brutal an die Wasseroberfläche gezogen werden, wo sie langsam und qualvoll ersticken oder mit Messern erstochen werden. Kein mitfühlender Mensch würde diesen Tieren beim Anblick solch grausamer Szenen die Fähigkeit zu leiden absprechen.

 

 

Quelle

Koror

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