Die Fischindustrie
Animal Equality macht das Leid der Tiere in der Fischindustrie sichtbar.
Video ansehenLEIDEN UNTER WASSER
Es macht keinen Unterschied, ob aus Aquakulturen oder als Fang aus Gewässern: In den meisten Ländern gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen, wie Fische zu behandeln und zu töten sind. Und das, obwohl die Wissenschaft längst bewiesen hat, dass Fische auf ähnliche Weise wie Säugetiere, Vögel und Reptilien Stress und Schmerz empfinden. Die sensiblen Tiere leben in komplexen Beziehungen, zeigen hohe soziale Kompetenzen und verwenden sogar Werkzeuge. In der Fischindustrie werden sie trotzdem wie Waren behandelt.
AQUAKULTUREN
Aufgrund der hohen Nachfrage und der dramatischen Überfischung der Meere kommen immer mehr Fische aus Aquakulturen. Dort verbringen die Tiere bis zu zwei Jahre auf engstem Raum. Dies führt zu Stress und erhöhter Aggressivität gegeneinander. Darüber hinaus begünstigen diese Lebensbedingungen die Entstehung und schnelle Ausbreitung von bakteriellen Infektionen und Parasitenbefall. Dies wiederum führt zu einem hohen Einsatz von Antibiotika und Pestiziden.
INDUSTRIELLER FISCHFANG
Die industrielle Fischerei hat enorme Ausmaße angenommen: Schätzungen zufolge werden jedes Jahr zwischen 1 und 2,7 Billionen Tiere gefangen und getötet. Fischereifahrzeuge in der Größe von Fußballfeldern nutzen als Fangmethoden Langleinen, Kiemennetze oder pelagische Schleppnetze. Sie verursachen enorme Mengen an unerwünschtem Beifang.
Beim Langleinenfischen werden bis zu 130 Kilometer lange Leinen mit tausenden Ködern bestückt, um die Tiere anzulocken. Kiemennetze hängen senkrecht im Wasser und bilden so eine riesige Netzwand. Für die Fische unsichtbar, verfangen sich die Tiere mit ihren Kiemendeckeln darin. Anschließend ersticken oder verbluten sie langsam und schmerzhaft. Pelagische Schleppnetze können Hunderte Tonnen Fisch gleichzeitig fangen – Delfine verfangen sich besonders oft in diesen Netzen und ersticken dann.
GRAUSAME TÖTUNG
In den meisten Ländern gibt es keine gesetzlichen Regelungen zum Töten von Fischen, insbesondere für die enormen Mengen aus der Tiefseefischerei. Viele sterben beim Hochziehen aus großer Tiefe: Durch den schnellen Druckunterschied platzen ihre inneren Organe und Augen.
Andere werden auf den Fischereifahrzeugen durch das Gewicht der vielen anderen darauf liegenden Fische zerquetscht. Die Fische, die den Fangvorgang überleben, sterben fast immer ohne Betäubung – manche sind sogar noch am Leben, wenn sie aufgeschnitten werden.
In Zahlen
NEBEN DEM TIERLEID
Der Konsum von Fisch hat verheerende Auswirkungen auf die Umwelt und kann unserer Gesundheit schaden.
FISCH UND UMWELT
Industrielle „Fischerei“ und „Aquakultur“ wirken sich negativ auf die Umwelt aus. „Aquakultur“ bedeutet nichts anderes als die Zucht von Tieren unter Wasser. Es belastet das Wasser mit Ammoniak, Nitraten und Parasiten.
Der Fischfang hat besonders verheerende Auswirkungen auf das Meeresökosystem. Die riesigen Schleppnetze der Tiefseetrawler verschlingen fast alles, was ihnen in den Weg kommt. 40 % der gefangenen Meerestiere gelten als nutzloser „Beifang“ und werden einfach zurück ins Wasser geworfen – oft tot oder schwer verletzt.
FISCH UND GESUNDHEIT
Der Verzehr von Fisch und wirbellosen Meerestieren – etwa Muscheln, Krabben oder Kraken – birgt ein Risiko für unsere Gesundheit. Die Quecksilberbelastung vieler Fischarten ist hoch, beispielsweise von Thunfisch, Schwertfisch und Makrele. Besonders gefährlich ist das giftige Schwermetall für Kinder und Schwangere. Andere Schadstoffe in Fischprodukten wie Dioxine und PCB werden mit Krebs und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht.
Durch den Verzehr von Fisch und anderen Meerestieren nimmt ein einzelner Mensch pro Jahr bis zu 11.000 Plastikpartikel auf. Auch wenn es noch keine Langzeitstudien gibt, befürchten Forscher, dass diese Mikroplastikpartikel unter anderem zu Entzündungen und Muskelschwund führen können.
KAMPAGNEN
Die Fischindustrie verursacht billionenfaches Leid überall auf der Welt. Die Anzahl der getöteten Individuen in der Fischindustrie ist so hoch, dass sie in Tonnen gerechnet werden und nicht als Individuen.
WAS KANN ICH TUN?
AKTIV WERDEN
Die Arbeit von Animal Equality wäre ohne den unermüdlichen und freiwilligen Einsatz unzähliger Freiwilliger nicht möglich. Beteilige dich an Aktionen, verteil Flyer und Broschüren oder bring das Virtual-Reality-Projekt iAnimal in deine Stadt. Registriere dich hier im kostenlosen Freiwilligennetzwerk. Dein Engagement für eine bessere Welt!
TIERFREUNDLICH ESSEN
Die Meeresbewohner, der Planet und unsere Gesundheit danken es uns, wenn wir Fische und andere Meeresbewohner aus unserer Ernährung streichen. Die pflanzlichen Alternativen gibt es heutzutage zahlreich.
Photo: Rido / Shutterstock.com