Jetzt spenden und doppelt so viel für die Tiere erreichen: Mehr erfahren
Neuigkeiten
Die aktuellsten Neuigkeiten und Updates rund um Animal Equalitys Arbeit

Neue Recherche über das Leid von Kaninchen in Käfigen

Eine aktuelle Recherche zeigt erneut die grausamen Bedingungen, unter denen 70 Millionen Kaninchen in Europa ihr Leben in Käfigen fristen müssen. Die Aufnahmen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, dass die Europäische Kommission ihr Versprechen eines Käfigverbots einlösen muss.
November 18, 2024
Käfighaltung von Kaninchen

Eine neue Recherche von Compassion in World Farming (CIWF), die von der Koalition „End the Cage Age“, der auch Animal Equality angehört, veröffentlicht wurde, deckt das immense Leid von 70 Millionen Kaninchen auf, die in Europa ein Leben eingepfercht in Käfigen fristen müssen. Diese Aufnahmen zeigen einmal mehr, wie dringend notwendig es ist, dass die Europäische Kommission ihrem Versprechen nachkommt und die Käfighaltung in der EU ein für alle Mal beendet.

Das Filmmaterial aus Kaninchenzuchtbetrieben in Italien und Polen zeigt Tiere, die auf so engem Raum leben, dass sie sich nicht einmal ausstrecken können. Zu sehen sind Kaninchen, die vor Frustration und Stress verzweifelt in die Drähte ihrer Käfige beißen sowie tote Kaninchen inmitten ihrer Artgenossen.

Die Aufnahmen, die exemplarisch für die Käfighaltung von Kaninchen in ganz Europa sind, dokumentieren, dass die Haltungsbedingungen nicht einmal den grundlegendsten Verhaltensbedürfnissen von Kaninchen gerecht werden.

Da die Europäische Kommission das Verbot der Käfighaltung in der EU jedoch verzögert hat und es keine artenspezifischen Gesetze zum Schutz der Kaninchen in den Betrieben gibt, sind diese Bedingungen weiterhin legal.

Bei den Ermittlungen wurde dokumentiert:

  • Käfige, die so klein sind, dass die Kaninchen sich weder strecken noch auf die Hinterbeine stellen oder springen können – alles grundlegende natürliche Verhaltensweisen
  • Kaninchen, die in Einzelkäfigen gehalten werden, obwohl sie sehr gesellige und soziale Tiere sind
  • lebende Kaninchen werden zusammen mit kranken, verletzten oder toten Kaninchen gehalten
  • Kaninchen, die aus Frustration und Stress in die Drähte ihrer Käfige oder die Ohren ihrer Artgenossen beißen
  • Schmerzhafte Hautverletzungen und Druckstellen verursacht durch die Gitterstäbe der Käfige
  • Übermäßiges Hecheln der Kaninchen aufgrund von Überhitzung durch die hohen Temperaturen
  • Kaninchen mit kahlen Stellen auf großen Teilen des Körpers, was auf Parasiten oder Infektionen hinweist

Alarmierende Daten

In Europa werden jährlich etwa 76,8 Millionen Kaninchen geschlachtet. Schätzungsweise 94 Prozent von ihnen verbringen ihr gesamtes Leben in Käfigen, die meisten von ihnen sind weibliche Tiere, die zur Zucht genutzt werden.

Mehr als 1,4 Millionen EU-Bürger*innen haben die Bürgerinitiative #EndTheCageAge unterzeichnet. 2021 verpflichtete sich die Europäische Kommission daraufhin, bis 2023 einen Gesetzesvorschlag zum Verbot der Käfighaltung vorzulegen. Dieses Versprechen wurde jedoch bis heute nicht eingelöst.

Erst vor wenigen Wochen hat die Organisation CIWF einen neuen Bericht vorgelegt, der zeigt, wie führende europäische Lebensmittelunternehmen erfolgreich auf eine käfigfreie Produktion umstellen. Länder wie Österreich, Belgien und die Niederlande haben bereits käfigfreie Systeme eingeführt und damit die Machbarkeit bewiesen.

Neun von zehn EU-Bürger*innen fordern ein Ende der Käfighaltung. Der „Strategische Dialog zur Zukunft der EU-Landwirtschaft“ spiegelt in seinem Abschlussbericht einen breiten Konsens im gesamten Agrar- und Ernährungssektor über die Notwendigkeit der Abschaffung von Käfigen wider und fordert einen Vorschlag zur Überarbeitung der Tierschutzvorschriften bis spätestens 2026.

„Diese Recherche zeigt die systematische Grausamkeit in der Käfighaltung in ganz Europa. Es geht hier nicht nur um ein paar Betriebe, die Tiere in bestimmten Ländern misshandeln, sondern diese Praxis ist repräsentativ für die Kaninchenzucht in der gesamten EU. Es gibt in der europäischen Gesetzgebung keine spezifischen Anforderungen für das Wohlergehen dieser Tierart“, sagt Vanessa Raith, Direktorin von Animal Equality Deutschland

Die Mitgliedsorganisationen der „End the Cage Age“-Koalition, zu der auch Animal Equality gehört, fordern ihre Unterstützer*innen auf, die EU-Kommission aufzufordern, die Vorschläge als Priorität zu behandeln und sie ausdrücklich in das Arbeitsprogramm der Kommission aufzunehmen. 

Was jede*r tun kann

Wer seinen Beitrag dazu leisten will, dass sich an Zuständen, wie wir sie aufgedeckt haben, etwas ändert, muss konsequenterweise Fleisch und andere tierische Produkte durch pflanzliche Alternativen ersetzen. 

Wir bei Animal Equality sprechen nicht nur über das Warum, sondern auch über das Wie. Deshalb haben wir Love Veg entwickelt. Dort dreht sich alles rund um die pflanzliche Ernährung. Es bietet viele Einkaufstipps, Inspiration, leckere und alltagstaugliche Rezepte sowie ganze Kochbücher, die zum Download bereitstehen – komplett kostenfrei für dich.

Fördere freude

Kaninchen springen und tanzen, um ihre Freude auszudrücken und brauchen soziale Interaktion, um sich wohlzufühlen. Hilf dabei, diese sanften und sozialen Tiere zu schützen, indem du pflanzliche Alternativen wählst.


Aktuellste Neuigkeiten
Dezember 9, 2024

Alle fünf Jahre findet im Süden Nepals das größte Tieropferfest der Welt statt. Im Dezember 2024 ist es wieder so weit. Aktuell werden Hunderttausende Tiere zu einem Tempel in Bariyarpur gebracht, um sie dort der Göttin Gadhimai zu opfern – eine grausame Tradition. Büffel, Ziegen, Schafe und Vögel werden getötet und verbluten qualvoll.
Dezember 4, 2024

Zwischen 2023 und 2024 recherchierten Ermittler*innen von Animal Equality in einem Schlachthof in Norditalien. Tausende Schweine werden dort jedes Jahr getötet. Mit einer versteckten Kamera haben wir grausame Gewalt gegen die Tiere dokumentiert und schwere Verstöße gegen Tierschutzvorgaben festgehalten.
November 20, 2024

Animal Equality hat in sechs indischen Schlachthöfen ermittelt und in jedem davon Gewalt gegen die Tiere sowie Gesetzesverstöße dokumentiert. Die von der Milchindustrie genutzten Rinder sind dort leidvollen Praktiken ausgesetzt, wie der brutalen „Hammerschlachtung“.