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Animal Equality gewinnt Kampagne gegen „Compass Group“

Der weltgrößte Cateringanbieter, die „Compass Group“, hat sich dazu verpflichtet, bis zum Sommer 2023 die Kastenstandhaltung von Schweinen in den US-Lieferketten abzuschaffen. Dabei handelt es sich um eine der strengsten Tierschutzmaßnahmen in der Lebensmittelbranche der USA. Die Compass Group hat einen Jahresumsatz von über 25 Milliarden Euro.
Dezember 3, 2022
junges schwein junges schwein

Diese Verpflichtung folgt einer vor wenigen Monaten von Animal Equality gestarteten Kampagne gegen die Compass Group. Noch vor wenigen Wochen hatte Animal Equality Austin (Texas, USA) vor der „Bank of America“ protestiert – einer Großkundin der Compass Group.

Die Compass Group wird die Kastenstandhaltung in ihren US-Lieferketten bis zum Sommer 2023 beenden. Bis dahin wird das Unternehmen regelmäßig über Fortschritte auf diesem Weg berichten. 

Die neue Richtlinie beinhaltet außerdem Schutzmaßnahmen für Hühner, die für die Produktion von Fleisch gehalten und getötet werden und eine Verpflichtung, ausschließlich Eier von Hühnern zu nutzen, die nicht in Käfigen gehalten werden.

Animal Equality begrüßt diese neue Verpflichtung und erkennt die Fortschritte der Compass Group bei der Verbesserung des Tierschutzes in ihren Lieferketten an. Diese werden sich stark auf die Leben von Hühnern und Mutterschweinen auswirken. Wir werden weiterhin daran arbeiten, sicherzustellen, dass die Richtlinien und Fristen strikt eingehalten werden. Animal Equality wird nie aufhören, zu kämpfen und Kampagnen zu führen, bis jede Nutzung von Tieren der Vergangenheit angehört.

Sharon Núñez, Präsidentin von Animal Equality

Aktuell leben die meisten der 6 Millionen Mutterschweine in den USA auf einer Fläche, die kaum größer als ihre eigenen Körper ist, eingesperrt in einem Kastenstand, der eine Länge von nur etwa 2 Metern und eine Breite von 60 cm hat.

Die meiste Zeit ihrer Leben sind sie deshalb nicht in der Lage, sich umzudrehen oder ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Viele von ihnen entwickeln dadurch Verhaltensstörungen: Sie beißen in die Metallstangen der Kastenstände, schlagen mit den Köpfen dagegen, schütteln die Köpfe („Weben“) oder zeigen andere stressbedingte Verhalten wie Trauern oder Leerkauen.

schwein in einem kastenstand

Der emeritierte Tierschutzforscher Professor Ian Duncan von der Universität von Guelph (Ontario, Kanada), hat die Kastenstände als „eine der grausamsten Formen der Gefangenschaft, die sich die Menschheit ausgedacht hat“ bezeichnet.

Bis heute wurden Kastenstände für Mutterschweine in zehn US-Bundesstaaten sowie im Vereinigten Königreich und in Schweden verboten. Fast 100 Unternehmen in den USA haben sich darüber hinaus zu einem Verbot dieser Käfige verpflichtet, darunter „Aramark“, Nestlé, “Campbell’s“ und Kraft Heinz. 

Auch in Deutschland wurde die Kastenstandhaltung offiziell stark eingeschränkt. Dennoch dürfen Mutterschweine in Deutschland bis mindestens 2029 für 70 Tage pro Geburtsvorgang in Kastenständen gehalten werden. Bei durchschnittlich 2,3 Geburten pro Schwein und Jahr sind das ca. 161 Tage, also über 5 Monate. Davon betroffen sind etwa 90 % der in Deutschland für die Ferkelproduktion gehaltenen ca. 1,6 Millionen Schweine

Die Compass Group hatte sich ursprünglich bereits 2012 öffentlich dazu verpflichtet, Kastenstände für Mutterschweine abzuschaffen. Sie kündigte diese Richtlinie zu der Zeit auf ihrer Website an. Dennoch blieb das Unternehmen über ein Jahrzehnt untätig. Später wurde die Erklärung zu der Richtlinie wieder von der Website gelöscht – nachdem die Kastenstandhaltung nur etwa 10 % zurückgegangen war.

Im Juli dieses Jahres startete Animal Equality daher eine Kampagne gegen das milliardenschwere Unternehmen, um auf dieses aufgegebene Engagement hinzuweisen. 

Tierschützer*innen und Unterstützer*innen gingen gegen das Unternehmen vor und schickten Tausende von E-Mails und Tweets an verschiedene Führungskräfte der Compass Group, um von dem Unternehmen zu fordern, mit der Grausamkeit Schluss zu machen“.  Ähnliche Aufforderungen gingen an große Unternehmen, die von der Compass Group beliefert werden, unter anderem Google, Nike, Boeing und Bloomberg. Das Unternehmen reagierte nicht.

Daraufhin hat Animal Equality in Austin (Texas, USA) einen Protest vor der Bank of America, einer großen Kundin der Compass Group, organisiert. Rund ein Dutzend Demonstrant*innen kamen mit Schildern und Fotos von Schweinen in Kastenständen, die von Animal Equality bei Undercover-Recherchen aufgenommen wurden. 

In diesem Protest forderte Animal Equality von der Bank of America, ihren Einfluss geltend zu machen und darauf zu drängen, dass die Compass Group ihre Zusage einhält.

Mit Erfolg: Nur eine Woche nach dem Protest erneuerte die Compass Group ihre Ankündigung, die Kastenstandhaltung für Mutterschweine in ihren US-Lieferketten abzuschaffen.

Unser Team und unsere Unterstützer*innen haben unermüdlich dafür gearbeitet, die Compass Group zum Wohle der Mutterschweine zur Rechenschaft zu ziehen. Dies ist eine der größten Kampagnen, die Animal Equality gewonnen hat, und sie zeigt, wie einflussreich unsere Stimmen sein können, um Tiere zu schützen, die für die Produktion von Fleisch leiden.

Dane Charbeneau, Kampagnen-Managerin von Animal Equality in den USA

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