Lebendtiermärkte: Tausende Unterschriften an die UN übergeben
Heute überreichte Animal Equality den Vereinten Nationen (UN) über eine halbe Million Unterschriften zusammen mit einer Petition, die das Ende des Verkaufs von lebenden Tieren auf den Lebendtiermärkten dieser Welt fordert. Wir fordern das Führungsgremium auf, die Risiken, die der Verkauf von lebenden Tieren für die globale Gesundheit darstellt, öffentlich anzuerkennen und drängen die politischen Entscheidungsträger*innen auf der ganzen Welt, den Verkauf von lebenden Tieren auf Lebendtiermärkten zu unterbinden.
DIE DETAILS:
Die Unterschriften wurden an an UN-Generalsekretär António Guterres, an S.E. Herrn Munir Akram, Präsident, UN-Wirtschafts- und Sozialrat c/o Ständige Vertretung Pakistans bei den Vereinten Nationen und an S.E. Nicolas de Rivière, Präsident des UN Sicherheitsrates c/o Ständige Vertretung der Republik Frankreich bei den Vereinten Nationen übergeben, nachdem die WHO Wochen zuvor berichtet hatte, dass COVID-19 höchstwahrscheinlich von einem Tier stammt.
Im April forderten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gemeinsam die weltweite Aussetzung des Verkaufs von lebenden, wilden Säugetieren auf traditionellen Märkten – bekannt als Lebendtiermärkte – aufgrund des hohen Risikos, das diese Verkäufe für die Übertragung von Krankheiten auf den Menschen darstellen.
In ihrem Bericht heißt es: “Vogelgrippeviren … können von infizierten Tieren auf den Menschen übertragen werden, wenn sie in der traditionellen Marktumgebung gehandelt und geschlachtet werden. Daher ist es wichtig, den engen Kontakt zwischen lebenden Tieren, Schlachtbetrieben und Menschen auf solchen Märkten so weit wie möglich zu begrenzen.”
MÜSSEN WIR WEITER GEHEN:
Während in dem Bericht empfohlen wird, den Handel mit Wildtieren zu beenden, stellt er keinen Bezug zu gezüchteten Tiere her. Doch die jüngste Geschichte weist auf Krankheitsausbrüche hin, die auf die Tierhaltung zurückzuführen sind, darunter die Vogel- und die Schweinegrippe. Aus diesem Grund fordert Animal Equality, dass alle Tiere in die empfohlenen Richtlinien aufgenommen werden, da Lebendtiermärkte nicht nur eine ständige Bedrohung für die menschliche Sicherheit darstellen, sondern auch extrem tierquälerisch sind.
WAS WIR SAGEN:
“Märkte für lebende Tiere stellen ein unbestreitbares Risiko für die Gesundheit und Sicherheit der Menschen weltweit dar. Sie sind Brutstätten für Krankheiten und extrem grausam und missbräuchlich für Tiere”, sagte Sharon Núñez, Präsidentin von Animal Equality, die die Unterschriften an die UN übergab.
“Um unsere Sicherheit zu schützen und das Leiden unzähliger sogenannter Nutztiere zu beenden, muss der Verkauf und die Schlachtung aller Tiere auf Lebendtiermärkten verboten werden. Wir fordern die Vereinten Nationen auf, den Aufruf der über 569.000 Menschen zu beherzigen, die von der Organisation verlangen, den Verkauf von lebenden Tieren auf Lebendtiermärkten zu beenden und die Ausbreitung zukünftiger Pandemie-Viren zu verhindern.”
Sharon Núñez, Präsidentin von Animal Equality
RECHERCHEN WEISEN AUF DIE GEFAHREN HIN:
Im Zuge der COVID-19-Pandemie, von der einige Wissenschaftler*innen glauben, dass sie auf einem Lebendtiermarkt entstanden ist, veröffentlichte Animal Equality im Jahr 2020 zwei Recherchen, die die schockierenden Bedingungen auf Lebendtiermärkten in China, Vietnam und Indien zeigten und extreme Vernachlässigung und Tierquälerei an diesen unhygienischen Orten dokumentierten – Orte, die bis heute trotz Warnungen von Gesundheitsbehörden weiter betrieben werden. Die Recherchen wurden von einer Petition begleitet, die die Vereinten Nationen auffordert, die Gefahren und Grausamkeiten auf den Lebendtiermärkten zu beenden.
DIE GESCHICHTE WIEDERHOLT SICH:
Neben COVID-19 sind auch andere Krankheitsausbrüche wie SARS und H5N1 wissenschaftlich mit Lebendtiermärkten in Verbindung gebracht worden. Auf diesen Märkten werden Wild- und Haustiere aller Art in kleinen Käfigen oder Bereiche zusammengepfercht, wobei die unteren Ebenen der Käfige mit den Flüssigkeiten und Exkrementen der oberen überschwemmt werden. An diesen Orten werden sanitäre Einrichtungen, Hygiene, Tierschutz und humane Schlachtvorschriften routinemäßig vernachlässigt und ignoriert.
In den USA gehören Dr. Anthony Fauci, Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases, und Dr. Joseph Fair, Vizepräsident und Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Metabiota, zu den renommierten Wissenschaftler*innen und Virolog*innen, die die Behörden gewarnt haben, dass diese Märkte der perfekte Nährboden für von Tieren übertragene Krankheiten sind. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention stammen 75 % aller neuen oder neu auftretenden Krankheiten beim Menschen von Tieren.
WAS KOMMT ALS NÄCHSTES:
Aufgrund unserer Arbeit weiß die Welt nun von den Gefahren und den Grausamkeiten der Lebendtiermärkte, aber es gibt noch so viel mehr zu tun. Animal Equality bittet darum, dass das Problem der Lebendtierverkäufe auf Lebendtiermärkten dem UN-Sicherheitsrat und anderen globalen Führungspersönlichkeiten zur Kenntnis gebracht wird, die die Macht haben, schnell entscheidende Einschränkungen für diese gefährlichen und unmenschlichen Orte zu erlassen.
Die Übergabe von über einer halben Million Unterschriften war ein unglaublicher Meilenstein für die Tiere, der ohne Ihre Unterstützung nicht möglich gewesen wäre. Um uns zu helfen, unsere Arbeit und unsere wichtigen Untersuchungen fortzusetzen, ziehen Sie bitte in Erwägung, noch heute eine Spende zu tätigen.
Gemeinsam können wir die Welt für die Tiere verändern!