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WIE VIELE TIERE WERDEN IN DEUTSCHLAND IN BETRIEBEN GEHALTEN?
Jeden Tag werden in Deutschland über 2 Millionen Landwirbeltiere getötet.
Weltweit wurden 2020 etwas über 73 Milliarden Landwirbeltiere für Lebensmittel „geschlachtet“, also getötet – und je nach Schätzung zwischen 0,8 und 2,3 Billionen Fische gefangen und getötet. Das sind 800 bis 2300 Milliarden Tiere. Allein in Deutschland werden jedes Jahr über 750 Millionen Wirbeltiere getötet, davon über 600 Millionen Hühner. Hier eine Aufschlüsselung der Zahl der landwirtschaftlich genutzten Tiere, die jedes Jahr in Deutschland getötet werden:
660.000.000 Hühner
52.000.000 Schweine
33.200.000 Puten
20.000.000 Fische*
9.700.000 Enten
3.200.000 Rinder
1.200.000 Schafe und Ziegen
540.000 Gänse
*Nur Aquakultur. Es handelt sich um eine sehr grobe Schätzung, da die Produktion von Fischfleisch nur in Gewicht angegeben wird und die theoretischen Durchschnittsgewichte der knapp 15 gehaltenen Fischarten stark schwanken, die tatsächlichen Durchschnittsgewichte sind unbekannt. Die Schätzung basiert darauf, dass 2021 ca. 18.300.000 kg Fischfleisch aus Aquakulturen produziert wurde, die Durchschnittsgewichte kommen von verschiedenen Informationsseiten zur Aquakultur. Zu Fischen aus Aquakultur kommen etwa 208.800.000 kg Fischfleisch aus der Fischerei in Deutschland – das ist über 10 Mal mehr als aus Aquakultur. Außerdem werden etwa 80 % der in Deutschland gegessenen Fische importiert, der Selbstversorgungsgrad beträgt nur knapp 20 %. Geschätzt werden in Deutschland pro Jahr mindestens 1 Milliarde (1.000.000.000) Fische verzehrt.

WAS IST INDUSTRIELLE TIERHALTUNG?
Die industrielle Tierhaltung ist ein System, das speziell darauf ausgerichtet ist, die Produktionsmenge von Fleisch, Eiern und Milchprodukten zu möglichst niedrigen Kosten zu maximieren. In diesen Betrieben wird eine große Anzahl von Tieren auf engstem Raum gehalten. Die meisten Tiere verbringen ihr ganzes Leben in so einem Betrieb und bekommen weder Sonnenlicht noch frische Luft zu spüren.
Laut einer Studie der Universität Göttingen halten 90 % der Menschen in Deutschland Betriebe mit mehr als 500 Rindern, 1.000 Schweinen oder 5.000 Hühnern für „Massentierhaltung“. In Deutschland werden z. B. 79 % der Hühner in der Fleischproduktion in Betrieben mit mehr als 50.000 Tieren gehalten.
INDUSTRIELLE TIERHALTUNG IN ZAHLEN

SCHWEINE WERDEN IN DER LANDWIRTSCHAFTLICHEN TIERHALTUNG ROUTINEMÄSSIG VERSTÜMMELT
Tierhalter*innen wenden routinemäßig brutale Praktiken an: Ferkeln werden – bis sie acht Tage alt sind – ihre Schwänze und Teile der Zähne, teils ohne Betäubung, entfernt, um Gewinne zu maximieren und Verluste zu verringern. Sie tun dies, weil die Schweine in den Betrieben so gestresst sind, dass sie Verhaltensstörungen ausprägen und einander beißen. Die landwirtschaftlich genutzten Tiere sollen an die sie belastenden Bedingungen angepasst werden: Anstatt ihre Lebensbedingungen zu verbessern, werden die Tiere lieber verstümmelt. Männlichen Ferkeln werden zudem die Hoden abgeschnitten, weil die Verbraucher*innen – oft ohne es zu wissen – an den Geschmack des Fleisches von kastrierten Schweinen gewöhnt sind. Das Fleisch erwachsener, männlicher Tiere, die nicht kastriert wurden, kann aufgrund ihrer Hormone bei Erhitzung einen veränderten Geruch haben.


HÜHNER KÖNNEN KAUM LAUFEN
Hühner in der Fleischindustrie leben mit Zehntausenden von anderen Vögeln in riesigen Hallen mit winzigen Fenstern, auf einem Boden aus Einstreu, die mit ihren Ausscheidungen vermischt ist. Die Luft, die sie einatmen, ist so stark mit Ammoniak belastet, dass sie an Atemwegserkrankungen leiden. Die Hühner wurden selektiv so gezüchtet, dass sie so schnell ein abnormes Gewicht erreichen, dass sie häufig Gelenk- und Skelettprobleme entwickeln und unter chronischen Schmerzen leiden. Aufgrund ihres enormen Gewichts können sie kaum laufen. Diejenigen, die krank werden, sind oft so schwach, dass sie schließlich an Hunger, Durst oder Krankheiten sterben.

KÄLBER UND RINDER LEIDEN FÜR DIE MILCHINDUSTRIE
In der Milchindustrie werden Rinder von Arbeiter*innen wieder und wieder künstlich befruchtet, um die Milchproduktion am Laufen zu halten. Neugeborene Kälber werden kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. Sie sehen ihre Mütter nie wieder. Ein jahrelanger Kreislauf aus Schwangerschaft, Geburt und Trennung von den Kindern. Die neu gebildeten Hornanlagen der Kälber dürfen bis zum Alter von sechs Wochen ohne Betäubung entfernt werden – sie werden mit heißen Eisen abgebrannt. Das Abbrennen der Hornanlagen muss nicht von tierärztlichem Fachpersonal durchgeführt werden. Die jungen Rinder dürfen einzeln gehalten werden, bis sie 9 Wochen alt werden. Erst dann ist eine Gruppenhaltung gesetzlich vorgeschrieben. Rinder produzieren heute immer mehr Milch, sodass viele von ihnen an Krankheiten leiden und schon nach fünf bis sechs Jahren als „verbraucht“ gelten und – meistens wegen Krankheiten, vor allem ihrer Euter, oder Unfruchtbarkeit – getötet werden. Sie könnten bis zu 25 Jahre alt werden.
Wir fordern, dass auch Kühe, Schweine, Hühner und alle anderen Tiere endlich respektiert und geschützt sind.


KOSTENSENKUNG AUF KOSTEN DER TIERE
Um die Kosten für die Unterbringung von Tausenden von Tieren zu senken, sperren Landwirt*innen Mutterschweine in Kästen, die kaum größer sind als sie selbst und in denen sie sich nicht einmal umdrehen können. Sie halten so viele Hühner auf engstem Raum, dass die Tiere durch den starken Stress Verhaltensstörungen aufweisen und sich und anderen Hühnern die Federn auspicken; auch Kannibalismus kommt regelmäßig vor.
Hühner in der Eierindustrie legen im Durchschnitt 301 Eier pro Jahr – die Stammform der für die Landwirtschaft genutzten Zuchthühner, das Bankivahuhn, legt nur 20 bis 30 pro Jahr. Der hohe Calcium-Bedarf für die Eierproduktion führt dazu, dass nahezu alle Hühner in ihrem Leben Knochenbrüche erleiden: In einer Untersuchung der Universität Bern an 150 Hühnern über zehn Monate wurde festgestellt, dass 97 % von ihnen ein gebrochenes Brustbein hatten.
Dieses ständige Bestreben, den größtmöglichen Nutzen aus den Tieren zu ziehen, hat für sie einen hohen Preis.
DIE INTERNATIONALE ARBEIT VON ANIMAL EQUALITY ZUR ABSCHAFFUNG DER INDUSTRIELLEN TIERHALTUNG
Zur Unterstützung von Tieren

