

Interview mit unserem verdeckten Ermittler: „Wie hältst du das aus?“
Thomas hat bei unserer Undercover-Recherche hunderte Stunden Videomaterial aufgenommen, das die Realität in der Schweine-Zucht zeigt. Er war „120 Tage undercover bei einem von Deutschlands größten Schweine-Zuchtbetrieben“. Seine Ermittlungen beweisen, dass illegale Tötungen, Misshandlungen und Vernachlässigung ein fester Bestandteil des Systems sind, mit denen die Industrie ohne Rücksicht auf Ferkel und Mutterschweine jedes Jahr Millionen erwirtschaftet. Auf unserer Website findest du alle Infos und aktuellen Neuigkeiten zu unserer Undercover-Recherche und unsere Petition, mit der wir eine bessere Prävention von Tierschutzverstößen fordern – bitte unterschreibe sie:
Thomas ist nicht der echte Name unseres Ermittlers, denn er bleibt zu seiner eigenen Sicherheit anonym. Undercover-Recherchen wie diese, wo ein Mensch vier Monate lang ermittelt, sind sehr riskant, weshalb der Schutz der Identität unverzichtbar ist.
Undercover-Recherchen sind unglaublich wichtig, um Veränderung zu bewirken. Mit ihnen können wir Menschen die Augen öffnen und die Grausamkeiten zeigen, die die Tierindustrie immer versucht zu verbergen. Werden Gewalt und Verstöße gegen Tierschutzvorgaben dokumentiert, können wir mit dem aufgenommenen Material Strafanzeigen gegen Verantwortliche und Tierquäler*innen stellen und uns für Gerechtigkeit für die Tiere einsetzen.
Bevor wir zum Interview mit Thomas kommen, möchten wir Danke sagen.
Denn all das ist nur dank mutiger Menschen, wie Thomas, möglich. Danke an alle Ermittler*innen, die dahin gehen, wo all die Grausamkeiten geschehen und das ans Licht bringen, was sonst kaum jemand sehen würde. Menschen, die alles für die Tiere geben. Danke!
Und danke an all unsere Unterstützer*innen, die durch Spenden unsere Arbeit für die Tiere ermöglichen. Undercover-Recherchen sind sehr aufwändig, sie müssen detailliert geplant werden und es braucht entsprechendes Equipment. Das ganze aufgenommene Material muss genauestens analysiert werden, um rechtlich gegen Tierquäler*innen vorgehen zu können. Und auch Anwält*innen müssen bezahlt werden. Und nicht nur die Undercover-Recherchen selbst sind essentiell, um Veränderungen für die Tiere zu bewirken. Um die Menschen aufzuklären, führen wir Bildungskampagnen durch und bewegen Politik und Unternehmen mit strategischen Maßnahmen zum Handeln. Um den Druck zu erhöhen und unsere Kampagnen zu verstärken, führen wir Aktionen und Proteste durch. All das ist nur mit den notwendigen finanziellen Mitteln möglich. Daher danke an unsere Fördermitglieder und Spender*innen – ihr macht einen echten Unterschied für die Tiere!
Willst du dich auch aktiv für die Tiere einsetzen? Dann ist jetzt der perfekte Moment! Noch für kurze Zeit wird deine neue Fördermitgliedschaft oder Spende verdoppelt. Das heißt, du hilfst mit deinem Beitrag noch mehr Tieren. Mach jetzt mit – gemeinsam erschaffen wir eine Welt, in der alle Tiere frei von Ausbeutung leben!
Interview mit unserem verdeckten Ermittler Thomas
Thomas, wie war die ganze Atmosphäre und Stimmung in dem Betrieb?
Es war immer sehr angespannt. Es roch alles nach Kot. Es war sehr laut und immer waren Schreie zu hören. Die Schweine und Ferkel schrien und auch die Arbeiter*innen. Besonders, wenn neue Mitarbeitende Arbeiten ausführen sollten, bei denen sie noch keine Erfahrung hatten. Die anderen Arbeiter*innen schrien die anderen Menschen und auch die Tiere an.
Aber am schlimmsten war der Geruch von Blut. Wenn ein Mutterschwein sehr krank war, haben die Arbeiter*innen sie getötet und sie im Flur ausbluten lassen, bevor sie in den Entsorgungscontainer gebracht wurde.
Wie haben die Tiere auf die Menschen reagiert?
Sie hatten Angst und waren unruhig. Ganz junge Ferkel waren ihrem natürlichen Verhalten entsprechend anfangs noch neugierig, doch das änderte sich schnell. Sie rannten sofort verängstigt davon, sobald sich ihnen jemand näherte. Und die Mutterschweine fingen oft an, Lärm zu machen, zu schreien und sich stark in ihren Käfigen zu bewegen, als wollten sie die Menschen verscheuchen. Sie waren in der Nähe der Arbeiter*innen sehr gestresst, manchmal löste jede Berührung ein Zittern aus. Sie verhielten sich sehr nervös, als wollten sie fliehen.
Gibt es ein Tier oder eine Situation, die dich besonders stark berührt hat und dir in Erinnerung geblieben ist?
Da gibt es zahlreiche Momente. Ganz am Anfang meiner Ermittlungen wurde der Boden aus einem der Ställe wegen Wartungsarbeiten entfernt. Ein Mitarbeitender hatte vergessen, die Tür zum Stall zu verschließen, sodass eines der Schweine in die Grube für die Ausscheidungen stürzte. Meines Wissens wurde es getötet, weil man es nicht lebend herausholen konnte.
Besonders grausam war auch, wie die Arbeiter*innen kranke Ferkel töteten. Dabei wurden vorgeschriebene Verfahren und Vorschriften auch oftmals nicht eingehalten, was es noch leidvoller für die Tiere machte. Ich musste jeden Tag miterleben, wie kranke, schwache, manchmal nur winzige Ferkel aufgegeben wurden. Bis sie getötet wurden, wurden sie in kleinen Behältern gesammelt, manchmal einen halben Tag lang ohne Futter und Wasser oder auch ohne die vorschriftsmäßigen Wärmelampen.
Ich erinnere mich sehr gut an einen Moment, als ein kleines Ferkel sich das Bein verletzt hatte, weil seine Mutter sich aufgrund der Enge in den Boxen versehentlich auf ihn gesetzt hatte. In solchen Fällen werden die Ferkel in der Industrie getötet, weil eine angemessene tierärztliche Versorgung nicht rentabel genug für sie ist. Nachdem ich dem Ferkel geholfen hatte, unter seiner Mutter herauszukommen, war es sichtlich unter Schock und verängstigt. Gleichzeitig schien es aber immer noch sehr neugierig zu sein – es kam zu mir, als würde es wieder um Hilfe bitten. Es war herzzerreißend, dass ich nichts tun konnte. Ich hätte es nicht unbemerkt aus dem Betrieb herausbekommen, um es tierärztlich versorgen lassen zu können. Meine ganze Deckung wäre aufgeflogen und die Undercover-Recherche wäre gescheitert. Das war wirklich einer der schwersten Momente.
Wie hast du dich in solchen Situationen gefühlt und wie hast du das alles vier Monate lang durchgehalten?
Ich habe mich oft wütend, hilflos und manchmal auch verloren gefühlt. Es mag hart klingen, aber ich musste mir klarmachen, dass ich die Tiere, die zu dem Zeitpunkt der Undercover-Recherche dort litten, nicht retten konnte. Ich musste mich einfach auf das Ziel konzentrieren und die Grausamkeiten aufdecken, die ich vom ersten Tag an in der Anlage erlebt hatte, damit ich vielleicht die zukünftigen Generationen von Schweinen vor diesem Leid bewahren kann.
Wenn ich sah, wie Tiere von Arbeiter*innen verletzt wurden, musste ich versuchen, meine erste Reaktion – sofort eingreifen zu wollen – zu kontrollieren. Das war unglaublich schwer. Aber hätte ich in den Situationen eingegriffen, könnten wir die Menschen für ihr Handeln nicht zur Verantwortung ziehen und keine langfristigen Veränderungen für Millionen Tiere erreichen.
Trotzdem gab es auch einige Momente, in denen ich dachte, ich kann die Recherche nicht weiter machen. Unter anderem warfen mir die Arbeiter*innen direkt zu Beginn meines Einsatzes vor, dass ich zu sanft mit den Ferkeln umgehe. Natürlich wollte ich den Tieren auf keinen Fall wehtun, im Gegenteil. Ich half den Schweinen so gut es ging, ohne dabei die ganze Recherche zu riskieren und musste sehr aufpassen, dass die anderen Arbeiter*innen das nicht mitbekommen.
Warum sind Undercover-Recherchen so wichtig und was willst du mit deinem Einsatz erreichen?
Wir müssen die Wahrheit ans Licht bringen. Undercover-Recherchen wie diese ermöglichen es uns, das Große und Ganze zu verändern. Das Ziel einer Ermittlung ist es, zukünftige Gesetze zu beeinflussen, die die Tiere schützen. Und Rechte für die Tiere zu erreichen, die ihnen bisher verwehrt werden. Wir erreichen die Menschen und motivieren sie zu einer pflanzlichen Ernährung und dazu, selbst für die Tiere aktiv zu werden. Ich hoffe aufrichtig, dass die Menschen aufhören, Schweine und alle anderen Tiere als Objekte zu behandeln. Und dass wir die Augen der Gesellschaft nicht nur für die grausamsten Taten öffnen. Sondern dass jede Form von Ausbeutung als ungerecht angesehen wird und die Menschen ihre Stimme erheben und andere zur Verantwortung ziehen, anstatt zu schweigen, nur weil es bequemer ist.
Du bleibst auch zu deiner eigenen Sicherheit anonym – gibt es eine Möglichkeit, wie dir Menschen trotzdem ihre Unterstützung zeigen können?
Es gingen zahlreiche Nachrichten an mich über den Newsletter und den Instagram– sowie Facebook-Kanal von Animal Equality ein. Und ich war überwältigt von den Danksagungen und Unterstützungsbekundungen, die ich dort las. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen unsere Arbeit unterstützen. Und ich habe auch all die geteilten Beiträge und Kommentare zu unserer Arbeit gesehen. So viele haben auch bereits unsere Petition unterschrieben. All das zeigt mir, dass sich der Einsatz gelohnt hat, nicht nur für die Tiere selbst, sondern weil die Menschen ihn sehen, unsere Werte teilen und unser Engagement schätzen. Denn gemeinsam können wir echte Veränderung für die Tiere bewirken.
Was können andere Menschen selbst für die Tiere tun?
Unterstützt Organisationen, die sich auf Kampagnen wie diese konzentrieren, denn darin steckt viel Zeit, Arbeit und auch Geld – nicht nur in der Undercover-Recherche selbst. Unsere Arbeit wäre nicht möglich ohne die Menschen, die hinter den Kulissen aktiv sind und uns bei unserer Arbeit helfen und unterstützen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Tierschutz kein Sprint ist, es ist ein harter und langer Kampf. Meistens braucht es viele Ermittlungen, Protestaktionen und Unterschriften, um nachhaltige Veränderungen für die Tiere zu bewirken. Und der Weg dahin ist oftmals sehr schwierig. Deshalb würde ich auch allen empfehlen, sich möglichst mit anderen Aktivist*innen zu vernetzen und auszutauschen. Du bist nicht allein, wir sind viele und wir können eine Welt erschaffen, in der alle Tiere vor Ausbeutung geschützt sind.
Vielen Dank für das Interview und deinen unglaublichen Einsatz für die Tiere, Thomas!
Was du jetzt in diesem Moment für die Tiere tun kannst:
Unterschreibe unsere Petitionen!
Sie sind ein wichtiges Mittel, um den Druck auf Politik und Unternehmen zu erhöhen. Je mehr Menschen deutlich machen, dass sie bei Tierquälerei nicht wegsehen, umso wirkungsvoller werden unsere Forderungen für die Tiere. Alle Petitionen findest du hier:
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Nur mit den notwendigen finanziellen Mitteln können wir Undercover-Recherchen und strategische Kampagnen durchführen. Nur so können wir die Realität der Tierindustrie zeigen und bewirken, dass Menschen aktiv für die Tiere werden. Als Fördermitglied unterstützt du unsere Arbeit mit einem monatlichen Beitrag. Das gibt uns eine wichtige Planungssicherheit, um uns langfristig für die Tiere einsetzen zu können.
Und das Beste: Noch für kurze Zeit läuft unsere Spenden-Verdopplungsaktion. Dabei wird das erste Jahr (12 Monate) deiner neuen Fördermitgliedschaft automatisch verdoppelt. Das heißt, du hilfst noch mehr Tieren!
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Tierschutz beginnt auch auf unseren Tellern, denn die Nachfrage entscheidet über das Angebot. Wir unterstützen dich bei deiner pflanzlichen Ernährung auf Love Veg mit Tipps, leckeren Rezepten und ganzen Kochbüchern. Alles ist komplett kostenfrei für dich und 100 Prozent tierfreundlich.

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Schweine sind überaus soziale Tiere, die sehr interessiert an ihrer Umgebung sind. Du kannst diese neugierigen Tiere schützen, indem du dich einfach für pflanzliche Alternativen entscheidest.
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