Monatsspenden-Aktion: Deine Fördermitgliedschaft bringt 50 Euro on top! Jetzt spenden

Für Milch: In Deutschland sterben jährlich hunderttausende Kälber


Es ist unfassbar grausam, doch auch in Deutschland bittere Realität: In der Milchwirtschaft gelten männliche Kälber als Abfallprodukt. Ihre Geburt ist dort nur ein Mittel zum Zweck, damit Kühe überhaupt Muttermilch produzieren. Milch, die – fein säuberlich verpackt – später in Supermärkten landet und von Menschen konsumiert werden soll. 

Jedes Jahr verenden bis zu 200.000 Kälber alleine in den ersten drei Monaten ihres Lebens. Wie die Statistiken zeigen, handelt es sich dabei vor allem um männliche Tiere. Der Grund: Während weiblichen Kälbern, so wie ihren Müttern, ein Leben als “Nutztier” in der Zucht und Produktion bevorsteht, können sie keine Milch geben und haben damit im “System Milch” keinen wirtschaftlichen Wert. Im Vergleich zu den Zuchtlinien der Rinder in der Fleischindustrie, setzen männliche Kälber von Milchkühen zudem deutlich weniger Masse an und werden daher selten an Fleischproduzenten weiterverkauft.

Eine Aufzucht der Tiere bedeutet, in Futter und andere Haltungskosten zu investieren. Unerwartete zusätzliche Ausgaben, wie etwa medizinische Behandlungen, sind für Landwirt*innen entweder unbezahlbar oder nicht profitabel. Um die Kosten für eine gesetzmäßige Schlachtung zu sparen, werden tausende männliche Kälber deshalb illegal getötet oder derart vernachlässigt, dass sie schlichtweg verhungern und verdursten müssen.

Entwertung des Lebens

Das Sterben der Kälber ist die schreckliche Folge einer industriellen Rinder -und Milchwirtschaft, in der die Wertschätzung der Tiere zugunsten wirtschaftlicher Interessen an Bedeutung verliert. Mit der Entwertung des Lebens der Kälber, geht aufgrund der niedrigen Weltmarktpreise auch eine ökonomische Abwertung einher. Einer “Kleinen Anfrage” der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen an die Bundesregierung zufolge, betrug der Marktwert eines Kalbes in Deutschland im Oktober 2019 gerade einmal zwischen 8,49 und 49,71 Euro. 

Laut Umfragen wären Menschen in Deutschland durchaus gewillt, mehr Geld für bessere Haltungsbedingungen auszugeben und damit in mehr Tierwohl zu investieren. Die Verkaufszahlen der Supermärkte vermitteln allerdings ein anderes Bild: Günstige Fleischprodukte aus industrieller Tierhaltung zum Beispiel, verkaufen sich, trotz der angeblichen Bereitschaft der Verbraucher*innen zur Investition in besseren Tierschutz, immer noch am besten.

Mythos Milch

Unter vielen anderen Tieren haben Menschen Kühe ausgewählt und ihre Muttermilch zu einem Grundnahrungsmittel ihrer Ernährung erklärt – ein, genauer betrachtet, absurder Gedanke. Doch mit der Idee, Kuhmilch als gesunde und wichtige Kalziumquelle zu verkaufen, gelang der Milchindustrie offenbar einer der erfolgreichsten Marketingerfolge des letzten Jahrhunderts. 

Denn Menschen brauchen die Milch der Kühe nicht. Mittlerweile bestätigt eine wachsende Anzahl wissenschaftlicher Studien und unzähliger medizinischer Untersuchungen sogar, dass sich der Konsum dieser Milch gesundheitsschädlich auf den unseren Körper auswirken kann. Kuhmilch ist für Kälber gemacht. Was uns krank macht, ist für die Jungtiere überlebenswichtig: Nur mit Hilfe der in der Milch enthaltenen Nährstoffe, können die Neugeborenen ein schützendes Immunsystem aufbauen und gesund heranwachsen. 

Animal Equality unterstützen, um den Tieren zu helfen

Animal Equality setzt sich durch Aufklärungsarbeit, Unternehmenskampagnen und der Veröffentlichung von Undercover-Recherchen für ein Ende der Massentierhaltung ein. Darüber hinaus strebt Animal Equality Fortschritte für Tiere auf rechtlicher Ebene an. Mit Ihrer Unterstützung profitieren Millionen Tiere auf der ganzen Welt von unserer Arbeit und unseren Erfolgen.


Quellen:
Bayrischer Rundfunk: “Bis zu 200.000 männliche Kälber werden in Deutschland jährlich getötet.”


Meist gelesen