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Eine Nachricht von Jose Valle, Mitbegründer von Animal Equality


Mit etwa 8 Jahren musste ich mit ansehen, wie ein Schwein getötet wurde. Über Jahre lebte sie eingesperrt in einem kleinen Gehege, in der ländlichen Gegend, in der ich viele Sommer meiner Kindheit verbrachte.

Mit etwa 8 Jahren musste ich mit ansehen, wie ein Schwein getötet wurde. Über Jahre lebte sie eingesperrt in einem kleinen Gehege, in jener ländlichen Gegend, in der ich viele Sommer meiner Kindheit verbrachte. Meine Nachbarn und einige meiner Familienmitglieder haben sie vor meinen Augen getötet. Ich sah sie um ihr Leben kämpfen; ein Leben, das eigentlich nicht lebenswert gewesen war. Ich hörte die Schreie, sah das Blut. Ich wollte, dass sie aufhörten, aber ich konnte nichts tun. Ich fühlte mich so hilflos und schnell versuchte mein Verstand, es als eine Art notwendiges Übel abzutun, da es ja Erwachsene waren, die diese Tat begingen.

Viele Leute fragen mich, wie ich den Horror in den Schlachthöfen aushalte und filmen kann. Meine Antwort darauf ist, dass ich die Fähigkeit entwickelt habe, meine Gefühle zu unterdrücken. Wenn ich muss, kann ich mich vor der Gewalt verschließen, um mich nicht von meinem Schauspiel und dem falschen Lachen mit den Schlachthausmitarbeitern abbringen zu lassen und so die Geschehnisse weiterhin zu dokumentieren.

Ich glaube, diese Fähigkeit schulde ich zum Teil der Schweinedame, die ich vor 29 Jahren sterben sah.

Wenn ich an solchen Orten bin, versuche ich so viele Missstände zu dokumentieren, wie es mir möglich ist. Um dem Schrecken einen Sinn zu verleihen und etwas Gutes aus dieser Finsternis hervorzubringen.

Die Bilder sind letztlich das Einzige, was von den Tieren übrig ist. So bleiben sie sowohl in meiner Kamera als auch in meinen Gedanken erhalten – und später hoffentlich auch in den Köpfen anderer Menschen.

Die Verzweiflung in den Augen der Tiere in den letzten Momenten ihres Lebens im Schlachthaus kann ich nicht vergessen. Obwohl sie keine Chance haben, kämpfen sie um ihr Leben. Dabei versuchen sie aus den Betäubungsboxen zu entkommen, schlagen vergebens mit ihren Flügeln, während ihre Beine in Haken gefangen sind, und schreien inmitten des Lachens der Schlachthofmitarbeiter. Sie versuchen alles, was sie können, und ich kann es nicht vergessen. Und ich will es auch nicht vergessen.

Das Ausmaß dieses Problems und die Tatsache, dass mit der Zeit immer und immer mehr Leben gnadenlos beendet werden, kann jeden Menschen zur Verzweiflung bringen. Ich widerstehe diesem Gefühl, da selbst in diesen ausweglosen Situationen die Tiere immer noch kämpfen. Und auch, weil ich so viele von euch getroffen habe, die sich täglich unermüdlich für Tiere einsetzen.

Danke, dass ihr mich weiterhin inspiriert und daran erinnert, dass wir gewinnen werden. Dass wir dabei sind zu gewinnen, und dass jeder Schritt und jedes Tier, das vor diesem Horror gerettet wird, ein Sieg ist.

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Header: ©Karol Orzechowski


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