Bei Bewusstsein enthauptet: So brutal ist die indische Ziegen-Fleischindustrie und welche Verbindung es zu Deutschland gibt


Der Ermittler dokumentierte die Zustände in sieben Betrieben, fünf Tiermärkten und vier Schlachthöfen in verschiedenen Regionen Indiens. In jeder Phase ihres Lebens sind die Ziegen Misshandlungen, Vernachlässigungen und Verstößen gegen Tierschutzgesetze ausgesetzt:
- Den Ziegen werden die Beine zusammengebunden, sie werden auf Lastwagen geworfen und bei Bewusstsein enthauptet.
- Die Tiere fristen ihr Leben angebunden oder in engen Käfigen.
- Die Ziegen werden geschlagen, an den Beinen oder Ohren gezerrt und auf Transportfahrzeuge geworfen. Einige Tiere sind bei der Ankunft auf den Märkten bereits tot.
- Sie müssen stunden- bis tagelang ohne Nahrung und Wasser auskommen.
- Die Ziegen werden ohne Betäubung geschlachtet, und vielen wird dabei mehrfach die Kehle durchgeschnitten. Die Arbeiter*innen drücken die Köpfe der Tiere zu Boden und knien sich auf sie, während sie ausbluten.
- Die Schlachtungen finden in illegalen Einrichtungen statt. Die toten Körper verwesen in der Sonne, und die Köpfe der Tiere liegen auf dem Boden verstreut.
- Animal Equality hat sich an die indische Regierung gewandt und eine entsprechende Petition in Indien gestartet.
Geschlagen und eingesperrt
In den Haltungsbetrieben werden die Ziegen in engen Käfigen eingesperrt. Vor Frust und Stress beißen die Tiere in die Metallstäbe. Andere sind mit kurzen Seilen oder Ketten am Hals und den Hörnern festgebunden. Viele können ihren Kopf nicht vollständig anheben und versuchen verzweifelt, sich gegen die Fesseln zu wehren.

Die Arbeiter*innen schlagen die Ziegen mit Stöcken und zerren sie an ihren Beinen und Ohren auf die Lastwagen.

Andere schleudern die Tiere rücksichtslos auf die Fahrzeuge.
Die Ziegen müssen stunden- oder sogar tagelang ohne Futter und Wasser auskommen. Einige hecheln stark, sind dehydriert und panisch.

Tiere sterben beim Transport
Einige Ziegen werden illegal in Säcke gestopft und auf Motorrädern transportiert. Andere werden in so enge Lastwagen gepfercht, dass ihre Gliedmaßen aus den Fahrzeugen ragen.

In den indischen Transportgesetzen sind Mindestplatzanforderungen für Tiere festgelegt. Diese Vorschriften wurden durchweg ignoriert.
Mehrere Tiere sterben an den grausamen Bedingungen, bevor sie überhaupt den Schlachthof erreichen. Der Ermittler entdeckt tote Ziegen, die auf den Märkten abgeladen werden. Andere Tiere haben alte, unbehandelte Verletzungen.

Da die Ziegen nicht nur wegen ihres Fleisches, sondern auch wegen ihrer Milch gehalten werden, werden die weiblichen Ziegen noch ein letztes Mal gemolken, direkt bevor sie zum Schlachthof gebracht werden. So wird auch noch der letzte Tropfen Profit aus den Tieren herausgepresst.

Bei Bewusstsein enthauptet
Die Ziegen werden ohne Betäubung getötet. Sie sind bei vollem Bewusstsein, wenn ihnen die Kehle durchgeschnitten wird. Die Arbeiter*innen drücken dabei die Köpfe der Tiere zu Boden und knien sich auf sie, während die Tiere qualvoll verbluten und zucken.
Einige Ziegen überleben mehrere Schnitte. Sie erleiden unvorstellbare Schmerzen, bis sie sterben.
Danach wird Luft in die Körper der Ziegen gepumpt, um das Entfernen der Haut zu erleichtern.
Nach indischem Recht müssen die Tiere in lizenzierten Einrichtungen geschlachtet werden, doch der Ermittler dokumentiert Tötungen in illegalen Fleischläden und auf offenen Märkten.
Die toten Körper der Ziegen werden auf dem Boden liegen gelassen, der Sonne ausgesetzt, blutgetränkt und von Abfällen umgeben. Sie werden vor den Augen der noch lebenden Ziegen aufgehängt. Auf dem Gelände liegen auch abgetrennte Köpfe verstreut.
„Diese Praktiken verstoßen eindeutig gegen das indische Recht. Das Leiden dieser Tiere ist nicht nur grausam – es ist illegal und muss beendet werden.“
– Amruta Ubale, Geschäftsführerin von Animal Equality in Indien
Animal Equality wendet sich an die Regierung
Animal Equality hat die indische Regierung aufgefordert, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen und einen konsequenten gesetzlichen Schutz für Ziegen durchzusetzen.
Situation in Deutschland
Im Vergleich zu anderen landwirtschaftlich genutzten Tieren werden in Deutschland nur wenige Ziegen gehalten. 155.000 Ziegen waren es im Jahr 2020, die vorrangig wegen der Milchproduktion ausgebeutet werden. Die Nachfrage an Ziegen-Milchprodukten ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen.
Das deutsche Tierschutzgesetz greift natürlich auch für die Haltung und das Töten von Ziegen. Das heißt, die Tiere müssen ihrer Art und ihren Bedürfnissen entsprechend angemessen ernährt, gepflegt und untergebracht werden. Doch wie das genau aussieht, ist nicht festgehalten, denn es gibt keine artenspezifischen Vorgaben. Die Bedürfnisse von Ziegen werden also gesetzlich nicht konkret berücksichtigt.
In Deutschland werden jährlich rund 23.000 Ziegen geschlachtet, die Nachfrage an Leder und Produkten daraus ist jedoch weitaus höher. Deswegen importiert Deutschland einen Großteil und dabei spielt Indien als einer der größten Lieferanten von Ziegen- und Schaf-Leder auf dem Weltmarkt eine entscheidende Rolle.
Die Ausbeutung von Tieren beenden
Tierische Produkte verursachen einen globalen Kreislauf aus Leid. Auch Tiere, die vorrangig für die Milchproduktion ausgebeutet werden, landen letztendlich im Schlachthof. Unterstütze dieses grausame System nicht! Mit einer pflanzlichen Ernährung trägst du direkt zum Schutz der Tiere bei. Auf Love Veg findest du viele Tipps und leckere Rezepte. Entdecke zum Beispiel pflanzlichen Feta oder Mozzarella in unserem „Cheesebook“. Melde dich einfach zu unserem Love Veg-Newsletter an und erhalte dieses und weitere Kochbücher gratis.

LEBE DEIN MITGEFÜHL
Einer der effektivsten Wege, um das Leben landwirtschaftlich genutzter Tiere nachhaltig zu verbessern, ist der Umstieg auf pflanzliche Alternativen. Besuche Love Veg und starte noch heute mit einer pflanzlichen Ernährungsweise.