Animal Equality deckt erstmals Grausamkeiten in argentinischen Schlachthöfen auf
Animal Equality hat Grausamkeiten dokumentiert, die Rindern und Schweinen in zwei Schlachthöfen in Buenos Aires zugefügt werden. Es ist unsere erste Veröffentlichung einer Recherche aus Argentinien und ergänzt die Arbeit lokaler Organisationen und Aktivist*innen, die sich für den Schutz von landwirtschaftlich genutzten Tieren einsetzen.
Der argentinische Schauspieler, Komiker und Tierrechtsaktivist Kiki Petrone lieh unserem Recherche-Video seine Stimme. Er setzt sich seit Jahren öffentlich für die Rechte von Tieren ein und nutzt seine Bekanntheit, um auf das Leid in der Tierindustrie aufmerksam zu machen sowie Mitgefühl und Bewusstsein in der Gesellschaft zu stärken.
Die zwischen November und Dezember 2024 aufgenommenen Bilder der Recherche „Argentinisches Fleisch: In den Schlachthöfen von Buenos Aires“ zeigen das systematische Leid, das den Tieren zugefügt wird. Sie offenbaren eine Industrie, in der Grausamkeit zum Alltag gehört, und die mit illegalen Praktiken arbeitet – und das ohne ausreichende Kontrollen.
Schwerwiegende Verstöße gegen Vorschriften
Das Ermittlungsteam filmte wiederkehrende Verstöße gegen das argentinische Schlachtgesetz sowie behördliche Anweisungen. Zu den dokumentierten Missständen gehören:
- Hammerschläge auf die Köpfe von Rindern: Diese gesetzlich verbotene Praxis wird in den untersuchten Betrieben regelmäßig angewendet. Oft werden Tiere mehrfach geschlagen, bis sie bewusstlos sind.
- Mehrere Tiere in derselben Betäubungsbox: Dies wurde immer wieder dokumentiert, obwohl laut Vorschrift immer nur ein Tier in der Box sein darf, um Stress und Verletzungen zu vermeiden.
- Elektroschocks an Schweinen im Genitalbereich: Eine illegale und besonders grausame Misshandlung.
Neben diesen Verstößen wurden weitere Praktiken dokumentiert, die zwar nicht explizit verboten sind, den Tieren aber enormes Leid und Stress zufügen: Schläge, Zerren, Anbrüllen und Verdrehen der Schwänze.
Dulce Ramírez, Vizepräsidentin von Animal Equality für Lateinamerika, betont:
Tiere, die für den menschlichen Verzehr ausgebeutet werden, sind fühlende Wesen und verdienen es, ohne das systematische Leid der Tierindustrie zu leben. Es besteht kein Zweifel, dass die argentinische Gesellschaft den Tierschutz unterstützt.
Argentinisches Fleisch auf deutschen Tellern
Die Grausamkeiten in Argentinien bleiben nicht auf Südamerika beschränkt. Deutschland ist ein wichtiger Abnehmer: Laut Eurostat stammen rund 5–6 Prozent der deutschen Importe von Fleisch von Rindern (ca. 24.850 Tonnen pro Jahr) aus Argentinien.
Regelmäßig nutzt das Land seine EU-Importquoten vollständig aus. 2022/23 exportierte Argentinien das Maximum von 29.500 Tonnen Fleisch von Rindern in die EU und nach Großbritannien. Rund die Hälfte davon ging nach Deutschland. Weitere große Abnehmer waren die Niederlande, Italien und Spanien. Damit zeigt sich, dass insbesondere der deutsche Markt große Mengen argentinischer sogenannter Premium-Fleischstücke bezieht. Darunter sind große bekannte Unternehmen und Gastronomieketten wie Block House und MAREDO sowie der Fleischgroßhändler Peter Mattfeld & Sohn. Wir haben diese Unternehmen gefragt, ob sie ausschließen können, Fleisch von Rindern aus den beiden untersuchten Schlachtbetrieben zu beziehen – doch die Unternehmen schweigen und haben sich uns gegenüber bisher nicht geäußert. (Stand: 29.10.25)
Fleisch von Schweinen gelangt derzeit nur wenig von Argentinien nach Deutschland. Politische Pläne im Rahmen des geplanten EU-Mercosur-Abkommens könnten dies zukünftig ändern: Vorgesehen sind 25.000 Tonnen Fleisch von Schweinen pro Jahr aus Mercosur-Ländern zu stark reduzierten Einfuhrzöllen, was den Export nach Deutschland und in andere EU-Staaten erleichtern würde.
Missstände über Grenzen hinweg aufdecken
Wir dokumentieren die Missstände, und wie Tiere in einem System leiden, das weltweit auf Profit statt auf Mitgefühl ausgerichtet ist: Rinder werden mit dem Vorschlaghammer auf den Kopf geschlagen, Schweine mit Elektroschocks traktiert, Tiere leiden unter beengten Bedingungen, Schmerzen und Todesangst.
Auch in Deutschland ist das Leid der Tiere trauriger Alltag. Das System der landwirtschaftlichen Tierhaltung und Schlachtung, das in Argentinien dokumentiert wurde, spiegelt sich auch in vielen europäischen Betrieben wider. Rinder, Schweine und andere landwirtschaftlich genutzte Tiere werden hier bei uns ebenso massenhaft gehalten, teilweise unzureichend vor der Schlachtung betäubt, leiden unter unzureichenden Haltungsbedingungen und Praktiken, die Stress und Schmerz verursachen.
Die internationale Arbeit von Animal Equality ist daher entscheidend: Nur durch das Aufdecken von Missständen und die Sensibilisierung von Verbraucherinnen und Verbrauchern über Landesgrenzen hinweg kann das Leid der Tiere nachhaltig wirksam reduziert werden.
Was du jetzt tun kannst
Jede Mahlzeit von dir bietet die Chance, Mitgefühl zu zeigen. Der direkteste Weg, die Ausbeutung und das Leid von landwirtschaftlich genutzten Tieren nicht zu unterstützen, ist, sie nicht mehr zu essen. Love Veg zeigt, wie einfach und köstlich eine pflanzliche Ernährung sein kann, die Leben schützt und Mitgefühl fördert.

LEBE DEIN MITGEFÜHL
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