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Die aktuellsten Neuigkeiten und Updates rund um Animal Equalitys Arbeit

Schlachthof-Prozess: Angriff auf Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und zivilgesellschaftliches Engagement

Zwei Aktivist*innen haben Aufnahmen aus einem Schlachthof veröffentlicht und wurden dafür von dem Betreiber verklagt. Es darf nicht sein, dass Menschen verurteilt werden, weil sie die Wahrheit und alltägliche Realität in der Tierindustrie zeigen. Setze dich jetzt für die Tiere und Ermittler*innen ein.
Oktober 9, 2025
Schwein im Schlachthof
Foto: Andrew Skowron
Schwein im Schlachthof
Foto: Andrew Skowron

Anna und Hendrik stehen derzeit wegen einer verdeckten Recherche im Schlachthof Brand in Lohne bei Oldenburg vor Gericht. Ihre Aufnahmen zeigen, was niemand sehen soll: Schweine werden in eine sogenannte CO₂-Grube hinab gelassen, geraten dort in Panik, schreien und ringen nach Luft, bevor sie nach etwa einer halben Minute bewusstlos werden, um anschließend geschlachtet zu werden.

Wer Tierquälerei sichtbar macht, darf nicht vor Gericht landen!

8 von 10 Schweinen in Deutschland werden mit dieser leidvollen Methode betäubt. Das heißt, für fast jedes Stück Fleisch im Supermarkt oder Restaurant hat ein Schwein in den letzten Augenblicken seines Lebens diese massive Erstickungs- und Todesangst durchlebt. Doch es wird versucht, dies vor den Verbraucher*innen geheimzuhalten.

Das Landgericht Oldenburg hat die beiden Ermittler*innen im sogenannten Schlachthof-Prozess verurteilt – wegen Hausfriedensbruchs und der Veröffentlichung ihrer Videoaufnahmen. Obwohl das Gericht bestätigt, dass die Bilder echt und von großem öffentlichen Interesse sind, müssen die Aktivist*innen nun ein Verbot der weiteren Verbreitung der Aufnahmen und hohe Geldforderungen fürchten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, die Aktivist*innen haben Berufung eingelegt. Unterstütze dieses wichtige Anliegen, indem du die Petition unterschreibst.

Warum uns das alle betrifft

Millionen Tiere leiden abseits der öffentlichen Wahrnehmung tagtäglich in der Tierindustrie. Wer diese Zustände sichtbar macht, darf dafür nicht bestraft werden. Auch wir von Animal Equality decken regelmäßig mit unseren internationalen Undercover-Recherchen massives Tierleid in Schlachthöfen und Haltungsbetrieben auf. Es ist extrem wichtig, dass die Gesellschaft die Wahrheit erfährt und wir öffentlichen Druck erzeugen, um Veränderungen für die Tiere voranzutreiben.

Wenn dieses Urteil Bestand hat, entsteht ein gefährlicher Präzedenzfall:

Diese Klage ist ein Angriff auf Tier- und Verbraucherschutz, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und zivilgesellschaftliches Engagement. Dieser Fall wird entscheidend dafür sein, ob die Gesellschaft die Wahrheit auch in Zukunft sehen darf – oder nicht.

Die Petition fordert:

  • Das Recht auf Veröffentlichung von Bildmaterial, das Tierleid dokumentiert.
  • Keine Kriminalisierung von Tierschützer*innen für ihr Engagement gegen Tierquälerei.
  • Keine SLAPP*-Klagen – investigative Arbeit muss geschützt werden.

*Sogenannte SLAPPs (Strategic Lawsuits Against Public Participation) haben unter anderem das Ziel, kritische Stimmen einzuschüchtern und durch beispielsweise hohe Geldforderungen zum Schweigen zu bringen.

Tierleid darf nicht unter Verschluss bleiben. Wer Tierleid zeigt, darf nicht bestraft werden.

Das ist nicht nur ein Angriff gegen Anna und Hendrik, sondern gegen uns alle, die wir Tierleid sichtbar machen und verbreiten – und letztlich auf die Informationsfreiheit in unserer Gesellschaft.

Warum Aufklärung unverzichtbar ist

Ohne die mutige Arbeit von Rechercheteams wüssten wir kaum, wie Tiere in vielen Betrieben wirklich leben und sterben. Diese Bilder sind absolut notwendig, um die Realität ans Licht zu bringen und Veränderungen anzustoßen. Die Menschen haben ein Recht darauf, zu erfahren, was in der Tierindustrie passiert, um letztlich selbst informierte Entscheidungen zu treffen.

Jetzt Solidarität zeigen: Unterzeichne die Petition!

Gemeinsam machen wir uns für die Tiere stark und stärken die, die Tierleid aufdecken. Unterzeichne die Petition gegen die Kriminalisierung von investigativem Tierschutz und zeige damit, dass wir uns als Gemeinschaft für die Tiere nicht einschüchtern lassen.

Jede Unterschrift sendet ein klares Signal: Die Aufklärung der Gesellschaft darf nicht kriminalisiert werden. Tierquälerei darf nicht im Verborgenen bleiben, und investigative Recherchen brauchen Schutz statt Strafen.

Setze dich konsequent gegen die Zustände ein, die wir immer wieder bei Undercover-Recherchen aufdecken: Ernähre dich pflanzlich. Wir unterstützen dich auf Love Veg dabei mit hilfreichen Alltagstipps und leckeren Rezepten bis hin zu ganzen Kochbüchern – alles kostenfrei und tierfreundlich. So kannst du Schritt für Schritt aktiv Tierleben schützen. Jede pflanzliche Mahlzeit zählt und trägt zu einer gerechteren Welt bei.

LEBE DEIN MITGEFÜHL

Einer der effektivsten Wege, um das Leben landwirtschaftlich genutzter Tiere nachhaltig zu verbessern, ist der Umstieg auf pflanzliche Alternativen. Besuche Love Veg und starte noch heute mit einer pflanzlichen Ernährungsweise.


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